Kundgebung am Kornmarkt

Spieler, Trainer, Fans: Club will geschlossen gegen Rechts demonstrieren

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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30.1.2024, 09:38 Uhr
Franken ist bunt - auch die Fußballvereine positionieren sich klar gegen Rechtsaußen (Symbolbild).

© Collage: Imago Franken ist bunt - auch die Fußballvereine positionieren sich klar gegen Rechtsaußen (Symbolbild).

Für viele Menschen ist Fußball mehr als nur die viel zitierte "schönste Nebensache der Welt". Woche für Woche unterstützen Fans in den Stadien der Republik ihre Vereine mit teils religiöser Hingabe, nehmen jede noch so große Strapaze auf sich, um ihre Farben zu Hause oder in der Ferne zum Erfolg zu peitschen. Und gerade weil der Fußball die Bevölkerung hierzulande wie kein anderer Sport berührt und bewegt, wissen die Verantwortlichen in den Verbänden und Vereinen um ihre besondere soziale Verantwortung. Auch in Zeiten, in denen selbst hartgesottene Fußballfanatiker daran erinnert werden, dass ihr Lieblingssport gesamtgesellschaftlich betrachtet eben doch nur eine Nebensache ist.

Denn seit Wochen gehen in ganz Deutschland Hunderttausende auf die Straßen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Auch die zwei großen fränkischen Vereine wissen, was die Stunde geschlagen hat: bereits am vergangenen Freitag nahm die Spielvereinigung aus Fürth in Person von Rachid Azzouzi und Holger Schwiewagner bei der Kundgebung am Grünen Markt in Fürth deutlich Stellung gegen die Gefahr von Rechtsaußen. Und auch der 1. FC Nürnberg ruft seine Fans auf, "klare Kante zu zeigen", und am kommenden Samstag der Großdemonstration in der Noris zu folgen. Denn ab 16 Uhr, gut eine Stunde nach Abpfiff des Heimspiels gegen den VfL Osnabrück, lädt die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg zur Demonstration unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt - Demokrat*innen gegen rechte Brandstifter."

Verein engagiert sich - Redebeiträge von Vereinsvertretern

Auf seiner Homepage appelliert der Club deshalb an seine Fans, sich nach dem Spiel auf den Weg zur Kundgebung am Kornmarkt zu machen. Seit 2014 ist der Verein selbst Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion und durch seine Mitarbeiterin Katharina Fritsch sogar in deren Vorstand vertreten. "Im Namen aller Vertreter*innen des Vereins und der ebenso engagierten Club-Familie rufen wir deshalb alle Demokraten und Demokratinnen dazu auf, aufzustehen, laut zu sein und klare Kante zu zeigen", heißt es deshalb auf der Website des Clubs.

Gleich mehrere Club-Vertreter gehen mit gutem Beispiel voran: Niels Rossow und Dieter Hecking vertreten die Vorstandsebene, Cheftrainer Christian Fiél wird ebenso vor Ort sein wie die Spielerinnen Lea Paulick und Luisa Guttenberger und die Spieler Jan Gyamerah und Taylan Duman. Sie alle werden "mit Wortbeiträgen auf der Bühne Flagge zeigen." Anwesend sein wird auch der Ex-Trainer Hans Meyer. Nun sind die Fans des 1. FC Nürnberg gefragt - der Verein bittet seine Anhänger: "Cluberer, setzt ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung, Nazi-Propaganda und völkisch-nationalistische Wahnfantasien und seid dabei – erst im Max-Morlock-Stadion, dann auf dem Kornmarkt!"

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