Club: Drei Bundesligisten werben um Timm Klose

12.6.2013, 07:00 Uhr
Club: Drei Bundesligisten werben um Timm Klose

© Sportfoto Zink/DaMa

Vielleicht lag’s am Zeitunterschied zwischen seinem Urlaubsland USA und Mittelfranken, dass Martin Bader mit den Tagen etwas durcheinanderkam. Am Sonntag um 14.14 Uhr MESZ hatte er Folgendes mitgeteilt: Am Montag oder Dienstag werde sich Timm Klose mit seinem Berater treffen, um über das neue Vertragsangebot des 1. FC Nürnberg zu sprechen. Laufzeit: vier Jahre. Geld: deutlich mehr als bisher. Ausstiegsklausel: keine.

Montag oder Dienstag bedeutete am Dienstag plötzlich Dienstag oder Mittwoch. Nun will Bader spätestens heute wissen, was Klose vorhat. Ob er beim Club bleiben oder, wie es in der Branche heißt, eine neue Herausforderung annehmen möchte. Entweder in Wolfsburg oder beim Hamburger SV; nach Informationen dieser Zeitung sind auch die Hanseaten am 25-Jährigen interessiert. Der neue Sportdirektor Oliver Kreuzer und sein Trainer Thorsten Fink kennen ihn noch aus gemeinsamen Tagen in der Schweizer Super League. Die beiden beim FC Basel, Klose beim FC Thun.

Die geringfügige Verzögerung in der Causa Klose lässt Bader zwar weiterhin ruhig schlafen (zumal der Innenverteidiger noch bis Juni 2014 an den Club gebunden ist). Trotzdem möchte der Sportvorstand das vieldiskutierte Thema „irgendwann aus der Öffentlichkeit nehmen“.

Mit dem Jaguar durch Italien

Klose auch, nur eben etwas später. Vorher muss er sich noch einen Traum erfüllen: mit einem alten Jaguar XK 140 durch Italien. Von ganz oben nach ganz unten und hoffentlich zurück, dabei will er seine Gedanken ordnen. „Ich bin unschlüssig“, sagt Klose, „es ist halt nicht einfach.“ Sein Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld und noch ein paar andere aus dem Schweizer Fußballverband hätten ihm zu einem Wechsel geraten, Klose aber zögert. Weil er dem 1. FC Nürnberg viel zu verdanken habe. „Jetzt muss ich einfach die verschiedenen Perspektiven gegeneinander abwägen“, sagt Klose. Und: „Wir müssen abwarten. Ich bin selbst gespannt.“

Bader würde sich die (bis Dienstag nicht vorliegenden) Angebote des VfL Wolfsburg und/oder des Hamburger SV natürlich durchlesen oder anhören, das schon. „Aber wir werden nicht gleich Männchen machen“, sagt Bader; die Zeiten der Notverkäufe sind vorbei, der Club ist kerngesund. Also „kann es auch gut sein, dass er bleibt“. So selbstbewusst sind sie mittlerweile.

Dass Geld nicht alles ist im Leben und ein Arbeitsplatz im VW-Konzern nur bedingt erstrebenswert, deutete am Dienstag Pirmin Schwegler an. Kloses Landsmann entschied sich gegen einen Transfer zum VfL Wolfsburg und bleibt lieber in Frankfurt. „Der Club, das Trainerteam und die Mannschaft sind mir eine wichtige Herzensangelegenheit“, sagte Schwegler der Deutschen Presse-Agentur. Vielleicht hört man den Satz in den nächsten Tagen auch von Timm Klose.

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