Alle Sportanlagen gesperrt: Was noch möglich ist

7.12.2020, 06:02 Uhr
Die öffentlichen Erlanger Sportanlagen und -plätze sind gesperrt.

© Harald Sippel, NN Die öffentlichen Erlanger Sportanlagen und -plätze sind gesperrt.

Vor zwei Wochen hatte sich Erwin Gietl noch auf einen Winter auf dem Golfplatz gefreut. Der Erlanger Golfklub hatte seinen Court extra präpariert, mit dem sogenannten "Wintergrün", dank dem man auch über einen milden Dezember hinweg hätte spielen können.

Doch daraus wird nun nichts: Die neue Infektionsschutzverordnung des Freistaats Bayern, die mittlerweile neunte Auflage, sieht vor, dass Betrieb und Nutzung von Sportanlagen nun komplett untersagt sind – auch unter freiem Himmel. Ausgenommen sind nur Berufs- und Leistungssportler. Der Erlanger Golfklub hat also seine Anlage am Schleinhof in Kleinsendelbach geschlossen. Vorläufig bis 20. Dezember, denn bis dahin gilt die derzeitige Verordnung.

"Die meisten haben Verständnis"

Über deren genaue Interpretation gab es zwei Tage lang Unklarheit, inzwischen aber steht fest, dass sie auch für Golfplätze gilt. Ein bisschen schade, findet das Gietl, doch auch bei den Mitgliedern des Golfklubs halte sich die Enttäuschung momentan in Grenzen. "Man muss auch solidarisch sein. Die meisten haben Verständnis", sagt der Club-Manager. "Und momentan liegt ja eh Schnee und es ist bitterkalt. Da ist Golf nicht so wahnsinnig attraktiv."

Auch der Deutsche Alpenverein hat die Außen-Kletterwand seines Boulderzentrums geschlossen. Und die Kommunen haben ihre öffentlich zugänglichen Bolzplätze, Skateparks oder Fitnessparcours dicht gemacht. "Wir müssen das seit dem 1. Dezember alles sperren", sagt Ulrich Klement, Leiter des Erlanger Amtes für Sport und Gesundheitsförderung. Auf den Bolzplätzen in den Regnitzwiesen hatte die Stadt bereits zuvor die Tore abgeriegelt. Nun weisen Schilder auf die komplette Sperrung hin. Die Plätze sind auch tabu, wenn man dort nur Frisbee spielen will.

Keine Spritzeisflächen

In der Vergangenheit hat die Stadt im Winter Spritzeisflächen zum Eislaufen etwa an der Theodor-Heuß-Anlage oder der Langen Zeile angeboten. "Die lassen wir aufgrund der Corona-Situation natürlich nicht errichten", sagt Klement. Auch Weiher wie der Neuweiher sollen diesmal nicht als offizielle – weil von der Stadt auf Eisdicke geprüfte – Eislaufflächen ausgewiesen werden.

Schlechte Chancen auf Eislaufen

Generell sieht es unter der derzeitigen Verordnung schlecht aus mit den Chancen auf Eislaufen. "Dort passiert aktive Bewegung. Eine Eisfläche für das Schlittschuh-Laufen würde ich schon als Freizeitfläche sehen. Und die ist zu sperren", sagt Klement.

Sport ist allerdings grundsätzlich weiter erlaubt – solange er alleine, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Haushalts ausgeübt wird. Nur darf das nicht auf den gesperrten Sportanlagen geschehen – im Park nebenan oder im eigenen Garten dagegen schon. Wer so viel Platz hat, könnte dort theoretisch auch Golfspielen. Sportamtsleiter Klement empfiehlt andere Dinge: "Wandern, joggen, Nordic Walking bieten sich doch bei dem Wetter am besten an."

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