2:2 reicht: Münchner Löwen steigen in die 3. Liga auf

27.5.2018, 16:14 Uhr
Umkämpfte Partie: Die Löwen um Christian Köppel (in Blau) und Tobias Jänickes 1. FC Saarbrücken schenkten sich in den beiden Relegationsduellen nichts.

© Angelika Warmuth/dpa Umkämpfte Partie: Die Löwen um Christian Köppel (in Blau) und Tobias Jänickes 1. FC Saarbrücken schenkten sich in den beiden Relegationsduellen nichts.

Große Party in Weiß und Blau: Sascha Mölders und Joker Simon Seferings haben den TSV 1860 München zum Aufstieg in die 3. Fußball-Liga geschossen. Nach seinem Doppelpack beim 3:2 im Hinspiel gegen den 1. FC Saarbrücken rettete der 33-jährige Mölders die "Löwen" auch am Sonntag beim 2:2 (0:1) im Heimspiel. Mölders verwandelte einen Foulelfmeter zum 1:2. Seferings machte dann Sekunden nach seiner Einwechslung alles klar (83.).

Zuvor hatten die Münchner nach einem 0:2 schon vor dem Aus in den Aufstiegs-Playoffs gestanden. Vor rund 12.500 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion brachte ein Eigentor von Jan Mauersberger (33. Minute) 1860 in Rückstand. Nach der Pause ließ Sebastian Jacob die Gäste aus dem Saarland ein weiteres Mal jubeln (58.). In einem spannnenden und phasenweise ruppigen Spiel zeigte Saarbrücken einen couragierten Auftritt und hätte sich fast belohnt.

Die Münchner Mannschaft von Trainer Daniel Bierofka blieb lange hinter der starken Vorstellung des Hinspiels in den Aufstiegsplayoffs zurück, aber profitierte wieder von Torjäger Mölders und einer Leistungssteigerung nach der Pause. Die "Löwen" dürfen nach dem tiefen Sturz in die Viertklassigkeit vor einem Jahr nun wieder im besser bezahlten Fußball ran.

Ein Jahr später

Vor zwölf Monaten war der deutsche Meister von 1966 nach der Niederlage in der Relegation gegen Jahn Regensburg wegen finanzieller Probleme gleich in die Regionalliga durchgereicht worden.

Im stimmungsvollen Herzschlag-Playoff hatten die Gäste die erste gute Chance. Nach einem "Löwen"-Angriff schalteten Saarbrücken schnell um, dem Ex-Nürnberger Markus Mendler fehlte nach einem Fehler von Eric Weeger freistehend nicht viel zur Führung (12.). Den größtenteils jungen 1860-Spielern war die Bedeutung der Partie deutlich anzumerken. Das Engagement stimmte, aber bei der Nervenprobe im Kampf um den Aufstieg glückte spielerisch längst nicht alles.

Rauchschwaden ziehen durch das Gründwalder Stadion. Die Löwen-Fans unterstützen ihre Mannschaft auf ihre Weise.

Rauchschwaden ziehen durch das Gründwalder Stadion. Die Löwen-Fans unterstützen ihre Mannschaft auf ihre Weise. © Angelika Warmuth/dpa

Trotzdem hätten die Münchner fast das 1:0 erzielt. Über Niko Karger und Mölders kam der Ball zu Kodjovi Koussou. Doch der 25-Jährige schlug einen Haken zu viel und vertändelte diese Chance. Mölders traf bei seinem Schuss den Ball nicht voll (27.). Gerade als es wirkte, als hätten die "Löwen" zu mehr Ruhe in der kniffligen Partie gefunden, schlug Saarbrücken zu. Wiederholt verpasste 1860 bei dem Angriff nach einer guten halben Stunde die Möglichkeit zur Klärung. Den Schuss von Marco Holz lenkte Jan Mauersberger dann bei seinem Abwehrversuch ins eigene Tor.

Es hätte für die Münchner vor der Pause aber noch schlimmer kommen können. Saarbrückens Patrick Schmidt verpasste bei seinem Schuss ans Außennetz ebenso das 2:0 wie Sebastian Jacob. Dessen Kopfball wurde von 1860-Kapitän Felix Weber artistisch mit einem Fallrückzieher geklärt, Torhüter Marco Hiller war schon geschlagen. Nach der Pause folgte der Schock. Nach einem Freistoß vom rechten Flügel war die "Löwen"-Defensive schlecht sortiert, Jacob war der Nutznießer.

Doch 1860 kämpfte sich zurück. Durch die Einwechslung von Benjamin Kindsvater und Seferings zeigte Bierofka ein glückliches Händchen. Nach einem Foul des kurz zuvor eingewechselten Kindsvater blieb der frühere Augsburger Bundesliga-Profi Mölders eiskalt beim Duell vom Punkt. Als dann noch Seferings traf, durfte gefeiert werden. 

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