Drittligist sucht neuen Cheftrainer

Bericht: Cheftrainer-Posten wartet - verlässt Schweinsteiger den FCN?

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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24.8.2022, 06:00 Uhr
Bald getrennt? Robert Klauß (vorn) und sein Assistent Tobias Schweinsteiger.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Bald getrennt? Robert Klauß (vorn) und sein Assistent Tobias Schweinsteiger.

Im Frühjahr hatte Tobias Schweinsteiger ungewöhnlich lange gewartet mit seiner Vertragsverlängerung. „Die nötige Zeit für seine Entscheidungsfindung“ wollte sich der Assistent von Robert Klauß nehmen, hieß: Sich auch mal anderweitig umschauen. „Absolut nachvollziehbar und richtig“ sei das aus Sicht des Sportvorstands gewesen, der ihn einst beim Hamburger SV zu einem seiner Co-Trainer gemacht hatte und vor gut zwei Jahren nach Nürnberg holte.

„+1“ twitterte Schweinsteiger nach seiner Unterschrift, womit er offenbar die Dauer seines weiteren Verbleibs meinte. Dass Schweinsteiger, seit Mai 2021 ebenfalls Fußball-Lehrer und damit berechtigt, eine Profi-Mannschaft auch hauptverantwortlich zu betreuen, irgendwann selbst Chef werden möchte, ist nicht nur im Sportpark Valznerweiher ein offenes Geheimnis. Jetzt könnte der Zeitpunkt gekommen sein – obwohl er dem Club Mitte April noch „aus vollster Überzeugung“ zugesagt hatte, wie Hecking versicherte.

Jetzt könnte sein Abschied konkret werden: Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, ist Schweinsteiger einer von mehreren Kandidaten beim Drittligisten VfL Osnabrück. Gesucht wird ein Nachfolger für den am Donnerstag überraschend zu Arminia Bielefeld abgewanderten Daniel Scherning. Neben Schweinsteiger sind nach NOZ-Informationen auch Alexander Nouri, Guerino Capretti, Mark Zimmermann und Jan Zimmermann in der engeren Auswahl.

Sieben Jahre die Nummer zwei

„Ehrgeiziger Typ mit dem klaren Bekenntnis, Cheftrainer zu werden“, so charakterisiert die NOZ den Ex-Profi Schweinsteiger, der beim 1. FC Nürnberg abseits des Platzes praktisch nicht in Erscheinung tritt, ebenso Frank Steinmetz. Das ist vom Verein so gewollt. Nur der Cheftrainer, der Sportvorstand und der Sportdirektor sollen sich in der Öffentlichkeit äußern, darauf haben sie sich irgendwann in den vergangenen Monaten intern verständigt.

Sieben Jahren ist Schweinsteiger jetzt schon die Nummer zwei, zunächst im NLZ des FC Bayern, später beim FC Juniors in Österreich und beim HSV, wo ihn Dieter Hecking neben sich haben wollte und nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg 2020 auch zum Club holte, wo er seitdem eindeutig mehr ist als ein loyaler Befehlsempfänger. Im Nachbarland hatten sie Schweinsteiger, der mit etwas mehr Geduld vermutlich auch ein Weltcup-Skiläufer hätte werden können, einst sogar als „eines der größten Trainertalente Deutschlands“ gepriesen.

Stand Dienstagabend gab es wegen Schweinsteiger bislang keinen Kontakt zwischen dem Dritt- und dem Zweitligisten. Beim VfL Osnabrück wollen sie sich „Zeit nehmen für die Entscheidungsfindung“, schreibt die Zeitung. Bis spätestens nächste Woche.

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