2. Liga: Köln marschiert, Comeback von St. Pauli

6.4.2014, 20:38 Uhr
2. Liga: Köln marschiert, Comeback von St. Pauli

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Aufstiegspartys auf den Rängen, selbstbewusste Profis auf dem Rasen: Mit großen Schritten stürmt der 1. FC Köln der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga entgegen. Dank eines Erfolgs über Arminia Bielefeld zogen die Domstädter an der Zweitliga-Spitze weiter davon und können nun schon am Ostermontag die große Sause starten. 2:0 (1:0) setzten sich die Kölner am Samstag gegen Arminia Bielefeld durch, durch das 1:2 (1:0) des SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf wuchs der Kölner Puffer auf den Relegationsrang auf neun Zähler.

Wesentlich spannender als der Kampf um Rang eins ist jener um den dritten Platz: Dort kämpfte sich der FC St. Pauli mit einem 3:2 (0:0) in Sandhausen bis auf drei Zähler an Paderborn heran, und selbst der Karlsruher SC hat dank eines 3:0 (2:0) beim TSV 1860 München den Coup noch nicht endgültig abgeschrieben.

Die Löwen trennten sich wenige Stunden später von Cheftrainer Friedhelm Funkel, der ohnehin nach Saisonende gehen sollte. Die drei Tore von KSC-Profi Rouwen Hennings (19./Foulelfmeter/32./53.) kosteten den 60-Jährigen den Job bei den Münchnern. Vorerst soll sein bisheriger Co-Trainer Markus von Ahlen das Training beim Tabellenneunten leiten.

Einen weiteren Rückschlag kassierte der 1. FC Kaiserslautern beim 1:1 (1:1) gegen den VfL Bochum. Erzgebirge Aue gelang im Abstiegskampf ein womöglich vorentscheidendes 3:2 (2:2) über den 1. FC Union Berlin.

Durch das Kölner Stadion hallten schon die „Nie mehr 2. Liga!“-Sprechchöre, als Daniel Halfar (12. Minute) und Anthony Ujah (75.) den Erfolg besiegelten. Die Kölner haben nun endgültig ihre Zurückhaltung abgelegt. „Es gibt keine Zweifel in der Mannschaft, dass wir nächstes Jahr in der 1. Liga spielen“, tönte Torhüter Timo Horn im „Express“ (Sonntag). „Es wird schwer, uns noch einzuholen.“ Vor allem die Abwehr sorgt derzeit beim FC für Freude: Das 2:0 war das fünfte Zu-Null-Match in Serie. „Das war noch nicht der letzte Schritt, aber ein großer Schritt“, fand der österreichische Coach Peter Stöger. Rechnerisch kann der Aufstieg schon in zwei Wochen im Heimspiel des 31. Spieltags gegen den VfL Bochum feststehen.

Dass den Kölnern eine April-Fete blüht, lag an der Niederlage von Paderborn. „Man hat zum ersten Mal gemerkt, dass wir etwas nervös sind“, sagte Trainer André Breitenreiter nach der Heimniederlage des Überraschungsteams gegen Fortuna. „Entscheidend ist jetzt, den Kopf hoch zu halten und im nächsten Spiel wieder Vollgas zu geben“, mahnte Breitenreiter. Am Freitag geht es zum Gastspiel nach Ingolstadt.

Konkurrenz lauert auf Patzer

Dort tritt an diesem Montag (20.15 Uhr) bereits die zweitplatzierte SpVgg Greuther Fürth an und kann sich mit einem Erfolg von den Paderbornern absetzen. Die Franken hatten in der vergangenen Woche ihre offizielle Zurückhaltung in punkto Bundesliga-Rückkehr abgelegt. „Jetzt ist es klar: Unser Ziel heißt Aufstieg, dafür werden wir alles tun“, sagte der Sportliche Leiter in Fürth, Rouven Schröder.

Während die SpVgg den Aufstieg aus eigenen Kraft schaffen kann, müssen Teams wie St. Pauli oder der KSC noch auf Paderborner Patzer hoffen – und tun dies auch. „Wir können noch alles erreichen“, meinte Pauli-Profi Sebastian Schachten nach dem 3:2 in Sandhausen. Womöglich kann sogar Aufsteiger Karlsruhe noch in den Kampf um die Plätze zwei und drei eingreifen. „Durch diese kleine Tür wollen wir schlüpfen“, kündigte Coach Markus Kauczinski an.

Kaiserslautern hat zwar wie der KSC fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz – die Tendenz der Pfälzer zeigt aber klar nach unten. Beim Remis gegen Bochum ließ der DFB-Pokal-Halbfinalist zum dritten Mal in Serie Punkte liegen. Richard Sukuta-Pasu brachte den VfL in Führung(43.), Mohamadou Idrissou glich aus (45.). Nach Gelb-Rot für Florian Dick (62.) konnte Lautern nicht mehr nachlegen. „Am Ende hat man gesehen, dass alles gegen uns läuft“, resümierte Idrissou. Trainer Kosta Runjaic sagte zum Aufstiegskampf: „Es ist schon noch möglich, aber jetzt muss viel zusammenkommen.“

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