1:1 gegen Bayern: Club weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll

28.4.2019, 21:02 Uhr
Patrick Erras muss die hitzige Partie nach Spielende erst nochmal im Kopf Revue passieren lassen.

© Sportfoto Zink / WoZi Patrick Erras muss die hitzige Partie nach Spielende erst nochmal im Kopf Revue passieren lassen.

Der Gastgeber ließ dem Gast den Vortritt im Medienraum, auf den letzten Metern. Die Pressekonferenz nach dem Derby blieb weit entfernt von den Emotionen der 90 packenden, zum Schluss dramatischen Minuten im Max-Morlock-Stadion.

"Wir haben ein gutes Derby gesehen mit einer sehr guten Nürnberger Mannschaft, die sehr gut eingestellt war und uns das Leben von der ersten bis zur letzten Minute sehr, sehr schwer gemacht hat", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac, er meinte das tatsächlich so. "Das Quäntchen Glück" hätten seine Münchner letztlich gebraucht beim Elfmeter von Tim Leibold in der 90. Minute - "und wenn man nicht gewinnen kann", das hat ihm sein ehemaliger Trainer Giovanni Trapattoni einst beigebracht, "dann darf man nicht verlieren."

So ähnlich sah das auch sein Nürnberger Kollege, Boris Schommers schien aber nicht zu wissen, ob er lachen oder weinen sollte nach dem 1:1. "Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir 90 Minuten mit Bayern München auf Augenhöhe spielen", ja dann hätten sie den Punkt wahrscheinlich gerne genommen. So aber überwiegt doch der Frust beim Club. "Bayern hatte ein paar Chancen, wir aber auch", sagte Schommers, nach dem 1:0 "laufen wir im Drei gegen Eins aufs Tor zu." Und so weiter, bis zur 90. Minute.

Elfmeter für Nürnberg. "Das wäre der Big Point gewesen", meinte Schommers, so bleib es beim "verdienten Punkt" - der seinem Club aber nicht wirklich weiterhilft bei jetzt fünf Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz und den VfB Stuttgart. Am Samstag geht‘s nach Wolfsburg, die letzten Gegner heißen Mönchengladbach und Freiburg. "Mit dieser Leistung werden wir weiterkämpfen um den Klassenverbleib", kündigte Schommers noch an.

"Wir sind unfassbar stolz, jeder von euch Journalisten hat gedacht, dass wir 0:3, 0:4 verlieren", ergänzte Lukas Mühl in der Mixed Zone, "wir glauben weiter dran, die Truppe gibt nie auf." Und hält natürlich zu Tim Leibold. "Tim ist natürlich enttäuscht, aber keiner ist ihm böse, weil er Verantwortung übernommen hat."

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