Dämpfer für die Tiger: Erst trifft Pföderl, dann Ingolstadt

1.10.2017, 21:54 Uhr
Dämpfer für die Tiger: Erst trifft Pföderl, dann Ingolstadt

© Sportfoto Zink/MaWi

Leo Pföderl ist "nicht ganz so der Social Media-Typ". Sagt Leo Pföderl. Wenn man sich aber auf dem Oktoberfest neben einen Social-Media-Typen setzt, dann ist die Chance groß, am Abend doch auf Instagram vertreten zu sein. "Heit gibt’s a Zielwasser", stand unter dem Foto, das neben Pföderl auch noch den Kapitän der Thomas Sabo Ice Tigers und zwei halbleere Maßkrüge zeigt.

Runter mit dem Affen!

Pföderl und Patrick Reimer zählen zu den erfolgreichsten Torjägern der DEL, 22 und 27 Mal hatten sie 2016/2017 getroffen. In der aktuellen Saison beschränkte sich ihre gemeinsame Bilanz bis Freitagabend auf null Treffer. Zwischendurch hatte selbst der als Torschütze eher zurückhaltende Verteidiger Nichlas Torp für 15 Minuten und 29 Sekunden mehr Tore erzielt als die beiden Nationalspieler zusammen. Dann riss sich Pföderl selbst den Affen von seinem Rücken.

So zumindest formulierte es Rob Wilson nach einem weitgehend einseitigen 3:0 gegen Schwenningen. Den Affen vom Rücken zu bekommen, so drückt es der Nordamerikaner aus, wenn etwas Unangenehmes überwunden ist. Zum Beispiel, als Torjäger sechs Spiele und 56 Minuten lang ohne Tor zu bleiben. Am Sonntag traf er dann schon wieder – auch wenn sein 1:0 in Ingolstadt (25. Minute) nicht dazu ausreichte, den Ice Tigers weitere drei Punkte zu sichern. Beim 2:3 (0:0, 1:2, 1:1) leisteten sich Pföderls Kollegen in den entscheidenden drei Momenten drei Fehler zu viel.

Treutle ist auf dem Posten

Das Derby hatte furios begonnen. Auf beiden Seiten verhinderten die Torhüter frühe Einschläge. Niklas Treutle, der nach seinem Shutout am Freitag erneut das Vertrauen von Wilson bekam und sich das Heimspiel gegen Bremerhaven am Dienstag (16.30 Uhr) deshalb von der Bank aus ansehen wird, reagierte nach einem Solo von Kael Mouillierat geistesgewärtig. Auf der anderen Seite ließ sich Timo Pielmeier auch nicht davon irrieren, dass Steven Reinprecht gleich dreimal am kurzen Pfosten auftauchen durfte. Diese ersten 20 Minuten hatten nur einen Makel: Es fielen keine Tore.

Nach Pföderls zweitem Erfolgserlebnis im zweiten Spiel dieses Wochenendes kontrollierten die Ice Tigers das Geschehen. Petr Pohl, im Frühjahr von Ingolstadt nach Nürnberg gewechselt, traf nach einem Alleingang nur den Pfosten (33.). Danach richteten es sich die Ice Tigers gemütlich im gegnerischen Drittel ein – bis Dane Fox den Puck leichtfertig verspielte, im Rückwärtsgang Treutle behinderte und Laurin Braun in Unterzahl ausglich (36.). Genau 90 Sekunden später nutzte der einstige Nürnberger Thomas Greilinger Milan Jurcina als Sichtschutz. Mit zwei präzisen Angriffen hatten die Gastgeber das Spiel auf den Kopf gestellt. Fox war es auch, der seinen Stock nicht unter Kontrolle hatte und Ingolstadt so ein Power-Play schenkte. John Laliberte konnte nachstochern, weil Treutle dachte, den Puck gesichert zu haben (44.).

Steckel gut, Steckel schlecht

Von Nürnbergs Souveränität war da bereits nichts mehr zu sehen. Wie überlegen sie waren, bewiesen die Ice Tigers erst, nachdem David Steckel verkürzt hatte (54.). Mit Leichtigkeit kamen sie danach noch einmal zu Großchancen. Erneut Steckel aber vergab den Ausgleich direkt vor dem Tor. Patrick Reimer hat das Zielwasser übrigens noch nichts gebracht. Nach dem Besuch des Oktoberfests hat sich der Kapitän verletzt und fehlte deshalb gegen Schwenningen und in Ingolstadt.

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