5:2 gegen das Schlusslicht: Ice Tigers mühen sich zum Sieg

16.2.2020, 21:58 Uhr
Ice Tigers müssen für den Sieg gegen Schwenningen kämpfen.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn Ice Tigers müssen für den Sieg gegen Schwenningen kämpfen.

„Wir suchen nicht nach Ausreden.“ Aber natürlich konnte Kurt Kleinendorst irgendwann der Versuchung doch nicht widerstehen, die Namen derer aufzuzählen, die gerade verletzt, krank oder noch nicht wieder ganz gesund waren. Am Ende fügte der Cheftrainer der Thomas Sabo Ice Tigers meistens noch hinzu, dass er von Beginn ohne zwei Importspieler hatte auskommen müssen. Bis auf den angeschlagenen Max Kislinger sind mittlerweile alle Ice Tigers weitgehend beschwerdefrei. Und trotzdem fehlten am Sonntagabend gegen Schwenningen mit Kevin Schulze, Austin Cangelosi und Jim O‘Brien drei Importspieler – ganz einfach, weil es Kleinendorst so beschlossen hatte. 

Schwenningen spart Geld vor Ice-Tigers-Begegnung

Der Gegner hatte sich bereits in der Woche davor dazu entschlossen, die Saison zu beenden. Um deren Gehälter einzusparen, trennten sich die Wild Wings von vier Profis. Schwenningen war eh schon abgeschlagen Letzter. Bis auf die Aussicht auf drei Punkte schien da nur noch wenig übrig, um seine Mannschaft motivieren zu können. Also sorgte Kleinendorst selbst für Motivation, indem er für kleine Überraschungen im internen Konkurrenzkampf sorgte. Am Dienstagabend (19.30 Uhr), wenn die Augsburger Panther zu einem Endspielchen um den achten Platz antreten, der in der ersten Playoff-Runde im Zweifel ein Heimspiel mehr garantiert, kann es wieder andere treffen. Schließlich gelang es nicht jedem, beim 5:2 (2:0, 0:1, 3:1) gegen den DEL-14. Werbung in eigener Sache zu betreiben.

Eine konzentrierte Leistung über 60 Minuten hatten sie sich nach dem vortrefflichen 25-Minuten-Auftritt in Mannheim (der dummerweise durch den Endstand von 1:5 konterkariert wurde) vorgenommen. Immerhin ein Drittel lang arbeiteten die Ice Tigers ordentlich nach vorne und hinten. Unaufhörlicher Druck in der ersten langen Power-Play-Phase führte zum präzisen Schlagschuss von Jack Skille (12. Minute). Will Acton verdoppelte die Führung 92 Sekunden später, indem er einen Schuss von Tim Bender entscheidend abfälschte. Damit war der unterhaltsame Teil des Abends aber auch schon beendet.

Ice Tigers mussten für den Sieg kämpfen

Nürnberg stellte die Arbeit ein. Und der Gegner merkte, dass an diesem Abend etwas möglich war. Schon am Freitagabend hatten Sacher, Schiemenz, Pfaffengut, Kurth, Hadraschek und Tonelli (um nur ein halbes Dutzend Namen zu nennen, die in der DEL bislang nicht für erstklassiges Eishockey bekannt waren) die Kölner Haie mit einem 1:0 zum Gespött der Liga gemacht. Zwei Tage später verbissen sie sich in ein unansehnliches Spiel, profitierten zunächst von einem Fehler Niklas Treutles, der sich einen Querpass von Alexander Weiß selbst ins Tor abfälschte (40.) und dann vom Ausbleiben eines Nürnberger Aufbäumens. Die Ice Tigers blieben auch nach der zweiten Pause passiv. Vor dem Ausgleich (46.) hatte Mirko Sacher viel Zeit, den eigenen Abpraller hinter Treutle über die Linie zu schubsen.

Für den Sieg musste der Kapitän sorgen. Fünf Sekunden nachdem sich hinter einem schimpfenden Christopher Fischer die Strafbank-Tür geschlossen hatte, jagte Patrick Reimer die Scheibe an Dustin Strahlmeier vorbei (55.). Der Abend endete unnötig hektisch, aber nach einem Treffer von Chris Brown ins leere Tor und einer Draufgabe von Reimer (60.) glimpflich für die Ice Tigers. Am Dienstag wird man wohl nicht alle davon wiedersehen.

Die Statistik des Spiels

Nürnberg: Treutle; Summers/Festerling, Weber/Bender, Gilbert/Mebus – Skille/Buck/Brown, Fischbuch/Acton/Reimer, Alanov/Eder/Ramoser, Bernhardt/Bassen/Dupuis

Tore: 1:0 Skille (11:13/5-4), 2:0 Acton (12:45), 2:1 Weiß (39:21/5-4), 2:2 Sacher (45:56), 3:2 Reimer (54:12/5-4), 4:2 Brown (59:08/EN), 5:2 Reimer (59:32)

Schiedsrichter: Kopitz/Schütz

Zuschauer: 3484

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