Neun Tore in Seligenporten

18.9.2010, 20:12 Uhr
Neun Tore in Seligenporten

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Es war ein furioses und flottes Spiel, das für die Zuschauer kurzweilige Unterhaltung bot, auch da sich der SV Seligenporten zwar stets in Front brachte, Schalding-Heining aber mit eigenen Toren zumindest in Schlagdistanz blieb, so dass das Spiel auch beim Halbzeitstand von 4:2 noch Spannung bot.

Die „Klosterer“ profitierten in der Anfangsphase von „Geschenken“ der Gäste. „Wir haben uns vorgenommen, hier solange wie möglich kein Gegentor zu kassieren und dann liefern wir hier drei solche Geschenke ab“, zeigte sich Gästetrainer Thomas Prebeck enttäuscht. Denn schon nach vier Minuten stand es 1:0 für Seligenporten. Christian Pollinger hatte einen Rückpass – „wäre der Ball von einem Mittelfeldspieler des SVS gekommen, könnte man von einem Traumpass sprechen“, so der Gästetrainer – dankend aufgenommen, den Schaldinger Keeper Wloch umkurvt und zum 1:0 eingeschoben.

„Das Spiel war fast eine Kopie des Spiels aus der vergangenen Saison. Auch damals gab es sehr viele Torchancen“, analysierte SVS-Coach Karsten Wettberg, der vor allem die Leistung seiner Offensivkräfte Grau, Pollinger, Knorr und Weiß lobte, die in der Abwehr der Gäste über die volle Spieldistanz für Betrieb und Aufregung sorgten.

„Gerade über unsere Außen Christian Knorr und Bastian Weiß haben wir heute viel Druck erzeugt, so dass Christian Pollinger und ich viele Bälle vorne bekommen haben. So macht das freilich Spaß. Und den Zuschauern hat es glaube ich auch ganz gut gefallen“, sagte Florian Grau, der wie sein Sturmkollege Pollinger an diesem Schützenfest mit zwei Toren beteiligt war. Denn nach 26. Minuten war es erneut Pollinger, der auf den Gästekeeper zulief, diesmal an dessen guter Reaktion aber scheiterte. Den abgewehrten Ball nahm Grau auf und schob zum 2:0 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Matthias Wolf per Kopfball sogar auf 3:0.

„Bis dahin standen wir defensiv auch noch gut, dann verletzt sich Sascha Amtmann und Alexander Jobst muss ohne sich aufzuwärmen auf das Feld. Bevor er richtig im Spiel war, hatten wir hinten auch schon zwei Gegentore drin“, erklärte Wettberg. Amtmann war ohne Einwirkung eines Gegenspielers umgeknickt und musste raus. „Ich weiß noch nicht was es ist. Angeschwollen ist der Knöchel jedenfalls kaum“, sagte Amtmann. Und auch sein Trainer rechnet nicht mit einer allzu langen Ausfallszeit.

Neun Tore in Seligenporten

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Der Schaldinger Neunteufel nutzte aber die im Anschluss an die Auswechslung entstandenen Unstimmigkeiten in der SVS-Defensive eiskalt aus und traf innerhalb von nur sechs Minuten zweimal (35., 41.). Einzig weil „Klosterer“ Christian Knorr mal wieder schneller als alle seine Gegenspieler war, und in der 39. Minute zum zwischenzeitlichen 4:1 erhöhte, waren die „Klosterer“-Fans halbwegs entspannt beim Bratwurstessen in der Halbzeitpause.

Der zweite Durchgang begann dann gleich so vielversprechend wie der erste: Schon nach einer Minute stand Florian Grau wieder vor dem Gästekeeper und traf prompt zum 5:2 (46.). „Im Zweiten Durchgang haben wir das Spiel insgesamt besser kontrolliert“, sagte Wettberg. Denn obwohl der Gast erneut durch einen Treffer von Neunteufel zum 5:3 (54.) aufschloss, schien der Sieg zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Als Christian Pollinger dann in der 61. Minute das 6:3 erzielte „war das Spiel gelaufen“.

„Ich bin stolz auf diese Jungs. Nicht nur weil sie in den vergangenen Spielen mehrfach unter Beweis gestellt haben, über was für eine Moral und welchen Charakter sie verfügen, sondern auch, weil wir spielerisch überzeugen. Und heute haben wir gerade im Offensivbereich das beste Spiel dieser Saison abgeliefert“, so Wettberg.

SV Seligenporten: Kajgana, Schlicker, Wolf, Amtmann (31. Jobst), Knorr, Räder, Weiß, Grau (85. Rosinger), Wiedmann, Brandl, Pollinger (85. Schäll).
SV Schalding-Heining: Wloch, Krieg, Träger (67. Süss), Abelein, Eibl, Roos, Grabl, Pillmeier (56. Url), Neunteufel, Eschereich, Stecher. Tore: 1:0 Pollinger (4.), 2:0 Grau (26.), 3:0 Wolf (29.), 3:1 Neunteufel (35.), 4:1 Knorr (39.), 4:2 Neunteufel (41.), 5:2 Grau (46.), 5:3 Neunteufel (54.), 6:3 Pollinger (61.). Zuschauer: 300. Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen