0:3! Weilandt leitet Fürths Testspielpleite ein

11.1.2017, 15:19 Uhr
Tom Weilandts Bochumer agierten im Test gegen das Kleeblatt zielführender - und gewannnen 3:0.

© Sportfoto Zink / WoZi Tom Weilandts Bochumer agierten im Test gegen das Kleeblatt zielführender - und gewannnen 3:0.

"Das war nach vorne sehr ordentlich mit der Einschränkung, dass man in den Eins-gegen-eins-Situationen die Chancen auf diesem Niveau auch nutzen muss. In der Rückwärtsbewegung war es aufgrund individueller Aussetzer noch weit entfernt davon, dass man von gut sprechen kann", lobte und kritisierte Kleeblatt-Coach Janos Radoki nach dem 0:3 im Kohlenpott gleichermaßen. Zuvor hatte sein Team in Bochum eine Niederlage hinnehmen müssen, die im Ergebnis vielleicht etwas zu hoch ausfiel.

Ein bisschen was hatten Fürths Vorzeigefußballer auch gut zu machen gehabt. Das wussten sie sicherlich auch selber. Am Vortag, der für die Kleeblatt-Jungs gleichzeitig den Anreisetag ins Revier bedeutete, hatten diese das Trainerteam schon ziemlich verärgert. Nachdem einige laute Ansagen von Radoki und dessen Assistent Mirko Dickhaut während des Vormittagstrainings scheinbar ungehört verhallt waren, machte der Cheftrainer aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl: "Das ist zu wenig, das geht gar nicht", schimpfte Radoki und beendete kurzerhand das Treiben seines Teams.

Gegenbesuch im Revier

Man kann vermuten, dass Radoki und Dickhaut, der für Bochum einst 111-Schnapszahlspiele im Profifußball absolviert hatte und am Mittwoch seinen 46. Geburtstagstag feierte, vor dem Testspiel gegen den VfL eine Reaktion der Mannschaft erzwingen wollten. Schließlich sollte die Wettkampfsimulation gegen den Tabellennachbarn - die Bochumer grüßen im Zweiliga-Tableau von Rang elf – möglichst positive Rückschlüsse darüber geben, wo das Kleeblatt in der Vorbereitung auf die Rückrunde steht. Ähnliches hatte man sich von diesem Duell übrigens auch im Januar 2015 erhofft. 1:1 trennte man sich in einem Härtetest der damaligen Vorbereitung am Laubenweg. Die Torschützen hießen damals Florian Trinks, der sich aktuell in Aue als Probespieler vorstellt, und Pjotr Cwielong auf Bochumer Seite.

Beim Gegenbesuch im Revier musste die Fürther auf einige etablierte Spieler verzichten: Sercan Sararer plagt sich mit Adduktorenbeschwerden, das Duo Tripic/Berisha wurde nach Zahnoperationen geschont, Abwehrchef Marco Caligiuri fehlte krankheitsbedingt und Andreas Hofmann aus privaten Gründen. Als der Ball an der Castroper Straße dann rollte, lag er bald schon in der von Balasz Megyeri gehüteten Kleeblatt-Hütte. Tom Weilandt, der sich wie die beiden anderen Ex-Fürther Marco Stiepermann und Johannes Wurtz in Bochum Startelf wiederfand, hatte Patrick Fabian die Vorarbeit geliefert, welche dieser zur Führung der Hausherren nutzte (6.).

Der von Gertjan Verbeek trainierte VfL hatte sich die Führung mit von Beginn an engerischen Angriffsanstrengungen verdient und drängte auch im Anschluss auf das Gehäuse der Weiß-Grünen und verbuchte durch Wurtz und Stiepermann weitere Möglichkeiten. Es dauerte eine Weile, ehe die Spielvereinigung, bei der die Youngster Dominik Schad, Christian Derflinger und Patrick Sontheimer in der Anfangsformation standen, die Partie ausgeglichener gestalten konnten.

Derflinger hat Alu-Pech

Nachdem Sontheimer einen ersten Warnschuss abgegeben hatte, war es im regnerischen Revier vor allem ein anderer Jungspund, der den Bochumern erhöhte Wachsamkeit abverlangte. Hatte Derflinger bereits in der 27. Minute Manuel Riemann bei einem Freistoß eine erste Arbeitsprobe abgefordert, blieb dem VfL-Schlussmann kurz vor der Pause nur das Nachsehen. Nach einem platzierten Schuss des talentierten Österreichers trudelte der Ball vom rechten Innenpfosten mit viel Drall ins Toraus (42.).

Im ersten Durchgang hatten die Hausherren die Szenerie in Bochum in der Anfangsphase dominiert, zu Beginn der zweiten Hälfte waren Torgelegenheiten auf beiden Seiten zu notieren. Statt 1:1 hieß es ab der 66. Minute dann aber 2:0 für den das Verbeek-Team: Der eingewechselte Moise Ngwisani nutzte eine Hereingabe von rechts, um aus VfL-Sicht aufzustocken. Das Kleeblatt bemühte sich um eine Antwort. Rund eine Viertelstunde vor Schluss schrammte Mathis Bolly an einer einer Hereingabe von Serdar Dursun vorbei.

Merkel macht den Sack zu

Die Spielvereinigung wollte bei der Regenschlacht den Anschlusstreffer und lief in der 80. Minute in einen Konter, den Alexander Merkel in Form des 3:0 finalisierte. Da in der Schlussminute Sontheimer das Spielgerät über den Schlappen rutschte, war bei diesem Ergebnis weniger später Schluss und ein verdienter Bochumer Sieg zu konstatieren. "Für die Zukunft wird es wichtig sein, über einen längeren Zeitraum die Kompaktheit zu halten und dann die Chancen, die man herausgespielt hat, zu nutzen", analysierte Janos Radoki nach der Partie. 

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri – Narey (46. Gießelmann), Franke (46. Sama), Rapp (80.), Schad – Derflinger (80. Davies), Kirsch (80. Pellio), Sontheimer, Freis (46. Raum) – Zulj (46. Bolly), Dursun (85. Kayaroglu)

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