1:3-Niederlage in Kiel: Das Kleeblatt bleibt im Keller

20.8.2017, 15:30 Uhr
Enttäuschung bei der SpVgg Greuther Fürth: Auch im dritten Saisonspiel blieb das Team von Janos Radoki ohne Punkt.

© Sportfoto Zink / MeZi Enttäuschung bei der SpVgg Greuther Fürth: Auch im dritten Saisonspiel blieb das Team von Janos Radoki ohne Punkt.

Zwei Ex-Fürther standen in der Startelf der Norddeutschen: Sebastian Heidinger als Rechtsverteidiger und der offensive Mittelfeldspieler Dominick Drexler. Kleeblatt-Coach Janos Radoki setzte auf das bewährte 4-2-3-1 mit Lukas Gugganig und Mario Maloca in der Innenverteidigung. Davor bekam Benedikt Kirsch die Chance, sich auf der Sechs neben Jurgen Gjasula zu bewähren. Adam Pinter, den Radoki dort am stärksten sieht, durfte seiner Frau bei der Entbindung beistehen.

Die Gäste legten los wie die Feuerwehr, schon nach drei Minuten setzten sie gleich drei Schüsse in Richtung Tor ab. Leider wurden es dann aber auch nur zwei weitere bis zur Halbzeit. Schon nach sieben Minuten war zum ersten Mal Gugganig im Fokus, als er das erste Kopfballduell gegen den Kieler Mittelstürmer Marvin Ducksch verlor. Der Leihspieler des FC St. Pauli war nicht in den Griff zu kriegen. Dennoch jubelten zunächst die Fürther. In der 12. Minute trat Marco Caligiuri einen flachen Eckball auf Nik Omladic, der verlängerte auf Jurgen Gjasula, der das Leder über die Linie spitzelte.

Gut fürs Selbstvertrauen, mochte man meinen. Und so war es zunächst auch. Gjasula gewann mit jeder Aktion an Ballsicherheit, die Mannschaft zog sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurück und konterte – jedoch oft zu ungenau. Es war noch keine halbe Stunde gespielt, da war auch der Gastgeber im Spiel angekommen. Mit dem 1:1 in der 25. Minute brachte Ducksch sein Team auf die Siegerstraße. Mit einer Ballstafette wie um einen Handballkreis des THW Kiel brachte sich Christopher Lenz in Position und flankte auf Ducksch, der mutterseelenallein am Fünfmeterraum in die Maschen köpfte.

Fürth hatte sogar gleich wieder die Chance, in Führung zu gehen, doch Philipp Hofmann vergab nach einem Pass von Gjasula kläglich – er fremdelt noch mit seinen neuen Teamkollegen, seine Aktionen wirkten oft hölzern. Ganz im Gegensatz zu den quirligen Kielern: Die belohnten sich für ihr permanentes Forecheking – und wieder ging eine Ecke voraus. Dominik Schmidt lässt mit einem geschickten Laufweg Gugganig und Gjasula aufeinanderprallen und köpft am kurzen Pfosten zum 2:1 ein (32.). Und nur Kleeblatt-Keeper Balazs Megyeri ist es zu verdanken, dass es nicht noch vor der Pause 3:1 hieß, denn er war mit den Fingerspitzen noch an einem Flatterball von Lenz dran, der an die Latte krachte. 9:5 Chancen aus Kieler Sicht, 2:1 Tore – es war für den neutralen Beobachter ein unterhaltsames Zweitligaspiel.

Für Radoki sicher nicht. Er nahm den schwachen Gugganig vom Feld, Caligiuri rückte in die Innenverteidigung, Sebastian Ernst sollte das Offensivspiel beleben. Das gelang ihm auch, aber nur wenige Minuten, in der 50. kam er zu einer Torchance. Veton Berisha feuerte noch einmal aufs Tor, aber gegen die bissigeren Kieler war am heutigen Tag nichts zu holen. Das Spiel war eine Viertelstunde vor Schluss gelaufen, als der Ex-Fürther Drexler beim ballführenden Khaled Narey einfädelte – eine grenzwertige Entscheidung, hier Elfmeter zu geben, doch Schiedsrichter Markus Schmidt tat genau das. Drexler verwandelte frech selbst mit einem Schuss genau in die Mitte (76.).

Das Kleeblatt legt den schlechtesten Saisonstart seiner Zweitliga-Historie hin und braucht sich mit diesem Zweikampfverhalten auch nichts fürs nächste Heimspiel gegen Ingolstadt am Freitag auszurechnen.

Holstein Kiel: Kronholm - Heidinger (71. Hermann), Schmidt, Czichos, Lenz - Kinsombi - Schindler, Mühling (57. Peitz), Drexler (88. Weilandt), Lewerenz - Ducksch

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri, Maloca, Gugganig (46. Ernst), Wittek - Kirsch (79. Sontheimer), Gjasula - Narey, Omladic (81. Dursun), Berisha - Hofmann

Tore: 0:1 Gjasula (12.), 1:1 Ducksch (25.), 1:2 Schmidt (32.), 1:3 Drexler (76., Foulelfmeter) | Gelbe Karten: Heidinger, Ducksch - Maloca, Wittek | Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart) | Zuschauer: 8535.

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