1:5 trotz tapferer Leistung! Ice Tigers unterliegen Mannheim

13.2.2020, 21:55 Uhr
Joachim Ramoser durfte von Anfang an ran und konnte überzeugen, bis er nach einem Check mit einer Spieldauerstrafe vom Eis geschickt wurde.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn Joachim Ramoser durfte von Anfang an ran und konnte überzeugen, bis er nach einem Check mit einer Spieldauerstrafe vom Eis geschickt wurde.

Es sah so aus, als hätte er im letzten Moment die Kontrolle über den Puck verloren. Genauso aber wollte es Joachim Ramoser wohl aussehen lassen. In der National Hockey League hatte sich der Russe Nikita Kucherov auf diese Art mehrere Treffer ermogelt. Mannheims Torhüter Dennis Endras aber rutschte der Puck nicht durch die Schoner. Trotzdem war es ein starker Auftakt für die Thomas Sabo Ice Tigers und für Ramoser. 16 Spielminuten später aber war der Arbeitstag des Südtirolers beendet und die Nürnberger Chance auf eine Überraschung dahin.

Nach einem Check gegen Brent Raedeke, den er nicht nur zu spät, sondern auch unsauber angesetzt hatte, wurde Ramoser samt Spieldauerstrafe vom Eis geschickt. Das darauf folgende fünfminütige Power-Play nutzten die Adler Mannheim dazu, Nürnbergs nette 1:0-Führung in ein 1:2 umzuwandeln. Nach den Toren von Matthias Plachta und Borna Rendulic, nur zwei von vielen individuell herausragenden Adlern, fanden die Ice Tigers nicht mehr zu ihrem Stil, mit dem sie den amtierenden Meister lange beeindruckend zugesetzt hatten. Am Ende wurde ein 1:5 (1:0, 0:3, 0:2) notiert, das zumindest in der Höhe auf die Übermotivation eines Spielers zurückzuführen ist.

Der Moment für Mannheim

Mit dem Wechsel nach Nürnberg hatte der Südtiroler Ramoser nach vielen Verletzungen eine einst vielversprechende Karriere wiederbeleben wollen. Ramoser schien perfekt ins aggressive System von Coach Kurt Kleinendorst zu passen. Bis er sich verletzte. Und nachdem er sich zurückgekämpft hatte, verletzte er sich erneut. In Mannheim schickte ihn Kleinendorst zum Eröffnungsbully aufs Eis. Und Ramoser lieferte, genauso wie seine Kollegen. Dreimal waren die Ice Tigers in dieser Saison chancenlos gegen die Adler geblieben. Das wollten sie ändern. Nürnberg verteidigte zu fünft und griff zu fünft an – so wie das Kleinendorst für diese talentierte Mannschaft vorgesehen hatte. Dass sich Chris Brown in Unterzahl um Mannheims Mark Katic herum und den Puck durch Endras‘ Schoner ins Tor drehte (14. Minute), war folgerichtig. Mannheim brauchte einen Moment, in dem die Gäste die Kontrolle über ihre Emotionen verloren. Und Ramoser sorgte für diesen einen Moment.

Zwei perfekt vorbereitete und perfekt ausgeführte Schüsse von Plachta (26.) und Rendulic (30.) drehten die Partie. Auch danach hatte Nürnberg noch gute Chancen. Plachtas zweiter Treffer (36.) aber ließ die Ice Tigers auseinanderfallen. Im Schlussdrittel ließen es Rendulic (42.) und Andrew Desjardins (52.) so aussehen, als hätte der Tabellenzweite das Spiel klar dominiert. Dass das nicht den Tatsachen entsprach, machte es nur bitterer. Nürnberg überzeugte, konnte sich auf einen aufmerksamen Torhüter Niklas Treutle verlassen – und hatte dennoch keine Chance.

Nürnberg:Treutle; Summers/Festerling, Weber/Bender, Schulze/Gilbert – Ramoser/O‘Brien/Brown, Fischbuch/Buck/Skille, Acton/Dupuis/Reimer, Bernhardt/Bassen/Eder. – Tore: 0:1 Brown (13:20/4-5), 1:1 Plachta (25:23/ 5-4), 2:1 Rendulic (29:29/5-4), 3:1 Plachta (35:46), 4:1 Rendulic (41:07), 5:1 Desjardins (51:11). Schiedsrichter: Rantala/Rohatsch. – Zuschauer 11.309 – Strafminuten: 4 – 9 + Spieldauer (Ramoser). – Tabelle: 1. München 43 Spiele/93 Punkte, 2. Mannheim 44/90, 3. Straubing 43/84, ... 9. Nürnberg 44/ 61, 10. Augsburg 43/59, 14. Schwenningen 42/34.

Keine Kommentare