62:67! Falcons unterliegen Heidelberg zu Hause

23.4.2019, 21:53 Uhr
Es klappte nicht alles: Marcell Pongo (li.) und Sebastian Schröder in der Diskussion.

© Sportfoto Zink / OGo, Sportfoto Zink / OGo Es klappte nicht alles: Marcell Pongo (li.) und Sebastian Schröder in der Diskussion.

Auch in dieser Saison hat es ein bisschen gedauert, bis aus der Fußball-, der Eishockey- und inzwischen auch Handball-Stadt Nürnberg auch eine Basketball-Stadt geworden ist. Im Frühling war es dann soweit. Mit zehn Siegen in Folge hatten die Falcons nach und nach den Eventpalast am Flughafen gefüllt, nach dem 14. Sieg war die Zelthalle dann erstmals mit über 1500 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt.

Für diejenigen, die den 15. Nürnberger Sieg in Serie sehen wollten, hatte sich der Besuch allerdings nicht gelohnt. Im zweiten Spiel des Playoff-Halbfinales gingen die Falcons beim 62:67 (19:14, 15:17, 15:18, 13:18) gegen die MLP Academics Heidelberg als Verlierer vom Feld, weshalb sie weiter zwei Siege vom sportlichen Aufstieg in die Bundesliga trennt.

Die erste Begegnung in der Best-of-five-Serie hatte es für beide Mannschaften nicht ganz einfach gemacht, eine Erkenntnis abzuleiten. Am Samstag hatten die Falcons Heidelberg in der ersten Halbzeit phasenweise dominiert, mit ein, zwei Kunststücken ja fast schon gedemütigt. Nach dem Seitenwechsel erkannten Heidelbergs beste Basketballer allerdings, was möglich ist, wenn sie zehn Prozent mehr und ihre Gegenspieler zehn Prozent weniger geben. Am Ende eines intensiven Spiels stand dennoch ein 87:77-Sieg für Nürnberg, weil die Aufholjagd die Gastgeber zu viel Kraft gekostet hatte.

"Wir müssen viel aggressiver spielen", analysierte hinterher der ehemalige Nürnberger Publikumsliebling Dan Oppland, der diese Rolle nun am Neckar ausfüllt. Den Rat schienen seine neue Kollegen beherzigt zu haben. Bereits nach zwei Minuten stopfte Heidelbergs Center Phillipp Heyden den Ball spektakulär in den Korb, dass er dabei beinahe auf den Schultern seines Nürnberger Pendants saß, machte die Szene noch etwas eindrucksvoller. Weil Robert Oehle das, im Wortsinne, nicht auf sich sitzen lassen wollte, stand es nach fünf Minuten trotzdem 10:10, erst eine Minute später machten sich die vollen Ränge aber so richtig bemerkbar. Ein lauter Aufschrei begleitete die erste Nürnberger Führung durch Juwan Parker (12:10/6.).

Heidelberg hartnäckig

Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen ließ sich Heidelberg diesmal aber nicht so schnell abschütteln. Auch ein Rückstand von zehn Zählern (27:17/14.) brachte die Gäste zunächst nicht vom Weg ab, Nürnberg ging mit einer hauchdünnen Führung in die Pause (34:31).

War die erste Partie von großen Schwankungen auf beiden Seiten geprägt, dominierten diesmal stabile Defensivleistungen. Kein Team vermochte sich abzusetzen, auch weil die Wurfquoten mindestens ausbaufähig waren. Nach 27 Minuten zog Gästetrainer Branislav Ignjativic dennoch sein Jackett aus und entblößte ein paar der Veranstaltung angemessen große Schweißflecken. Nürnbergs Nils Haßfurther hatte einen der wenigen erfolgreichen Distanzwürfe auf die Reise geschickt und die Führung zurückgeholt (48:45). Fortan stand das Publikum.

Was es dabei auch im Schlussabschnitt früh erkannte: Ein paar wenige Kleinigkeiten würden dieses Spiel entscheiden; ein umstrittener Pfiff, eine rutschige Stelle auf dem Parkett oder ein verworfener Freiwurf - beziehungsweise 15 missglückte Versuche. Die katastrophale Quote von 57 Prozent kostete die Falcons die Vorentscheidung, am Samstag trifft man sich in Heidelberg wieder.

Nürnberg: Wainright 21 Punkte (10 Rebounds), Oehle 9, Pongo 8, Haßfurther 5, Kent 5, Sanders 4, Omuvwie 4, Schröder 4, Parker 2.

Heidelberg: Smith 21, Heyden 15, Oppland 15, Ely 6, Palm 6, Würzner 3, Ney 1, Schmitt, Liyanage.

Ferner: Hamburg – Chemnitz 81:78

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