Beranek: "Wenn nicht in Roth, wo denn sonst?"

8.7.2015, 05:58 Uhr
Beranek:

© Mark Johnston

"Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht in Roth, wo sonst?" Niemand weiß besser, was man am kommenden Sonntag von Anja Beranek erwarten kann als Anja Beranek selbst. "Im Winter habe ich an vielen Stellschrauben gedreht, die ich noch immer habe", sagt sie, was dazu geführt hat, dass: sie bei der Challenge auf Fuerteventura nur die aktuelle Frankfurt-Siegerin Daniela Ryf hatte ziehen lassen müssen, sie den Ironman 70.3 in St. Pölten vor der Olympiasiegerin Nicola Spirig gewann, sie Zweite bei der Challenge in Heilbronn wurde und zuletzt zum sechsten Mal überlegen am Rothsee triumphiert hat.

Das sind Ergebnisse, die ihr das Selbstvertrauen geben, für die große Challenge in Roth ein weiteres Ziel zu formulieren: Anja Beranek will am Sonntag erstmals unter neun Stunden bleiben.

Bei der im Vergleich zu den Vorjahren nicht ganz so exklusiven Besetzung des Frauenfelds könnte eine solche Zeit gut zu einer sehr exklusiven Platzierung reichen. Doch darüber will Anja Beranek nicht reden. Ihre "Vorfreude ist extrem groß", Roth soll endlich ihr Rennen werden, hier hat sie auf einem geliehenen Rennrad auf der 226-Kilometer-Distanz debütiert, hier ist sie deutsche Alterklassenmeisterin geworden (18 bis 24), hier hat sie erstmals ein großes Rennen angeführt und hier ist sie 2014 schon auf der Radstrecke jäh aus großen Träumen gerissen worden.

Jetzt ist sie 30 Jahre alt, ein Jahr jünger als die Traditionsveranstaltung, aber alt genug, sich den Herausforderungen eines solchen Tages im Rampenlicht zu stellen. "Es war ein langer, manchmal auch sehr zäher Weg", sagt sie und klingt erleichtert, dass er am Sonntag im Morgengrauen an der Lände in Hilpoltstein endet. Triathlon-Profi ist einsamer und fordernder Vollzeitberuf, der Startschuss zum Jahreshöhepunkt ist da zunächst einmal eine Erlösung.

Die brachte auch die Prognose, dass am Sonntag bei erträglichen Hochsommertemperaturen Sport betrieben werden kann. Zuletzt ist Anja Beranek um fünf Uhr morgens aufgestanden, um zu trainieren. Am späten Abend hat sie sich dann noch einmal bewegt, "zum Formerhalt und um frisch zu bleiben". Die Arbeit hat sie hinter sich, am 12. Juli soll der zehrende, schweißtreibende und für Normalsportler unvorstellbare Genuss folgen.

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