Am Laubenweg fordern wir: 50 Punkte? Aufstieg jetzt!

30.3.2021, 06:00 Uhr
Lebt den Fürther Weg vor: Rachid Azzouzi.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Lebt den Fürther Weg vor: Rachid Azzouzi.

Rachid Azzouzi musste selbst ein wenig lachen, meinte es offenbar aber völlig ernst. Am 22. Februar hatte die Spielvereinigung Greuther Fürth soeben im Spitzenspiel der zweiten Bundesliga Holstein Kiel mit 2:1 besiegt. Flutlicht, Heimsieg, 42 Punkte, Platz zwei in der Tabelle, der perfekte Montagabend.

"Klassenerhalt gesichert!" Und dann?

Was diese 42 Punkte nun zu bedeuten hätten, wurde Fürths Sport-Geschäftsführer im anschließenden Fernseh-Interview gefragt. Azzouzi grinste und antwortete mit zwei Wörtern: "Klassenerhalt gesichert!"

Nun hat man in der zweiten Fußball-Bundesliga, die für ihre Ausgeglichenheit berühmt geworden ist, schon viel erlebt, aber eher selten, dass eine Mannschaft, die vor dem 22. Spieltag so gut da stand wie das Kleeblatt in diesem Fall, noch ernsthaft um den Ligaverbleib hätte bangen müssen. Aber so sind sie eben, auch das gehört zum Fürther Weg: Understatement.

Vom Aufstieg wollte niemand sprechen, obwohl sie gerade einen direkten Konkurrenten besiegt hatten. Bloß nicht zu weit voraus denken, bloß nicht durchdrehen und die kontinuierliche Arbeit gefährden.

50 Punkte – so hat es Trainer Stefan Leitl seitdem mantraartig wiederholt, das sei das nächste Ziel. Ein Ziel, das sie noch nicht erreicht haben. Aktuell steht das Kleeblatt mit 47 Zählern auf Platz drei.

Schluss mit dem Understatement

Und dennoch: Wenn die Spielvereinigung am Samstag in Heidenheim nach der Länderspielpause ins letzte Viertel der Saison, in die entscheidende Phase, startet, sollte nun endlich Schluss sein mit Understatement!

Wer acht Spieltage vor Schluss immer noch da oben steht, wer sich mit so attraktivem Fußball zwischenzeitlich sogar an die Spitze gespielt hat, der sollte kein anderes Ziel mehr haben als am Ende aufzusteigen. Oder sich wenigstens mit dem Relegationsplatz zwei weitere Endspiele um den Aufstieg zu sichern.

In dieser Woche will sich die Mannschaft noch einmal zusammensetzen und über die Ziele für die restliche Saison sprechen, hieß es. Sie sollten sich das größtmögliche vornehmen. Denn selbst wenn sie es nicht erreichen sollten: Eine Enttäuschung wird diese Saison ohnehin nicht mehr.

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