Für das "Wir-Gefühl"

Club-Stars packen an: Schäufele-Suppe für den guten Zweck

Jonas Volkert

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1.2.2024, 07:36 Uhr
Machen eine gute Figur an Kelle und Schüssel: Nathaniel Brown (links) und Benjamin Goller.

© Jonas Volkert Machen eine gute Figur an Kelle und Schüssel: Nathaniel Brown (links) und Benjamin Goller.

Die etwas eigenartige und dennoch seltsam logisch erscheinende kulinarische Kreation gibt es im ClubHaus schon länger zu verkosten: Für 7,80 Euro bekommt der geneigte Club-Fan in der Zentrale des Vereins mitten in der Nürnberger Innenstadt eine Suppe - im Rahmen eines ganz besonderen Angebots: Kauf' eine und spende damit eine zweite an Bedürftige - und das in den Abendstunden sogar von den Club-Stars serviert.

Und so stehen ab 17 Uhr Nathaniel Brown und Benjamin Goller an der Suppenschüssel, Finn Jeltsch und Florian Flick übernehmen die Kasse. Für den Auftritt der Spieler trägt der Küchenchef extra einen neuen Topf der Suppenkreation nach draußen vor das ClubHaus - "und da lässt der auch sonst niemanden ran!", verrät der ehemalige Stadionsprecher Guido Seibelt, der inzwischen im ClubHaus arbeitet, feixend. Frische 50 Liter wohlriechende Brühe warten auf Abnehmerinnen und Abnehmer.

Bedürftige müssen nichts zahlen, erklärt FCN-Vorstand Niels Rossow (ganz rechts) - auch nicht bei den routinierten Kassenwarten Florian Flick (links) und Finn Jeltsch (Mitte).

Bedürftige müssen nichts zahlen, erklärt FCN-Vorstand Niels Rossow (ganz rechts) - auch nicht bei den routinierten Kassenwarten Florian Flick (links) und Finn Jeltsch (Mitte). © Jonas Volkert

Rossow: Spieler verpflichten sich freiwillig dazu

Das soziale Engagement sei dem Verein extrem wichtig, sagt Club-Vorstand Niels Rossow: "Wir haben da inzwischen auch einen Kodex, den jeder Profi unterschreiben muss." Darin verpflichten sich die Spieler, sich auch abseits des Platzes für die Menschen der Region einzusetzen. Es gehe schließlich auch darum, den Menschen etwas zurückzugeben, eine Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern aufzubauen und ein Wir-Gefühl zu schaffen: Das sei dem Verein in der Vergangenheit nicht immer gelungen, "da war die Nase schon manchmal etwas zu weit oben", räumt Rossow ein.

Und die Suppe? "Schmeckt fantastisch!", versichert der Vorstand - auch wenn er sich heute Mittag schon die Zunge daran verbrannt habe. Probiert haben die anwesenden Profis die Kreation noch nicht. Dafür haben sie eigene Suppen-Favoriten: "Pfannkuchensuppe, die geht so einfach", begründet U17-Weltmeister Finn Jeltsch seinen Favoriten unter den flüssigen Speisen. Nathaniel Brown ist ähnlich pragmatisch. Buchstabensuppe, sagt er, sei sein Favorit: "Die habe ich in meiner Kindheit immer gegessen!"

Das "doppelte Süppchen" ist eine Aktion, die auch in kommenden Jahren am ClubHaus stattfinden könnte.

Das "doppelte Süppchen" ist eine Aktion, die auch in kommenden Jahren am ClubHaus stattfinden könnte. © Jonas Volkert

Engagement als Ehrensache

Das soziale Engagement des Vereins sei für manche potenziellen Neuankömmlinge gar ein Argument für den Club und gegen gleichwertige Konkurrenten, erklärt Rossow. Auch die vier Akteure, die am Mittwoch-Abend in ihrer Freizeit Suppe für den guten Zweck ausschenken, habe dazu niemand zwingen müssen. "Das sind einfach klasse Kerle", befindet auch Guido Seibelt, der Brown nach seinem Abschied gen Frankfurt im Sommer deshalb auch schmerzlich vermissen wird.

Wie es mit der Schäufele-Suppen-Aktion weitergeht, stehe noch in den Sternen. Seibelt hofft aber auf eine jährliche Wiederholung. Sicher ist aber, dass sich der 1. FCN, gemeinsam mit dem Partner Sparkasse Nürnberg, weiterhin für diejenigen einsetzen möchte, denen es in der Gesellschaft nicht so gut geht. Weiter gehe es für die beiden Partner damit bereits am 18. Februar, beim "Heimspiel gegen Armut", bei dem sie im Rahmen der Partie gegen den FC Kaiserslautern im Max-Morlock-Stadion gleich einen ganzen Aktionstag planen.

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