0:2 gegen München: Rib & Rob sind für den Club zu viel

24.8.2013, 17:43 Uhr
0:2 gegen München: Rib & Rob sind für den Club zu viel

© Sportfoto Zink

Zum 187. Mal fand am Samstagnachmittag das bayerisch-fränkische Kräftemessen zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Nürnberg statt. Auf dem Papier waren die Rollen bereits vor dem Anpfiff klar verteilt: Der Rekordmeister und Triplesieger ging als klarer Favorit in die Partie gegen den Club.

FCN-Coach Michael Wiesinger machte sich so seine Gedanken zur Aufstellung und entschied sich für eine sehr defensive Variante: Neben Timothy Chandler tauchte auch Marvin Plattenhardt in der Startelf auf. Dafür fanden sich überraschend Hiroshi Kiyotake und Robert Mak auf der Ersatzbank wieder.

Das Derby begann wie erwartet. Die Bayern übernahmen vom Start weg die Kontrolle über das Spiel und die Nürnberger beschränkten sich vorerst auf die Defensive. Und das gelang den Mannen von Michael Wiesinger richtig gut. Zwar hatte der FCB viel Ballbesitz, aufgrund des engmaschig stehenden Abwehrverbundes der Nürnberger kamen die Hausherren aber kaum zu Chancen. Der Club seinerseits sorgte mit vereinzelten Nadelstichen in der Offensive für Entlastung. Die erste große Torchance gehörte in der 15. Minute auch dem FCN: Daniel Ginczek brachte sich durch ein sehenswertes Solo in gute Schussposition und jagte das Spielgerät mit einem fulminanten Distanzschuss an den Querbalken.

Auch in der Folge brachte der Club die Münchner mit seiner konzentrierten Defensivleistung fast zur Verzweiflung. Ein Schussversuch von Franck Ribery, der links am Tor vorbei ging, und eine Chance von Arjen Robben, die Raphael Schäfer sicher entschärfte, waren die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der Münchner. Als rund 35 Minuten in der Allianz-Arena durch waren, bekamen die mitgereisten Club-Fans Historisches zu sehen: Kapitän Schäfer - nicht unbedingt als Elfmeter-Killer bekannt - parierte einen Starfstoß von David Alaba. Dem Elftmeter vorausgegangen war eine mehr als fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters, der den Zweikampf zwischen Per Nilsson und Robben als Foul des Schweden wertete.

Zu allem Überfluss musste Nilsson im Anschluss das Feld verletzt verlassen. Für ihn schickte Coach Wiesinger nun Berkay Dabanli ins Spiel. Auch dieser erlebte kurz nach seiner Einwechslung eine Schrecksekunde, als ihm Bayerns Mario Mandzukic böse auf das rechte Knie trat und er im Anschluss behandelt werden musste. Bis zur Halbzeitpause sollte nicht mehr viel passieren: Die Bayern rannten weiter an, doch der 1. FC Nürnberg ließ kaum eine Gelegenheit zu. Mit einem gerechten Unentschieden gingen beide Teams schließlich in die Pause.

Unverändert schickten beide Trainer ihre Mannschaften zur zweiten Halbzeit zurück auf den Rasen. Nun sah sich der FCN aber mit einem zielstrebigeren Rekordmeister konfrontiert. Die Müncher drängten mit Vehemenz auf die Führung. Die Nürnberger mussten viel Laufarbeit verrichten, um die defensive Geschlossenheit in der Abwehr beibehalten zu können. Fast im Minutentakt kam der FCB nun zu Chancen, aber fast nie zu klaren Gelegenheiten, die dem Nürnberger Gehäuse gefährlich hätten werden können. Und falls doch einmal ein Schuss durchkam, war Schäfer zur Stelle und löste die Aufgabe. So beispielsweise in der 61. Minute also Mario Götze allein vor dem Club-Keeper auftauchte, Schäfer aber nicht überwinden konnte.

FCB-Flügelzange machte den Unterschied

Das sollte sich aber rund acht Minuten später ändern: Einen Querpass von Alaba konnte die Club-Abwehr nicht klären, sodass der Ball bei Philipp Lahm landete. Der FCB-Kapitän flankte in die Mitte, wo Ribery wartete und zum 1:0 für die Bayern traf. Aufgrund des Rückstandes musste Michael Wiesinger reagieren. Der Club-Trainer wollte etwas Zählbares mit nach Nürnberg nehmen und brachte Mike Frantz und wenig später Kiyotake in die Partie.

Frantz war es, der kurz nach seiner Einwechslung eine Torchance einleitete (76.). Niklas Stark kam bei einer Flanke des Mittelfeldspielers nicht mehr richtig an den Ball und verfehlte das Münchner Gehäuse. Fast im Anschluss an diese Szene, mussten Nürnbergs beste Fußballer den nächsten Nackenschlag hinnehmen, als Robben Abwerrecke Emanuel Pogatetz und Hanno Balitsch ausspielte um zum 2:0 aus spitzem Winkel traf.

Der Club wiederum wollte sich in der Folge natürlich nicht auseinander nehmen lassen und versuchte noch einmal Akzente in der Offensive zu setzen. Doch viele Möglichkeiten sollte es nicht mehr geben, da die Wiesinger-Elf die wenigen Gegenstöße in der zweiten Halbzeit zu unsauber ausspielte. Ginczek hatte mit dem Schlusspfiff nochmal die Chance auf den Anschlusstreffer, doch der Neuzugang konnte die Vorarbeit von Josip Drmic nicht vergolden.

Am Ende verlor der 1. FC Nürnberg das 187. Derby gegen den FC Bayern München mit 0:2, obwohl der Club über weite Strecken der Partie eine engagierte Leistung zeigte und den Rekordmeister vor das ein oder andere Problem stellte.

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Schweinsteiger - Robben, Götze (68. Kroos), Thiago (62. Thiago), Ribery (80. Shaqiri) - Mandzukic

1. FC Nürnberg: R. Schäfer - Chandler, Nilsson (35. Dabanli), Pogatetz, Pinola - Stark, Balitsch - Plattenhardt (75. Kiyotake), Feulner (72. Frantz), Drmic - Ginczek

Tore: 1:0 Ribery (69.); 2:0 Robben (78.) | Gelbe Karten: Lahm, Ribery, Mandzukic - Ginczek | Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle) | Zuschauer: 71.000 | besondere Vorkomnisse: Schäfer hält Foulelfmeter von Alaba (33.)

Den Liveticker zum Nachlesen finden Sie hier.

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