1:4 - Ice Tigers verlieren Saisonauftakt gegen Mannheim

13.9.2019, 21:56 Uhr
1:4 - Ice Tigers verlieren Saisonauftakt gegen Mannheim

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn

 Pavel Gross gilt als der beste Trainer der Deutschen Eishockey Liga. Das liegt an seiner krankhaft akribischen Arbeitseinstellung, offenbar hat der Tscheche aber auch das große Buch des Hans Zach auswendig gelernt. Wie alle Trainer der DEL wurde Gross gefragt, wer denn Meister werde. Gross nannte seine eigene Mannschaft, München und mit den Ice Tigers aus zufällig auch den Gastgeber seiner Adler Mannheim am ersten Spieltag der neuen Saison. "Bei Nürnberg werden wir sehen", sagte Gross, "wohin die Reise geht."

Nun wird das noch nicht einmal der Meistertrainer nach den ersten 60 Minuten wissen. Nach dem 1:4 (1:1, 0:1, 0:2) aber kann man aus Nürnberger Perspektive zumindest schon einmal die Prognose wagen, dass die Reise Spaß machen wird. Die Ice Tigers haben dieses erste Saisonspiel verloren, weil sie von einer Vielzahl von Chancen nur Chris Brown eine nutzen konnte, weil zu der spürbaren Euphorie, endlich wieder Eishockey nach System spielen zu dürfen auch gehörig viel Nervosität kam und weil Mannheim wohl auch in diesem Herbst wieder die beste Mannschaft der DEL stellt.

Trotzdem war dieses erste Saisonspiel ein Vergnügen für 5564 Zuschauer. Dabei waren Nürnberger Teams schon aussichtsreicher in Spiele gegen den alten Rivalen gegangen. Von den zwischendurch zehn Verletzten in der Vorbereitung meldeten sich zwar Cangelosi und Ramoser gerade rechtzeitig gesund genug. Das reichte aber eben nur für drei Verteidiger-Pärchen und dreizweidrittel Sturmreihen. Gegen eine Mannschaft, die regelmäßig überzählige Nationalspieler auf die Tribüne setzen muss, sind das nicht die besten Voraussetzungen. Zu sehen war davon allerdings nur wenig. Die Ice Tigers hatten sich vorgenommen, die angespannte Personalsituation nicht als Ausrede zu benutzen.

Adler unter Druck

Genau spielten sie auch. Gross dürfte seine Mannschaft schon lange nicht mehr so unter Druck gesehen haben wie immer wieder im ersten und im zweiten Drittel, als die Ice Tigers ihr neues System beinahe in Perfektion vorführten. Dass Verteidiger tief in der Angriffszone der Adler auftauchten war eher die Regel als die Ausnahme. Die beste Chance vergab dabei Summers alleine vor Endras (16. Minute), der neue Abwehrspieler hätte sogar noch auf Festerling querlegen können. Ja, auch Festerling ist ein Verteidiger. Nach Toren stand es da bereits 1:1, weil die Ice Tigers in der unruhigen Anfangsphase Tim Stützle alleine vor ihren Torhüter hatten stehen lassen. Und so kam das größte deutsche Stürmertalent seit Leon Draisaitl mit seinem ersten Schuss in der DEL zu seinem ersten Tor in der DEL (4.). Nach einer klugen Vorarbeit von Bender und Mebus aber kam Brown im Power-Play frei zum Schuss, Endras hatte keine Abwehrmöglichkeit (12.).

Optisch überlegen

Für die Erfolgsgeschichte des tapferen Außenseiters aber vergaben die Ice Tigers zu viele Chancen. Buck in Unterzahl (20.), Daniel Fischbuch per Konter (24.), Mebus im Nachschuss (24.) - optisch war Nürnberg überlegen. Die nächsten Tore erzielten die Gäste. Am Ende es sehr geduldig gespielten Power-Plays schloss Wolf direkt vor Treutle ab (28.). Und weil Acton den zuvor erarbeiteten Puck fahrlässig wieder hergab, traf auch Katic in Überzahl (42.). Die Ice Tigers spielten aber trotzdem weiterhin mit der Sicherheit einer Mannschaft, die auf ihr System vertraut. In der verunglückten Vorsaison hatte man diesen Eindruck selten bis gar nicht. Mannheim aber verwaltete den Spielstand mit der Souveränität eines Meisters.

Erster Tabellenführer aber ist der ERC Ingolstadt, der in Schwenningen 10:4 gewann. Ingolstadt ist am Sonntag (19 Uhr) Gastgeber der Ice Tigers. Könnte ein nettes Spiel werden.

Nürnberg: Treutle; Summers/Festerling, Bender/Mebus, Wirth/Schulze – Brown/Buck/Fischbuch, Reimer/Acton/Schwartz, Cangelosi/eder/Alanov, Ramoser, Bassen. - Tore: 0:1 Stützle (3:45), 1:1 Brown (11:18/5-4), 1:2 Wolf (27:33/5-4), 1:3 Katic (41:06/5-4), 1:4 Smith (59:18/EN). - Schiedsrichter: Hoppe/Iwert. - Zuschauer: 5564. - Strafminuten: 12 – 6. 

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