5:1! Die Ice Tigers können doch noch siegen

25.11.2018, 16:26 Uhr
Fühlt sich gut an: Will Acton und Chad Bassen bejubeln einen Nürnberger Treffer.

© Sportfoto Zink / ThHa Fühlt sich gut an: Will Acton und Chad Bassen bejubeln einen Nürnberger Treffer.

So viel Wolfsburg war noch nie. Zumindest auf dem Gästeblock der Arena Nürnberger Versicherung. 500 Fans waren aus Niedersachsen mit dem Zug angereist, womit sich der eigentlich obligatorische Witz über Züge, die in Wolfsburg gar nicht erst halten, diesmal erübrigt. Es leuchtete orange aus dem Oberrang, die Stimmung war famos – allerdings nur 46 Sekunden lang. Dann traf Dane Fox zum ersten Mal für die Gastgeber. 19 Spielminuten später blickten die 500 Fans aus Wolfsburg reichlich desillusioniert auf die Eisfläche.

So wenig Wolfsburg war noch nie. Zumindest spielerisch. 4:1 führten die Ice Tigers, nachdem Chad Bassen in der 20. Minute auf 4:1 erhöht hatte, den eigenen Fans damit die berechtigte Sorge nahm, da könnte noch etwas schiefgehen und ein denkbar einseitiges Auftaktdrittel beschloss. Am Ende dieses Nachmittags hatten Ice Tigers zum ersten Mal nach der Deutschland-Cup-Pause wieder drei Punkte gewonnen und die Erkenntnis, dass immerhin eine Mannschaft derzeit noch in einer weitaus schlechteren Verfassung ist.

Optimistischer darf man diesen wichtigen Sieg derzeit kaum bewerten. Dazu war Wolfsburg an diesem Sonntagnachmittag zu schwach, zu ungeordnet, zu leblos. Noch am Freitag waren die Ice Tigers schon einmal vermeintlich beruhigend in Führung gelegen. Und hatten dennoch ernüchternd verloren. Auf die frühe 2:0-Führung in Augsburg folgte ein weiterer seltsamer Auftritt. Endstand: 2:5. Auch gegen Wolfsburg folgte auf die Treffer von Fox (1. Minute) und Maximilian Kislinger (3.) prompt der Anschlusstreffer durch den gebürtigen Nürnberger Gerrit Fauser (6.), doch Will Acton (auf das überlegte Zuspiel von Bassen, 13.) und Bassen selbst (20.) sorgten für Sicherheit. Tatsächlich hätte Nürnberg noch höher führen können, obwohl sich Hans Kossmann, der neue Trainer in Wolfsburg, früh eines konsequenten Eingriffs beraubt hatte. Den Torwart hatte der Schweizer bereits nach 129 Sekunden gewechselt, für Gerald Kuhn kam David Leggio – die Wirkung blieb jedoch aus.

Nach dem ersten Seitenwechsel wirkte Wolfsburg kurzzeitig konzentriert. Dann zeigte Acton welch guter Eishockeyspieler er sein kann, sein Pass in den Lauf von Chris Brown war perfekt. Perfekt war auch der Zeitpunkt des 5:1 (25.). Mit der ersten Chance beendeten die Ice Tigers die beste Phase ihrer Gäste. Danach stoppte Niklas Treutle einen Alleingang von Silberheld Björn Krupp. Zweimal wurde es ein wenig hitziger – immer mittendrin: Kapitän Patrick Reimer. Und auch Yannick Wenzel hatte noch auffällige Szenen.

Weil Jason Bast krank ausfiel und kurzfristig die Ausfallliste (Buck, Jurcina, Mebus, Stephan, Mieszkowski) verlängerte, kam der Wasserburger vom Kooperationspartner aus Bietigheim. Wenzel fügte sich in eine abermals sehr ordentlich auftretende vierte Reihe ein. Auf der anderen Seite nutzte Kossmann die Gelegenheit, dem erst 17 Jahre alten Steven Raabe ungewöhnlich viel Spielzeit zu verschaffen. Es war das perfekte Spiel, um dazuzulernen. Inwiefern das auch für die Ice Tigers gilt, wird sich wohl erst am Mittwoch (19.30 Uhr) zeigen. Dann treten sie in Köln an. Am Freitag (19.30 Uhr) in Krefeld. 

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