Andrew Kozek: Hart und platziert aus dem Handgelenk

10.1.2017, 07:35 Uhr
Andrew Kozeks Handgelenksschuss ist auch in der DEL eine regelrechte Waffe.

© Sportfoto Zink / DaMa Andrew Kozeks Handgelenksschuss ist auch in der DEL eine regelrechte Waffe.

Auch Kölns Keeper Gustaf Wesslau, den viele für den besten Keeper der Deutschen Eishockey Liga (DEL) halten, war machtlos. Im Sommer war Kozek aus Linz als Topscorer der multinationalen EBEL nach Nürnberg gekommen, wo das Spiel und auch seine Rolle ein bisschen anders ist als in Österreich.

In der Formation mit Spielgestalter Philippe Dupuis und dem hart arbeitenden Rechtsaußen Brandon Segal ist Kozek derjenige, der am intensivsten den Weg zum Tor suchen soll. Dass er in Deutschland nicht wie in der EBEL 40 Tore erzielen würde, war absehbar. Wie er zu dieser markanten Anzahl an Treffern kommen konnte, ist aber ganz offensichtlich, wenn der 30-jährige Vater einer Tochter die Scheibe auf den gegnerischen Kasten jagt.

Weniger Tore, mehr Spannung

"Ich arbeite viel an meinem Schuss", sagte Kozek nach dem 3:4 gegen Köln vor der Kabine der Ice Tigers mit einem dicken Eisbeutel um die rechte Hand. Dass die Pucks ins Tor fliegen, rechnet er aber vor allem seinen beiden Nebenleuten an. "Das verdanke ich Phil und Brandon", beteuerte der Angreifer und suggeriert damit, dass an jedem seiner Schüsse die beiden anderen ihren Anteil haben. Schon früh in der Vorbereitung hatte sich dieses Trio gefunden, wurde von Trainer Rob Wilson nur kurzzeitig zu Saisonbeginn mal getrennt, dann aber schnell wieder zusammengefügt.

Einen prägnanten Unterschied zwischen der EBEL und der DEL ist Kozek nach 36 Saisonspielen noch nicht aufgefallen. Sagt er zumindest zunächst. Dann aber fällt ihm doch noch etwas ein. "Die Spiele sind enger, es gibt nicht so viele Chancen, deswegen fallen auch weniger Tore in Deutschland", so der Mann aus Revelstoke, British Columbia.

Gegen Köln reichte es trotz seines für ihn so typischen Tores zum 1:0 nicht zu einem Sieg. Der zehnte Erfolg in Serie wurde damit verpasst. Doch auch neun Siege nacheinander sind etwas, worauf man aufbauen kann. Gerade was den Kopf angeht. „Das ist gut für das Selbstvertrauen“, erklärt Kozek, der Stürmer, der so hart und platziert aus dem Handgelenk schießt.

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