Christmas Game in Nürnberg

71:93: Den Falcons geht gegen Kirchheim im letzten Viertel die Luft aus

23.12.2021, 19:07 Uhr
Umkämpftes Spiel unter den Körben: Jonathan Maier (links) und Noah Starkey schenken sich einen Tag vor Weihnachten nichts.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Umkämpftes Spiel unter den Körben: Jonathan Maier (links) und Noah Starkey schenken sich einen Tag vor Weihnachten nichts.

Von den Rängen konnte die Energie auch diesmal nicht kommen. Im Basketball, wo der Betrieb rund um Weihnachten traditionell nicht ruht, sind die Christmas Games kurz vor oder kurz nach dem 24. Dezember eigentlich Feiertage, aber dem Coronavirus und seinen Varianten sind Feiertage herzlich egal, erst recht Basketball-Feiertage. Als am Donnerstagabend also die Kirchheim Knights zu Gast in der Kia Metropol Arena waren, mussten die Nürnberg Falcons erneut ohne ihre Fans auskommen.

Mit der leeren Halle schienen die Gäste zunächst besser klar zu kommen. Nach einem beachtlichen Fehlstart, kämpften sich die Gastgeber zwar zurück die Partie, gingen im dritten Viertel sogar für ein paar Sekunden in Führung, am Ende setzte sich mit Kirchheim aber das erfahrenere Team mit 93:71 (25:22, 27:23, 15:16, 26:10) durch.

Antonio Davis hält die Falcons im Spiel

Im ersten Abschnitt waren keine dreieinhalb Minuten gespielt, als Vytautas Buzas, der Nürnberger Trainer, die erste Auszeit beim Kampfgericht beantragte. 3:10 stand es da, wirklich besser wurde es aber auch trotz der lauten Ansprache an der Bank nicht. Die Falcons, die erneut auf Kapitän Sebastian Schröder verzichten mussten, haderten mit den Schiedsrichtern, vor allem aber mit sich selbst, 8:21 lautete der Spielstand, bevor sie dann doch noch Interesse für dieses unterkühlte Christmas Game entwickelten.

War es zunächst fast ausschließlich Antonio Davis gewesen, der seine Mannschaft im Spiel hielt, war es dann Evan Taylor, der seine Kollegen und die wenigen Helfer auf der Tribüne mit einem And-one wachrüttelte. Beim Stand von 14:21 robbten sich die Falcons an der Freiwurflinie Schritt für Schritt heran, bei Kirchheim ging offensiv plötzlich fast nichts mehr. Mit der Sirene verkürzte Josh Price zum 22:25.

Antonio Davis hielt seine Falcons lange im Spiel, am Ende waren aber auch seine 20 Punkte zu wenig.

Antonio Davis hielt seine Falcons lange im Spiel, am Ende waren aber auch seine 20 Punkte zu wenig. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Dass es nach der kurzen Pause nicht so weiterging, lag daran, dass die Falcons das Momentum irgendwo bei der Ersatzbank verloren hatten. Buzas' Basketballer starteten mit zwei Ballverlusten, Dupree McBrayer kassierte schnell seine Fouls drei und vier und nahm frustriert auf der Bank Platz, außerdem bekamen sie Rohndell Goodwin nicht in den Griff. 16 Punkte erzielte der Kirchheimer Guard in der ersten Halbzeit, eine spannende Partie blieb es trotzdem. Weil Davis mit 17 Zählern konterte und nun auch seine Mitspieler offensiv und defensiv etwas beizutragen hatten. Halbzeitstand: 45:52.

Rohndell Goodwin zieht das Tempo an

In der zweiten Halbzeit ging es wenig überraschend weiter hin und her zwischen dem Tabellenfünften und dem Sechsten der zweiten Basketball-Bundesliga. Die Falcons kämpften sich heran, Kirchheim zog wieder davon, nach 26 Minuten war die Begegnung aber wieder da, wo sie um 19 Uhr begonnen hatte: mit einem Unentschieden. Nürnberg ging mit 58:57 in Führung, die postwendend wieder futsch war, weil sich Buzas zu laut beschwerte und ein technisches Foul aufgebrummt bekam. Nach drei Vierteln und drei Nürnberger Ballverlusten in Folge stand auf dem Videowürfel rot auf schwarz 61:67 geschrieben.

Wurde es im Schlussabschnitt ein anderes Spiel? Zunächst nicht. Die Knights gingen voran, die Falcons eilten hinterher, weil Goodwin, der sich im dritten Viertel eine Schaffenspause gegönnt hatte (und besser verteidigt wurde), aber wieder das Tempo anzog, betrug der Vorsprung für Kirchheim fünf Minuten vor Schluss plötzlich zehn Punkte. Buzas bat noch einmal zur Auszeit, aber es blieb dabei: Die Falcons leisteten sich zu viele Fehler, die Knights spielten solider, hatten Goodwin und trafen überdurchschnittlich gut von außen (43 Prozent). Am Ende wurde es sogar noch eine deutliche Niederlage, es fühlte sich an, als hätte der Hausmeister die Heizung abgedreht.

Nürnberg: Davis 20 Punkte, Taylor 13, Price 12, Maier 11, Nyama 6, McBrayer 4, Köpple 3, Feneberg 2, Maukner.

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