Auf Augenhöhe mit ihren Mädels

24.3.2016, 11:00 Uhr
Auf Augenhöhe mit ihren Mädels

© Foto: Horst Linke

Sie singen, sie klatschen, sie kämpfen: Es ist ein packender Schlagabtausch, den sich die U16-Mädels der Spielvereinigung mit ihren Gegnerinnen vom TC Höchstadt um den B-Bezirkspokal in der Tannenhalle liefern. Angetrieben von ihrer unermüdlichen 14 Jahre alten Mittelblockerin Francesca D’Aprile holen die Fürtherinnen, die schon geschlagen schienen, plötzlich im ersten Satz Punkt für Punkt auf. Aus einem 15:22-Rückstand machen sie ein 21:22. Das Spiel ist entscheidend, wer es gewinnt, darf den Pokal mitnehmen. Am Ende ist Höchstadt zu stark, den ersten Satz gewinnen die Aischgrund-Mädels mit 25:21, den zweiten mit 25:16.

Auf Augenhöhe mit ihren Mädels

© Foto: Horst Linke

An der Seitenlinie singen und klatschen und schreien das ganze Spiel über Amelie Schmidt und Anika Feulner. Die beiden sind 19 Jahre alt – und, obwohl sie im ersten Frauenteam selbst noch zum Nachwuchs zählen, die Trainerinnen der U 16. Und das nicht erst seit gestern: Sie begleiten ihre Mädels als Coaches schon fünf Spielzeiten lang, also seit der U 12.

In der Zeit sind sie ihnen nicht nur ans Herz gewachsen, es sind vor allem mehr geworden. „Am Anfang waren es fünf oder sechs, jetzt sind es bestimmt 20“, sagt Amelie Schmidt. Tatsächlich sind die Mitgliederzahlen im gesamten Jugendbereich der SpVgg-Volleyball-Abteilung gestiegen: Waren es im Juli 2015 noch 61, sind es im März bereits 75 Mitglieder, die unter 18 Jahre alt sind.

Allerdings zeigt der Blick in die Statistik auch, dass die Zahlen über die Jahre immer wieder schwanken und dass es wohl nie wieder so viele Mitglieder geben wird wie vor zehn Jahren. Und doch: Dass inzwischen wieder mehr junge Menschen Volleyball bei der Spielvereinigung spielen wollen, das rechnet der Verein vor allem seinen drei jungen Übungsleiterinnen an – mit Sandra Topf gibt noch eine dritte Trainerin aus der eigenen Jugend für das U 18-Team.

„Das liegt sicher am Engagement und am Schwung, den die drei mitbringen“, sagt Manuela Schelsky, Abteilungsleiterin Volleyball.

Schmidt und Feulner leiten zweimal die Woche jeweils zwei Stunden lang das U 16-Training. Vorbeischauen kann dabei jeder, der Lust hat, Volleyball zu spielen. „Der Wille ist das Wichtigste“, sagt Feulner: „Am Anfang haben wir oft Mädels, die Angst vor dem Ball haben, aber das legt sich schnell.“ Für die Trainerinnen bedeutet ihr Job einen vollen Terminkalender, denn die beiden spielen selbst im ersten Frauenteam der SpVgg mit – vier Übungseinheiten die Woche heißt das für sie.

Klar ist es von Vorteil, dass sie selbst noch so jung sind, sagen sie. Dadurch können sie mit ihren Spielerinnen auf einer ganz anderen Ebene reden. Und müssen trotzdem manchmal hart sein: „Wir haben von Anfang an gezeigt, wer der Boss ist“, sagt Amelie Schmidt und sie lacht ein bisschen dabei. „Wenn sie Scheiße gebaut haben, mussten sie halt Runden laufen“, ergänzt Anika Feulner trocken.

Vertrauen ins Team

Der Teamgeist, der entstanden ist, ist auch ein Grund, warum viele Spielerinnen schon lange dabei sind – und warum immer mehr kommen. „Es ist schön, dass man Volleyball nicht alleine spielen kann, man muss seiner Mannschaft vertrauen“, sagt Francesca D’Aprile. Meistens bringen die Mädels, die vom Training begeistert sind, dann schnell ihre Freundinnen mit und aus einer neuen Spielerin werden so drei oder vier.

Die eigentliche Hallensaison ist für die Volleyball-Teams der SpVgg inzwischen vorbei, trainiert wird aber bis zum Start der neuen Spielzeit im Herbst durchgehend weiter. Die Pause ist auch deshalb so lang, weil es immer weniger Mannschaften und daher immer weniger Spieltage gibt.

Bei der SpVgg werden sie bis dahin vielleicht noch ein paar Spielerinnen mehr haben: Für die U14 hat der Verein schon die nächste junge Trainerin aus dem eigenen Nachwuchs gewinnen können.

 

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