Als Charisteas Frankfurt eine Tracht Prügel verpasste

15.3.2019, 21:11 Uhr
Was geht in Frankfurt? Angelos Charisteas weiß zumindest, wie man gegen die Eintracht erfolgreich ist.

© dpa Was geht in Frankfurt? Angelos Charisteas weiß zumindest, wie man gegen die Eintracht erfolgreich ist.

"Die Eintracht war für mich ein guter Gegner", erklärte vor einiger Zeit der Mann, der in der Abstiegssaison 2007/08 in beiden Duellen mit Frankfurt entscheidenden Anteil hatte, dass sein Club im trüben Liga-Alltag zumindest zwei Glanzlichter setzte. Angelos Charisteas egalisierte beim furiosen 5:1-Heimerfolg im Oktober 2007 die Führung der SGE: Jan Kristiansen hatte per kernigen Freistoß den Pfosten getroffen, der Angreifer des Altmeisters staubte ab. Motiviert von seinem ersten Saisontreffer, assistierte Charisteas fünf Minuten nach der Pause Marek Mintal. Vier weitere Minuten nur dauerte es, bis der griechische Europameister von Eintracht-Schlussmann Markus Pröll im Strafraum zu Fall gebracht wurde. "Zwetschge" Misimovic stockte auf 3:1 auf.

Bei den Gästen brachen alle Dämme, dem FCN gelang alles: Selbst Joshua Kennedy, der den Ball mit der Hacke gewieft über die Linie drückte, damit den Endstand fixierte. Der Australier hatte im Sturmzentrum für "Harry" übernommen, den Probleme am Sprunggelenk plagten. Die Worte, die ihm Nürnbergs Trainer bei seiner Auswechslung auf den Weg gab, schwirren dem inzwischen 39-Jährigen noch im Kopf: "Ich bin heute nicht zufrieden mit den Punkten, sondern mit dir", zitierte Charisteas beim letzten Gespräch mit nordbayern.de dazu Hans Meyer aus dem Gedächtnis.

"Hinten raus war es ein einfacher Dreier" 

Auch mit Blick auf das Wiedersehen mit den Hessen in der Rückrunde konnte Griechenlands EM-Held 2004 übrigens von "einem wichtigen Erfolg in einem schwierigen Moment" berichten. In Frankfurt ging wiederum die Truppe vom Riederwald in Front. Charisteas, der ein Misimovic-Zuspiel verwertete, glich erneut aus. Nach einer rund 20-minütigen Unterbrechung - im Gästebereich wurden Feuerwerkskörper abgebrannt - sorgte Robert Vittek aus dem Gewühl heraus für einen Knalleffekt. Misimovic beseitigte die letzten Zweifel am verdienten 3:1-Auswärtssieg. "Wir haben gut reagiert, hinten raus war es ein einfacher Dreier", erinnerte sich "Harry" am Telefon. Der Club stieg dennoch ab und hatte dennoch gute Erinnerungen an Frankfurt. 

Der FCN hatte seine beiden Erfolgserlebnisse übrigens trainiert, als er im April 2007 gegen die Eintracht erstmals nach 25 Jahren wieder die Eintrittskarte für ein Pokal-Endspiel löste. Der imposante 4:0-Halbfinal-Erfolg, zu dem Marco Engelhardt, Ivan Saenko, Tomas Galasek und Chhunly Pagenburg Treffer beisteuerten, sollte der Appetitanreger für den rauschhaften Abend in Berlin werden, der mit dem vierten Nürnberger Cup-Triumph endete. Ob die Eintracht immer noch ein guter Gegner für den Club ist, wird sich am Sonntag zeigen. 

 

Verwandte Themen


6 Kommentare