Aufsichtsrat entscheidet: Vorstandschef Hoffmann muss HSV verlassen

28.3.2020, 17:27 Uhr
Ab sofort nicht mehr beim HSV: Bernd Hoffmann.

© Malte Christians Ab sofort nicht mehr beim HSV: Bernd Hoffmann.

Die zweite Ära von Bernd Hoffmann beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV ist mitten in der Corona-Krise beendet. Nach einer über vierstündigen Sitzung des Aufsichtsrats am Samstag teilte der Verein mit, dass der 57-Jährige von seinen Aufgaben als Vorstandschef mit sofortiger Wirkung entbunden werde. Vorausgegangen war ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Hoffmann auf der einen und seinen Vorstandskollegen Jonas Boldt (Sport) und Frank Wettstein (Finanzen) auf der anderen Seite. Boldt und Wettstein werden die HSV Fußball AG nun als Vorstandsduo weiter führen.

"Ich hätte den HSV sehr gerne durch diese Krise geführt, muss aber akzeptieren, dass der Aufsichtsrat sich für einen anderen Weg entschieden hat", ließ Hoffmann über die Klub-Webseite verlauten. "Es war mir eine Ehre, dem HSV zu dienen."

Zudem traten die als Hoffmann-Unterstützer geltenden Max-Arnold Köttgen und Thomas Schulz aus dem Aufsichtsrat zurück. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender als Nachfolger von Köttgen wird der HSV-Präsident und Ex-Nationalspieler Marcell Jansen. Das Kontrollgremium besteht nach den Rücktritten aus nun fünf Personen.

Kompetenzüberschreitungen und Alleingänge

Noch am Mittwoch hatte das Kontrollgremium der HSV-Fußball AG, vertreten durch Köttgen, dessen Stellvertreter Andreas Peters und Jansen, die drei Vorstandsmitglieder zu Einzelgesprächen ins Volksparkstadion geladen.

Dabei machten Boldt und Wettstein deutlich, dass sie sich eine Zusammenarbeit mit Hoffmann nicht mehr vorstellen können. Sie werfen ihm angebliche Kompetenzüberschreitungen und Alleingänge vor. Nun mussten die sieben Aufsichtsrats-Mitglieder entscheiden - und die Entscheidung fiel gegen Hoffmann aus.

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