Bornemann und Fürth - Rücktritt vor dem Antritt

28.6.2014, 05:58 Uhr
Wechsel geplatzt: Andreas Bornemann wird nun doch nicht in Fürth anheuern.

© Rolf Vennenbernd (dpa) Wechsel geplatzt: Andreas Bornemann wird nun doch nicht in Fürth anheuern.

Um 13.36 Uhr verschickte die SpVgg die offizielle Pressemitteilung. Aus privaten Gründen heißt es in der Erklärung, könne Andreas Bornemann seinen Job als neuer Direktor Sport nicht antreten. Es ist der Rücktritt vor dem Antritt, denn Bornemann hätte seine Arbeit erst ab dem 1. Juli offiziell für zwei Jahre aufgenommen. „Der Wunsch kam für uns sehr überraschend. Dennoch haben wir Verständnis für seine Beweggründe und respektieren seine Entscheidung“, sagte Präsident Hack.

Der 42-Jährige war zuletzt Vizepräsident und Sportlicher Leiter beim Drittligisten Holstein Kiel gewesen. Seine Verpflichtung, die bereits einen Tag nach der Bekanntgabe des Wechsels von Ex-Manager Rouven Schröder am 20. Mai zu Werder Bremen bekanntgeworden war, hatte Hack von langer Hand vorbereitet. „Er verfügt über viel Erfahrung und hat ein großes Netzwerk in der Fußballszene“, hatte der 64-Jährige geschwärmt.

Bornemann selbst wirkte am Freitag geknickt: „Der Umstand der zu diesem Schritt geführt hat, ist nicht akut eingetreten. Aber es ging jetzt nicht anders. Ich muss ein paar Dinge regeln, aber die sind privat.“ Vergangene Woche hatte der gebürtige Neuenburger bereits die Geschäftsstelle besucht und Gespräche mit den Mitarbeitern geführt. Nichts deutete auf dieses schnelle Ende hin. „Ich möchte betonen, dass meine Entscheidung überhaupt nichts mit dem Verein Greuther Fürth zu tun hat. Ich habe hier sehr engagierte Leute kennengelernt“, sagt Bornemann.

Am Donnerstagabend hatte er Hack, Geschäftsführer Holger Schwiewagner und dem Lizenzbereichsleiter Martin Meichelbeck seine Entscheidung mitgeteilt. Trainer Frank Kramer wurde Freitagvormittag eingeweiht. „Sie waren natürlich überrascht und perplex, haben aber mit großem Verständnis reagiert. Das muss ich ihnen hoch anrechnen“, sagte Bornemann. Der bis 2016 datierte Vertrag wird in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Hausaufgaben gemacht

Keine Beeinträchtigungen habe laut Hack Bornemanns Abgang auf die laufenden Transfergespräche. Ex-Manager Schröder hatte seine Hausaufgaben frühzeitig gemacht, die Transfers von Florian Mohr, Zhi Gin Lam und Kacper Przybylko waren bereits bei seinem Abgang so gut wie eingetütet.

Die Suche nach einem Nachfolger soll jetzt zeitnah abgeschlossen werden. im Gegensatz zu Schröder wären Bornemanns Befugnisse weitreichender gewesen. Der 42-Jährige hätte auch die Aufsicht über das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) übernehmen sollen. Eine Tätigkeit, die er aus seiner aktiven Zeit als Manager beim SC Freiburg perfekt kennt. „Es wäre eine große Herausforderung gewesen. Die Entwicklung der SpVgg mitzuerleben, wäre sehr spannend geworden“, erklärte der Ex-Profi.

Bei der SpVgg werden Bornemanns Aufgaben bis zur Präsentation des Nachfolgers in einer Art Jobsharing vollzogen. Neben Hack werden auch Schwiewagner und Meichelbeck die anfallenden Aufgaben mit übernehmen.

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