Vor dem Topspiel gegen Darmstadt am Samstagabend

Der Club schaut in der Tabelle jetzt auch offiziell nach oben

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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8.4.2022, 14:00 Uhr
"Klare Option für Samstag": Tom Krauß (li.) könnte den gesperrten Fabian Nürnberger ersetzen, sagt Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Klare Option für Samstag": Tom Krauß (li.) könnte den gesperrten Fabian Nürnberger ersetzen, sagt Trainer Robert Klauß.

Das Leben ist eine Baustelle, ebenso das Darmstädter Fußballstadion. Also stand Christian Mathenia Ende Oktober nach dem 0:2 am Böllenfalltor plötzlich in einem Bau-Container, um nach der ersten Saison-Niederlage seiner Mannschaft Fragen zu den weiteren sportlichen Perspektiven seines 1. FC Nürnberg zu beantworten.

Ab dem Sommer 2014 hat Mathenia zwei Jahren für die "Lilien" gehalten, was irgendwie zu halten war und ist mit den Hessen sogar in die Bundesliga aufgestiegen. Eine insgesamt "coole Zeit" sei das für ihn gewesen, sagt Mathenia, am Samstagabend (20.30 Uhr/Live-Ticker auf nordbayern.de) kommt es vor erwarteten 30.000 Zuschauern zum nächsten Wiedersehen mit dem Ex-Verein.

Schon "ein sehr spezielles Spiel" sei das Ende Oktober für ihn gewesen und wird auch das am Samstagabend werden, nicht nur wegen seiner persönlichen Geschichte. Fünf Punkte liegt der Club hinter Platz zwei und dem SV Darmstadt, sechs Spieltage vor Schluss. Mit einem Heimsieg wären die Nürnberger wieder dick im Geschäft, schon ein Unentschieden könnte zu wenig sein.

Schon die letzte Chance?

Mathenia sieht es pragmatisch. "Die nächste Chance, einen Schritt in die richtige Richtung zu machen", seien die 90 Minuten am Samstagabend, zudem dürfte es objektiv betrachtet fast schon die letzte sein, um nochmal zur Spitzengruppe aufzuschließen.

Über die Tabelle und mögliche Konstellationen redeten sie bis Donnerstagmittag praktisch nur hinter verschlossenen Türen. Der Trainer gab die selbst auferlegte Zurückhaltung in der Pressekonferenz am Donnerstagmittag auf. Zumindest hörte es sich so an. In einer Phase der Saison, "in der wir natürlich auf die Tabelle gucken", so Klauß.

Fünfter ist der Club, "aber wenn wir die Chance haben, Vierter zu werden, wollen wir natürlich Vierter werden, wenn wir Vierter sind, wollen wir Dritter werden, wenn wir Dritter sind, wollen wir Zweiter werden, wenn wir Zweiter sind, wollen wir Erster werden. Das ist doch klar."

Der Gefahr bewusst sein

Also volle Kraft voraus. Die vier Vereine, die gerade über ihnen stehen im Tableau, haben die Nürnberger noch zum Gegner und es somit selbst in der Hand. Allerdings nicht so wie am Sonntag in Heidenheim; mit Darmstadt wartet zudem "eine der offensivstärksten Mannschaften der Zweiten Liga" (Klauß) und eine ausgesprochen robuste.

Gelernt haben wollen sie aus dem sonntäglichen 1:3, "dass wir uns einfach in jedem Moment der Gefahr bewusst sein müssen, wann unser Tor bedroht wird", sagt Klauß, "jeden Moment so zu verteidigen, als wäre es der wichtigste im Spiel."

In welcher Aufstellung das gelingen soll, wollte er auf der Pressekonferenz wie üblich nicht verraten. Weil Fabian Nürnberger nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist, wird es im Vergleich zum 1:3 von Heidenheim mindestens einen Wechsel geben; würde Klauß einen defensiven Mittelfeldspieler gegen einen defensiven Mittelfeldspieler tauschen, kämen eigentlich nur Tom Krauß ("eine klare Option für Samstag") und Johannes Geis infrage, es könnte aber sogar die Rückkehr zur Raute werden.

"Immer eine Option"

"Immer eine Option" sei das klassische 4-4-2, "darin fühlen wir uns wohl, ich würde die Raute nie ausschließen", so sagte es Klauß bereits nach der öffentlichen Einheit am Mittwochmittag. Würde er die große Lösung wählen, müsste wohl zusätzlich Taylan Duman oder Lukas Schleimer weichen, wobei der auch ganz vorn als zweite Spitze eingesetzt werden könnte.

"Natürlich, klar, wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die in unmittelbarer Nähe ist, birgt das immer eine gewisse Brisanz", betont Klauß, "da brauchen wir nicht drumherum zu reden." Somit lautet das neue Saisonziel: Alles mitnehmen, was möglich "und hoffen, dass wir so lange wie möglich die Chance haben, etwas zu erreichen."

Vielleicht ja sogar mehr als Platz fünf bis acht, wie das offiziell vom Sportvorstand formulierte Saisonziel lautet. Viel zu verlieren hat der 1. FC Nürnberg ohnehin nicht mehr. Aber noch einiges zu gewinnen. Unter anderem für Christian Mathenia.

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