Arik gegen Erdogan: Oberpfalz-Boxer teilt wieder aus

6.9.2019, 16:09 Uhr
Kämpft auch ohne Handschuhe: Arik Ünsal hat eine klare Meinung und äußert sie auch.

© Edgar Pfrogner Kämpft auch ohne Handschuhe: Arik Ünsal hat eine klare Meinung und äußert sie auch.

"Man ist nicht entweder Ausländer oder Deutscher. Ich respektiere das Land, ich liebe es, bin hier geboren. Aber lass mich doch Türke sein. Lass uns doch voneinander lernen, ganz egal ob Deutscher, Türke, Kurde oder Araber", sagte der im oberpfälzischen Parsberg geborene Türke in einem Interview der Welt (Freitag).

Arik kann nicht verstehen, warum es zugelassen wird, dass Kinder von einigen Türken in Deutschland erst mit sieben oder acht Jahren zur Schule gingen. Zuvor sollen sie den Koran lernen, weil die Eltern Angst hätten, "dass ihre Kinder mit der deutschen oder christlichen Kultur vergiftet werden. Und das erlaubt Deutschland. Das ist doch verrückt - es gibt eine Schulpflicht", sagte der frühere Box-Europameister kleinerer Verbände.

"Wir kämpfen hier gegen einen Diktator" 

Arik beklagt den offiziellen Umgang Deutschlands mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. "Was die Deutschen sich gefallen lassen, ist unfassbar", sagte der 38 Jahre alte Boxer. "Wir kämpfen hier nicht gegen einen Politiker, sondern gegen einen Diktator - das muss man unterscheiden", betonte er. "Wenn Hass und Mord und Tod im Spiel sind, muss auch irgendwann mit der Freiheit Schluss sein. Auch Deutschland hat das Recht, einmal durchzugreifen."

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