Außendienst in Düsseldorf: Platzt jetzt der Kubo-Knoten?

22.2.2019, 21:22 Uhr
Außendienst in Düsseldorf: Platzt jetzt der Kubo-Knoten?

© Sportfoto Zink / DaMa

Japaner fühlen sich auf der rechten Rheinseite eigentlich recht wohl. Düsseldorf beheimatet die drittgrößte japanische Gemeinde Europas. Rund 7000 Japaner leben aktuell in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Mit Takashi Usami spielt natürlich auch ein Japaner bei Fortuna Düsseldorf, dem Vorzeigeverein der Stadt. Er hat 13 Länderspiele mehr auf dem Konto als ein Club-Akteur, der nicht nur für die "Samurai Blue" gerne öfter am Start wäre.

Kein Empfehlungsschreiben 

Gegen Dortmund durfte Yuya Kubo beim 1. FC Nürnberg mal wieder von Beginn an ran. Davor hatte sich der ballgewandte Japaner, der im Sommer eigentlich gut aus den Startlöchern gekommen war, zuletzt beim seltsamen, aber immerhin mit einem Punkt prämierten Regenspiel gegen Leverkusen in Nürnbergs Startelf beweisen können. Die Chance, gegen den BVB ein Empfehlungsschreiben aufzusetzen, nutzte die Club-Leihgabe aus Gent jedoch nicht.

Kubo war einer der schwächeren Spieler in einem durchaus gut beziehungsweise ansprechend agierenden Aufgebot des Altmeisters. Einer Mannschaft, die gegen die auf Platz eins notierten Vollgasfußballer aus Westfalen verständlicherweise ihren Fokus auf konzentriertes Verteidigen legte. Und darüber fast zwangsläufig im Vorwärtsgang nicht sonderlich auffällig wurde. Robustheit und Durchsetzungsvermögen gingen dem auf der von ihm ungeliebten Außenbahn eingesetzten Offensiv-Quirl dennoch fast völlig ab. Die eigentlich ausgeprägten technischen Fertigkeiten des dreizehnmaligen Nationalspielers blitzten ebenfalls selten auf, sodass Kubo-Akzente beim Club gegen null tendierten.

 

Der 25-Jährige bleibt ein Rätsel. Während andere Neuzugänge wie Virgil Misidjan prompt oder wie Matheus Pereira beim FCN mit Verzögerung zündeten, findet Kubo, der nach dem Leverkusen-Match maximal als Kurzarbeiter aktiv war, einfach nicht in die Spur. Beziehungsweise in die Spur zurück. Zu Saisonbeginn – beim 0:1 gegen bräsige Berliner und vor allem bei Turbo-Durchgang zwei gegen Mainz – machte der Japaner mächtig Betrieb und überzeugte mit Finesse und feinen Ballmittnahnmen. In Belgien hatte Kubo vor seinem Club-Engagement in 30 Saison-Spielen für Gent als technisch versierter Flummi-Fußballer sieben Mal getroffen. In Nürnberg steht Kubo in der laufenden Spielzeit bei 14 Einsätzen sogar noch ohne Assist da.

Geht da noch was? Wo soll Kubo, der sich im Zentrum am wohlsten fühlt, überhaupt spielen? Die offensive Mittelfeldzentrale - wenn sie im rot-schwarzen System überhaupt vorgesehen ist - besetzt der seit Wochen aufstrebende Matheus Pereira. Als hängende Spitze scheint man den Japaner auch nicht gebrauchen zu können. Ein Außendienst am Rhein böte sich erneut an, würde nicht Virgil Misidjan eine wohl wahrscheinlichere und wohl auch zielführendere Lösung bieten. Kubo braucht einen Knotenlöser. Wenn, dann könnte man sich dafür sicherlich keine bessere Stadt vorstellen als Düsseldorf. 

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