Cagrispor: Kapitän Sümers Tor zur Bezirksliga

11.6.2010, 00:00 Uhr
Cagrispor: Kapitän Sümers Tor zur Bezirksliga

© Zink

Der größte Erfolg in Cagris Vereinsgeschichte ist bereits der dritte Aufstieg unter der mehrfach unterbrochenen Ägide von Ibrahim Karaca, dem auch nach der Partie noch die Anspannung ins Gesicht geschrieben stand. Viele Wochen hatte er mit seiner Truppe um den Aufstieg zittern müssen. Trotz stolzer 78 Punkte aus 30 Partien stand die Karaca-Elf lange Zeit im Schatten des FC Bayern Kickers, der in dieser Runde nicht einmal bezwungen wurde.

Nach einer fast perfekten Rückrunde eroberten die offensivstarken Türken (122 Tore) zwar noch Rang eins, zogen im Entscheidungsspiel um den direkten Aufstieg gegen die punktgleichen Kickers allerdings den Kürzeren. Nun sollte der Aufstieg über die Relegation gelingen. Während Cagri dem SV Barthelmesaurach keine Chance ließ, sahen sich die Karaca-Schützlinge im Endspiel dem Zweiten der Kreisliga Frankenhöhe gegenüber.

Der SV Ornbau wiederum hätte mit einem Sieg den Aufstiegs-Hattrick feiern können, war der SVO doch souverän aus der A-Klasse in die Kreisliga durchmarschiert. Mit entsprechendem Selbstvertrauen legten die Ornbauer auf dem Vereinsgelände des ASV Zirndorf los. Noch nicht alle der gut 600 Zuschauer hatten ihren Platz eingenommen, da drosch Ornbaus David Lederer den Ball an den rechten Außenpfosten. Keine drei Zeigerumdrehungen später prüfte erneut Lederer Cagris Schlussmann Serdar Kaya, der den Ball zur Seite klärte.

Die Ornbauer suchten ihr Heil in der Offensive und wollten die für ihren Vorwärtsdrang bekannten Nürnberger erst gar nicht zur Entfaltung kommen lassen. Während sich der SVO Eckball um Eckball erspielte, kam Cagri – mit dem angeschlagenen Spielmacher Necati Güler in der Startformation – erstmals nach 13 Minuten vor das gegnerische Tor, ohne Torhüter Matthias Weiskopf ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

Gefährlicher war da schon eine verunglückte Kopfballrückgabe des ansonsten sicher agierenden Andreas Engelhardt, die Cagri-Goalgetter Erhan Bulut etwas überhastet links neben das Tor köpfte (20.). Knapp zehn Minuten später ließ Ornbaus Simon Nachtrab nach einem Freistoß und mit einem Schuss von links gleich zwei Gelegenheiten aus, während bei Cagri lediglich der stets anspielbare Erhan Bulut für Betrieb sorgte.

Nach dem Wechsel fand Cagrispor besser in die Partie, operierte jedoch zu oft mit harmlosen Distanzschüssen. Kein Wunder, dass es Coach Ibrahim Karaca nicht mehr auf seiner Bank hielt. Denn der SVO hatte auch in Hälfte zwei die besseren Chancen, scheiterte aber mehrfach an Serdar Kaya. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Cagri-Angreifer Erdem Ercan setzte sich der eingewechselte Ramazan Yüce in Szene, vergab nach einer guten Stunde jedoch per Kopf. Kurz nachdem SVO-Keeper Weiskopf einen Karaogul-Versuch entschärft hatte, forderte Ornbaus Anhang lautstark Elfmeter, als Stürmer David Lederer an der Strafraumgrenze zu Fall kam. Doch der ansonsten souveräne Unparteiische Metin Akyol ließ weiterlaufen (79.).

So ging es in die Verlängerung, in der beide Teams zunächst sehr verhalten agierten. Die beste Chance hatte Cagris Aktivposten Erhan Bulut, dessen gekonnten Heber der SVO-Keeper mit den Fingerspitzen noch eben an die Latte lenkte. Den Abpraller konnte Buluts Sturmpartner Yüce nicht verwerten. Als sich die Zuschauer langsam mit dem Gedanken an ein Elfmeterschießen anfreundeten, hielt Ornbaus Jörg Nachtrab Necati Güler am Trikot, der den Kontrahenten daraufhin zu Boden schubste. Schiri Akyol blieb nichts anderes übrig, als Nachtrab zu verwarnen und den an diesem Tag blassen Güler vom Platz zu stellen (114.).

Statt den numerischen Vorteil auszunutzen, geriet der SVO jedoch selbst ins Hintertreffen. Mit dem ersten gefährlichen Flachschuss riss Kapitän Yasin Sümer Ornbau aus allen Aufstiegsträumen (117.). Dabei hatte Cagri Glück, dass zwei Minuten später eine Freistoßflanke von Jörg Nachtrab am herausstürzenden Keeper Serdar Kaya ebenso vorbeiflog wie an dessen Tor.

«Jetzt will ich erst einmal abschalten, Urlaub machen und wieder ruhig schlafen», sagte der sichtlich strapazierte Aufstiegstrainer Ibrahim Karaca – freilich nicht ohne den Blick bereits auf die nächste, schwere Bezirksligasaison zu richten. «Sicherlich wird uns dieser Aufstieg auch helfen, unsere Leistungsträger zu halten und uns gezielt zu verstärken.»

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