Vor dem Freitagsspiel in Düsseldorf

Club-Vorstand Hecking wünscht sich mehr Überzeugung

20.1.2022, 15:45 Uhr
Wollen in Düsseldorf gewinnen: Sportvorstand Dieter Hecking (li.) und Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Wollen in Düsseldorf gewinnen: Sportvorstand Dieter Hecking (li.) und Trainer Robert Klauß.

Es gibt passendere Momente als nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn, um über Ambitionen zu sprechen. Davor zum Beispiel. Punktgleich mit dem Tabellendritten kam der 1. FC Nürnberg aus der Winterpause, der ja immer noch zur Teilnahme an zwei Relegationsspielen um den Bundesliga-Aufstieg berechtigt. Klingt zumindest objektiv nach einer großen Chance.

Beim Club sehen sie das ein bisschen anders, erst recht: nach einer nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn. Da sagte der Trainer Robert Klauß im Bayerischen Rundfunk: "Unser Anspruch ist natürlich, dass wir in die Bundesliga aufsteigen wollen. Aber das ist kein Ziel, das wir für dieses Jahr ausgegeben haben, weil dazu fehlt uns einfach noch etwas."

Anspruch ja, Ziel nein, zumindest nicht heuer. Ob der 1. FC Nürnberg im Januar 2023 ebenfalls Kontakt zur Spitzengruppe haben wird, kann selbst der Sportvorstand nicht sagen, der bekanntlich mit Platz fünf bis acht zufrieden wäre. Genau deswegen hätte seine Mannschaft in den verbleibenden 15 Partien eigentlich nicht mehr viel zu verlieren. Könnte stattdessen nur noch gewinnen. Sogar den Hauptpreis.

Eine mutigere Denkweise, entgegnet Dieter Hecking, gebe der Rundenverlauf "einfach noch nicht her". Mehr oder weniger deutliche Niederlagen gegen Sankt Pauli, Darmstadt, Schalke oder Bremen deuten darauf hin, dass tatsächlich "noch etwas fehlt", wie es Robert Klauß gerne ausdrückt. Also ducken sie sich lieber weg, wenn insbesondere medial nach möglichen Kandidaten für die Erste Liga gefahndet wird.

"Nur vom Reden steigt man nicht auf"

Der Club ist nicht darunter. Glauben sie beim Club. "Ich würde mich auch nicht gegen Platz eins bis vier wehren", sagt Hecking, ist aber lieber "Pragmatiker und Realist". Erst recht vor einem ungemein schweren Auswärtsspiel wie am Freitagabend in Düsseldorf (18.30 Uhr/Sky), wo sie ihre Ziele in den vergangenen beiden Sommern doch etwas forscher formuliert hatten, aber auch nicht viel weiter sind beim Versuch, ins Oberhaus zurückzukehren.

Die Fortuna muss sogar aufpassen, nicht durchgereicht zu werden. "Vom Reden steigt man nicht auf", hat Hecking in seiner langen Karriere als Profi, Trainer und Funktionär gelernt. Erst recht nicht in einer qualitativ offenbar ausgesprochen hochwertigen Spielklasse, wie unter der Woche auch die Ergebnisse im DFB-Pokal zeigten. Vier Zweitligisten im Viertelfinale, drei davon nach Siegen gegen Erstligisten.

"Die Zweite Liga hat deutlich aufgeholt", sagt Hecking, auch sein Club bewege sich deshalb in einer niveauvolleren Umgebung als noch vor einem oder zwei Jahren. Was nicht heißen soll, dass Hecking möglichst klein denkt. Erst mal abzuwarten wie am Samstag, um zu schauen, was der Gegner so vorhat, "was auf uns zukommt", findet er nicht besonders sexy. "Da können wir anders agieren", sagt Hecking, "die Frage ist, wie wir noch mehr von uns überzeugt sein können."

Siege sollen in Selbstfindungsphasen wie diesen ungemein helfen, heißt es. Also fahren sie nicht an den Rhein, um mit wenig zufrieden zu sein. "Es geht darum, in Düsseldorf zu gewinnen", sagt Hecking, ebenso zwei Wochen später gegen Ingolstadt. Und so weiter. Bei aktuell drei Punkten Rückstand auf Platz drei ist ja vielleicht doch mehr möglich, als sie gerade glauben.

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