Ballbesitz und Punkte: FCN und Bochum teilen brüderlich

31.5.2020, 13:12 Uhr
Im Kampf um wichtige Punkte für den Klassenverbleib gab es keine Gewinner zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Bochum.

© Daniel Marr/ Sportfoto Zink, Daniel Marr / Sportfoto Zink / Pool Im Kampf um wichtige Punkte für den Klassenverbleib gab es keine Gewinner zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfL Bochum.

"Wir können mit dem Punkt gut leben", ließ VfL-Coach Thomas Reis nach der Partie, die mit 0:0 in einer Punkteteilung zwischen Bochum und dem 1. FC Nürnberg endete, verlauten. Dem Trainer der Gäste aus dem Ruhrgebiet sollten solche Worte auch leichter über die Lippen gehen, da sein VfL Bochum mit nach dem Unentschieden in der Tabelle bei 36 Punkten sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang aufweisen kann. Hinzu kommt, dass die Kicker aus dem Pott ihren Abstand auf Nürnberg konstant bei vier Punkten halten konnten, was ebenfalls zu Reis' Zufriedenheit mit dem Ergebnis ohne Gegentor beitrug.


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Aber auch sein Pendant bei den Rot-Schwarzen, FCN-Coach Jens Keller, analysierte positive Aspekte aus dem Spiel seiner Mannen. "Wir haben defensiv gut gearbeitet. Wir hatten zwei oder drei Möglichkeiten, in denen Bochum immer einen Fuß vorbekommen hat. Wichtig war, dass wir hinten stabil standen. Von der Defensivleistung bin ich zufrieden", so Keller und fuhr mit dem Manko fort, "aber wir haben das Tor nicht erzwungen, das müssen wir uns ankreiden lassen. Mit der letzten Entschlossenheit hätte man das ein oder andere noch konsequenter ausspielen müssen." Und das schmerzt in der aktuellen Situation, in der der Club steckt, umso mehr.

Abstiegsränge? Der FCN hat nicht mehr viel Puffer nach unten

Nach dem Unentschieden steht der 1. FC Nürnberg auf dem 15. Tabellenrang der 2. Fußball-Bundesliga - zwei Zähler vor dem 16. aus Karlsruhe und vier Punkte vor dem ersten direkten Abstiegsplatz, den aktuell der SV Wehen Wiesbaden inne hat. Vom Tabellenletzten aus Dresden trennen den Club zwar noch acht Punkte, doch haben die Sachsen nach ihrer Corona-Quarantäne vier Partien weniger gespielt als Nürnberg. Ob Dynamo dem FCN noch einmal gefährlich werden kann, könnte sich schon heute zeigen, wenn die Dresdener in ihrem ersten Geister-Spiel den VfB Stuttgart empfangen.

Beim Blick auf die Match-Statistik lassen sich Parallelen zur Punkteteilung sowie den Trainerstimmen erkennen. Der Ballbesitz während des Spiels wurde genau wie die Zähler nach dem Spiel brüderlich zwischen Nürnberg und Bochum geteilt. Mit sieben getretenen Ecken kam der FCN zu insgesamt sechs Chancen von der Außenseite mehr als noch im vergangenen Spiel gegen Regensburg. Und auch die Passqoute, die mit 75 Prozent zwar nur knapp über der von Bochum (74 Prozent) lag und die weniger gespielten Fehlpässe (107 Nürnberg; 120 Bochum) sprechen in positiver Weise für den Auftritt der Rot-Schwarzen.


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Doch die Zweikampfquote (47 Prozent Nürnberg; 53 Prozent Bochum), wie die weniger gespielten Pässe (436 Pässe Nürnberg, davon sind 329 angekommen; 457 Pässe Bochum, davon sind 337 angekommen) und die Tatsache, dass der Club von 12 in der Statistik aufgeführten Torschüssen, keinen im Bochumer Tor unterbringen konnte, sind negative Faktoren, die sich in der Match-Statistik und zum Teil auch in der Kritik des Trainers wieder finden.

FCN: Überraschungserfolg und Statement dringend benötigt

Ändern an der Tor-Misere des Club konnte auch Robin Hack gegen Bochum nichts, der zweimal eine mögliche FCN-Führung auf dem Fuß hatte. Die Misere hält übrigens schon seit dem Re-Start der zweiten Liga an. Nürnberg konnte lediglich einen Treffer selbst erzielen - der Rest waren Eigentore des jeweiligen Gegners. Eine gute Leistung zeigte aber wieder Abwehrbollwerk Konstantinos Mavropanos, was auch die Statistik belegt. Eine Passquote von 81 Prozent und eine Zweikampfquote von 67 Prozent sorgen für Sicherheit in der Club-Defensive. Wegen muskulärer Probleme musste der Grieche nach der Halbzeit in der Kabine bleiben. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Keller im Anschluss an die Partie erklärte: "Der Muskel ist zugegangen. Das Risiko war uns zu groß, dass er für den Rest der Saison ausfällt." Deutlich wird daraus, dass der Club-Coach ungern im Saisonendspurt auf Mavropanos verzichten würde.

Doch nicht nur der konstante Mavropanos ist für den 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf wichtig. Ein Überraschungserfolg gegen den Tabellenführer Arminia Bielefeld (Samstag, 13.00 im Live-Ticker auf nordbayern.de) sowie ein Statement im ersten Geister-Frankenderby gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth wären es ebenfalls. Vor allem könnte das dem FCN Luft und Raum auf die Plätze am Tabellenende verschaffen.


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