Auf geht's, Aufstieg! Der HCE hat in Hagen heute Matchball

26.4.2016, 19:22 Uhr
Erlanger Handball-Freuden: Gegen Springe feierte der HCE "nur" einen Heimsieg, in Hagen winkt die große Aufstiegs-Sause.

© Sportfoto Zink / WoZi Erlanger Handball-Freuden: Gegen Springe feierte der HCE "nur" einen Heimsieg, in Hagen winkt die große Aufstiegs-Sause.

Der HCE wäre aber nicht der HCE, wenn man dort jetzt in verfrühte Euphorie oder Aktionismus verfallen würde: "Das Spiel in Hagen ist ein ganz normales Auswärtsspiel", sagte HC-Coach Robert Andersson nach dem Sieg gegen Springe. "Es ist natürlich etwas Besonderes, weil wir das hohe Ziel umsetzen können", räumt er ein, "aber erst mal müssen wir das Spiel spielen, dann erst ist es etwas Besonderes."

Ein einfacher Gegner wartet mit Eintracht Hagen sicher nicht, denn das Team von Trainer Lars Hepp steht zwar auf einem Abstiegsplatz, hat in der engen Liga aber nur zwei Zähler Rückstand aufs rettende Ufer. Und dem Spitzenreiter den vorzeitigen Aufstieg zu vermasseln dürfte ein weiterer Ansporn für die Nordrhein-Westfalen sein, hat man sich doch erst vor eineinhalb Wochen beim 23:25 ein enges Rennen mit dem Ligazweiten Minden geliefert.

Ohne Kompromisse

Aber auch der HCE ist gut vorbereitet um den Matchball zum Aufstieg zu verwandeln: Der leidenschaftliche Heimauftritt gegen Springe hat endlich wieder einmal zu einem kompromisslos deutlichen Sieg geführt. Und in Hagen würde ja sogar ein Unentschieden reichen. Aber so wie das Andersson-Team am Freitagabend aufgetreten war, wird es sich auch in Hagen nicht nur mit dem einen Punkt zufrieden geben wollen. Zu sehr war diesmal die pure Spielfreude zu spüren und auch zu sehen. Schön herausgespielte Spielzüge wie ein hinter dem Rücken gespielter Pass von Martin Stranovsky auf Jonas Thümmler, der zum 9:6 verwandelte, oder souveräne Gegenstoßtore von Ole Rahmel zeigten wieder einmal den "alten" HCE.

"Wir haben diesmal über 60 Minuten eine gute Leistung gezeigt, und dazu haben alle beigetragen", sagte Robert Andersson, der die Chance genutzt hatte, seinen Kader voll auszuschöpfen. Ein paar mehr Gegenstöße hätte der Schwede allerdings gerne gesehen. "Die Spieler wollten endlich mal wieder ein gutes Gefühl haben und nicht immer knappe Spiele erklären müssen", meinte HC-Geschäftsführer Stefan Adam. Es sei angesichts des schweren Spiels in Hagen aber verständlich gewesen, dass die Mannschaft kurz vor Schluss einen Gang heruntergeschaltet habe. Das sah übrigens auch Gästetrainer Slava Gorpishin so: "Das ist normal, man gewinnt in dieser Phase der Saison nicht mit 15 oder 20 Toren. Ich bin lange genug im Geschäft und mir ist es immer lieber schlecht zu spielen und zu gewinnen. Bayern München gewinnt im Moment oft auch nur mit 1:0 in der 90. Minute."

Dass der HCE gerade bei seiner Rückkehr nach Franken wieder einmal einen souveränen Sieg einfuhr trug Gorpishin mit Fassung: "Wir hatten hier nichts zu verlieren und ich habe vielen Spielern Spielanteile gegeben. Und dafür haben wir uns nicht so schlecht präsentiert", resümierte der ehemalige Abwehrrecke der HG Erlangen. Und er freute sich darüber, wie er aufgenommen wurde: "Es war eine große Kulisse hier und ich habe viele bekannte Gesichter gesehen. Das hat mir gut gefallen."

Nun will der HCE den nächsten Schritt gehen: "Wir haben jetzt vor uns, wofür die Mannschaft so hart gearbeitet hat", sagt Adam, "und ich bin mir sicher, dass sie das am Dienstag perfekt machen will."

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