Wende in Hannover?

Auswärts wie ein Absteiger: Der Club kämpft gegen die schlimme Serie

Fadi Keblawi

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28.4.2023, 14:38 Uhr
Auswärts kann der Club kurios: Florian Flick und Peter Vindahl bei ihrem sehr gemeinschaftlichen Eigentor in Kiel.

© Frank Molter, dpa Auswärts kann der Club kurios: Florian Flick und Peter Vindahl bei ihrem sehr gemeinschaftlichen Eigentor in Kiel.

Auch an diesem Samstag werden mehr als 2000 Menschen den 1. FC Nürnberg begleiten. Ziel diesmal: Hannover, knapp 467 Kilometer einfach. Ob es sich lohnt? Schaut man auf die Bilanz des Clubs in dieser Saison in fremden Stadien eher nicht.

Würde nur die sogenannte Auswärtstabelle zählen, der Club müsste sich noch sehr viel ernsthafter mit einem Abstieg in die 3. Liga als im richtigen Leben eh schon. Platz 16 belegt er dort, zehn Punkte aus 14 Spielen, 11:27 Tore. Nur die Spielvereinigung Greuther Fürth und Jahn Regensburg sind noch einen Punkt schlechter, was wiederum für eine gewisse Reiseangst der bayerischen Vereine zu sprechen scheint.

Könnte ja vielleicht sogar stimmen, macht sich in einer offiziellen Analyse aber wahrscheinlich nicht ganz so gut. Weiß auch Dieter Hecking, der seit dem 22. Spieltag wieder als Trainer arbeiten muss. Übernommen hat er gemeinsam mit Cristian Fiél übrigens nach einem krachenden 0:5 in Heidenheim - dem nicht nur Auswärtstiefpunkt in dieser Saison.

Ein bisschen besser läuft es seitdem, nur die Sache mit der Auswärtsschwäche hat auch Hecking nicht in den Griff bekommen. Seine Bilanz: 0:3 beim Hamburger SV, 2:2 in Bielefeld und 1:2 in Kiel. Seine Erklärung: Gibt es nicht so wirklich. Hecking will nur über die "Zeit sprechen, in der ich die Verantwortung habe". Macht er dann auch und findet für jedes nicht gewonnene Spiel eine einzelne Erklärung. In Hamburg "haben wir gegen eine sehr gute Mannschaft ein gutes Spiel gemacht, aber ohne Durchschlagskraft". In Bielefeld "fand ich es über weite Strecken sehr ordentlich". Nur in Kiel, sagt Hecking, "war es dann wieder nicht so gut".

Den großen Zusammenhang aber erkennt er nicht. "So richtig schlüssig erklären? Es gibt halt solche Phasen", sagt Hecking, manchmal würde man im eigenen Stadion häufiger gewinnen, dann wieder auswärts. Besonders Mut machend klingt das nicht vor der Reise zur immerhin auch nur elftbesten Heimmannschaft der Liga.

Seit Oktober und dem 1:0 in Düsseldorf hat der Club auswärts nicht mehr gewonnen. Also noch einmal, wie ändert man diese schlimme Serie? "Am besten wäre es, wir würden es einfach machen", sagt Hecking und meint: gewinnen.

Einfach machen und dann weiter machen. Beginnend mit der Reise nach Hannover hat der Club noch drei Auswärtsspiele - und könnte mit drei Siegen seine bisherige Punktausbeute auf fremden Plätzen bis zum Saisonende beinahe verdoppeln.

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