2:3! Straubing schockt die Ice Tigers vor der Schlusssirene

6.12.2019, 21:54 Uhr
2:3! Straubing schockt die Ice Tigers vor der Schlusssirene

© Sportfoto Zink / ThHa

Joachim Ramoser war natürlich auch zum Dienst erschienen. Seinen Anzug aber hat er nicht aus- und seine Eishockey-Ausrüstung nicht angezogen. Als sich seine Kollegen auf dem Eis auf das ungewohnte Spitzenspiel gegen Straubing vorbereiteten, gab er dem Stadionsprecher ein Interview. Mitspielen wird Ramoser mindestens zwei Monate lang nicht mehr können. Der Südtiroler hat sich an der Schulter verletzt, bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Das Verletzungspech bleibt den Ice Tigers also ein treuer Begleiter. Ihrem Spiel war das erneut nicht anzumerken. Allenfalls dem Ergebnis.

Nürnberg hat gegen Straubing verloren - 2:3 (0:0, 2:1, 0:2). Weil die Gäste eindrucksvoll vorführten, warum in dieser Liga bislang allein der EHC München mehr Punkte gesammelt hat. Weil die Ice Tigers erst nach der ersten Werbepause nach etwa zehn Minuten zu ihrem Spiel gefunden hatten. Weil sie weiterhin große Probleme damit haben, Überzahlspiele tatsächlich zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und vielleicht doch auch, weil mit Jim O‘Brien, Austin Cangelosi, Tim Bernhardt und Ramoser mittlerweile wieder vier Spieler verletzt fehlen. Die Frage, was die Mannschaft in voller Stärke zu leisten im Stande wären, bleibt hypothetisch. Für den wichtigen Platz unter den ersten sechs Teams aber ist wieder eine Steigerung nötig. Im besten Fall schon am Sonntag (16.30 Uhr) bei den allerdings formstarken Kölner Haien. 

 

Unter der Woche hatte Kurt Kleinendorst seine ersten zwei Reihen gefährlicher machen wollen, hatte also erneut umgestellt - wegen Ramosers Schulterverletzung war er dazu ohnehin gezwungen gewesen. Weil die Ice Tigers aber in den ersten zehn Minuten kaum aus ihrem eigenen Drittel herausgefunden hatten, stellte der Cheftrainer sehr schnell wieder um: Daniel Fischbuch rückte wieder an die Seite von Brandon Buck und Chris Brown, Eugen Alanov wieder zu Will Acton und Patrick Reimer. Prompt bot sich Alanov die beste Chance des Spiels. Nach einem feinen Spielzug über Reimer und Tom Gilbert schob er den Puck am langen Pfosten vorbei (14. Minute). Der Kapitän blieb an diesem Abend an beinahe allen Auffälligkeiten beteiligt, auf beiden Seiten.

Der Kapitän macht's im zweiten Versuch 

Reimer sabotierte einen vielversprechenden Angriff mit einem Fehlpass, den weder Alanov noch Brett Festerling erreichen konnten, der aber Chasen Balisy auf die Reise schickte. Straubing war optisch überlegen, hatte aber kaum gute Chancen, bis zu diesem Alleingang, den Balisy nutzte (25.). Reimer war es aber auch, der den Puck in Unterzahl gewann und ihm im zweiten Versuch dank der Geduld von Acton im Tor unterbrachte (28.).Und Reimer war es auch, der Gilbert ins Spiel brachte, dessen Querpass wiederum Kevin Schulze zu einem schönen Schlagschuss nutzte (36.).

Die Führung aber ließ Nürnberg passiv werden. Straubing übernahm wieder die Kontrolle. Der verdiente Ausgleich war aber alleine auf Jeremy Williams‘ Abschlussqualitäten zurückzuführen. Der Kanadier überwand Niklas Treutle aus spitzem Winkel (47.). Mit jedem Angriff danach fanden die Ice Tigers besser zu ihrem temporeichen Spiel. Die Schlussphase gehörte Nürnberg – bis Kael Mouillierat vor dem Tor alleine gelassen wurde und traf (60.). 

Nürnberg: Treutle; Festerling/Summers, Bender/Mebus, Gilbert/Schulze – Fischbuch/Buck/Brown, Alanov/Acton/Reimer, Dupuis/Eder/Schwartz, Kislinger/Bassen/Weber. - Tore: 0:1 Balisy (24:58), 1:1 Reimer (27:39/4-5), 2:1 Schulze (35:43), 2:2 Williams (46:55), 2:3 Mouillierat (59:15). - Schiedsrichter: Hunnius/Rantala. - Zuschauer: 4904. 

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