Spardorfer Gymnasium muss saniert werden

20.11.2015, 06:00 Uhr
Spardorfer Gymnasium muss saniert werden

© Harald Sippel

Spardorfer Gymnasium muss saniert werden

© Harald Sippel

Das Warum haben Schulleiter Martin Braun und Helmut Hafner, Mitarbeiter der Schulleitung, dem Schulausschuss des Kreistages in der Bibliothek des Gymnasiums erklärt. Als die Schule vor 41 Jahren eröffnet wurde, war sie räumlich großzügig für 800 Schülerinnen und Schüler konzipiert.Unter anderem wurde sie mit einem Schultheater ausgestattet. Bei einem Neubau würde ein Schultheater nicht mehr mit gefördert, schilderte Braun. Das wäre für die drei Theatergruppen an der Schule ein herber Verlust.

Anhand eines gut belegten Klassenzimmers verdeutlichte der Oberstudiendirektor einen weiteren Vorteil der Sanierung im Bestand. Die Klassenzimmer verfügen über eine komfortable Größe — nicht überdimensioniert, aber komfortabel. Bei einem Neubau würden Klassenräume um 14 Quadratmeter kleiner geplant: Das würde laut Braun zu „drangvoller Enge“ führen.

Raumprogramm anerkannt

Vor allem Helmut Hafner hat sich schulischerseits um die Vorplanung einer Sanierung und den Raumbedarf für das Gymnasium gekümmert. Nachdem der Landkreis Forchheim das Vorhaben ad acta gelegt hat, ein Gymnasium in Neunkirchen zu errichten, gehört Neunkirchen weiter zum Einzugsbereich des Spardorfer Gymnasiums. Das war die Bedingung für die Anerkennung des Raumprogramms durch die Regierung von Mittelfranken. Diese Anerkennung ist mittlerweile erfolgt.

Das bedeutet, dass Spardorf längerfristig auf 1100 Schülerinnen und Schüler ausgelegt ist. Das muss Folgen für die Raumgestaltung haben. Beim Rundgang durch das Schulhaus zeigten Braun und Hafner den Kreisräten Problemzonen und Veränderungsbereiche des Gebäudes auf. Der Mensabereich im Kellergeschoss ist ausufernd groß. Von diesem saalartigen Raum könnten drei Zimmer abgetrennt werden, zwei Räume für die offene Ganztagsschule und einer für ein Schülercafé.

Drangvolle Enge herrscht auch im Bereich der Verwaltung und des Lehrerzimmers, in dem sich bis zu 110 Lehrkräfte tummeln, wiewohl es nur für 80 angelegt war. Auch hier soll es Verbesserungen geben. Ebenso in einigen Fachbereichen. Zum Beispiel fehlen der Chemie ein Übungsraum sowie ein Schülerforscherzentrum.

Eine Entlastung sowohl für die Unterbringung der Klassen als auch für das Treppenhaus versprechen sich die Lehrer durch einen Anbau mit zehn Klassenzimmern. In diesen Anbau soll komplett die Oberstufe umziehen mit zirka 300 Schülerinnen und Schülern. „Dadurch reduzieren wir die Belegung des Schulhauses auf die ursprünglich geplante Schülerzahl von 800“, rechnete Braun vor. So werde das Gedränge in den Fluren weniger – und damit auch das Unfallrisiko.

Der Schulleiter skizzierte weitere Vorteile des bestehenden Standortes. Dazu gehört das großzügige Umfeld mit Grünanlagen, einem Sportgelände samt Schwimmhalle, aber auch der Zweckverband mit der Mittelschule zur Kooperation im Mensabereich.

Neubau erwogen?

Ob man denn einen Neubau überhaupt in Erwägung gezogen habe, wollte FDP-Rätin Elke Weis wissen. Und was passiere, wenn sich bei den Berechnungen ein Neubau als günstiger erweisen würde als die Sanierung, ergänzte Eberhard Brunel-Geuder (CSU). Braun erwiderte, dass ein Neubau „nicht grundsätzlich negiert“ werde. Doch würde für die Sanierung auch die inzwischen 40-jährige Tradition des Schulstandorts sprechen.

Weitere Fragen gingen ins Detail wie die von Manfred Welker (FW), inwieweit Barrierefreiheit berücksichtigt sei. Franz Rabl (CSU) erkundigte sich nach Unfallzahlen im Treppenhaus und Ute Salzner machte darauf aufmerksam, dass eine Sanierung bei laufendem Betrieb eine logistische Meisterleistung erfordere. Gleichwohl billigten die Räte das Schulkonzept.

Kreisbaumeister Thomas Lux sprang in die Bresche und unterstrich, dass man erst am Beginn der Planungen stehe. „Lassen Sie für den Architekten auch noch ein wenig Arbeit übrig“, rief er den Ausschussmitgliedern zu. Disharmonien zu lösen sei Architektenaufgabe. Daraus könne sich erst die vertiefte Kostenschätzung ergeben, die dann mit Neubaukosten verglichen werden könnten.

Trotz der erforderlichen Sanierung, die nach 40 Jahren üblich sei, so Landrat Alexander Tritthart, sei das Schulgebäude vergleichsweise gut in Schuss. Das zeige, dass die Schulfamilie sorgsam damit umgehe.

Am Verteilen von Artigkeiten beteiligte sich auch der Chef des EvBG: Er freue sich über die Sachkompetenz und das Engagement der Kreisräte. Überdies habe der Landkreis stets für den Bauunterhalt und die gute Ausstattung des Gymnasiums gesorgt. Deswegen beließ es Braun nicht bei Lob, sondern verteilte auch noch Schulbrause.

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