Das Erfolgsgeheimnis der Burggrafenhofer Basketballer

4.11.2020, 15:25 Uhr
Das Erfolgsgeheimnis der Burggrafenhofer Basketballer

© Foto: Giulia Iannicelli

Im Prinzip ist es das erste Mal, dass die Erfolgsgeschichte der SVB-Korbjäger einen Dämpfer bekommt. "Wir haben ja vor sechs Jahren mit der Gründung der Abteilung ganz unten angefangen", erklärt Thomas Trautmann.

Der Funktionär, der mit Bastian Huber der Abteilungsleitung Karsten Schmidt und Alexander Karl zuarbeitet, zählt den Durchmarsch auf: Kreisklasse, Kreisliga, Bezirksliga und schließlich in diesem Jahr als Meister der Aufstieg in die BOL. Als nächstes käme die Bayernliga, doch Trautmann freut sich lieber auf die Derbys gegen Altenberg, TV Fürth 1860, zwei Erlanger und drei Nürnberger Teams – so sie denn endlich stattfinden.

Klassenerhalt als Ziel

Trautmann kann immerhin behaupten: "Wir wissen, was auf uns zukommt, weil wir die Gegner teilweise kennen." Der Klassenerhalt in der BOL ist machbar, "wenn die Truppe so zusammenbleibt, können wir mithalten", glaubt er. Und sie wird wohl auch zusammenbleiben, denn nicht umsonst sind einst viele Spieler vom TSV Langenzenn herübergewechselt in den angegliederten Stadtteil Burggrafenhof. Weil es hier so familiär zugeht, weil hier die Fußballer bei den Basketballern zuschauen und umgekehrt. "Das ist ein Verein mit verzahnten Abteilungen", sagt Trautmann, "wir sind gefühlt ein Dorf mit einer gut geführten Gaststätte und einem Sportheim."

In jeder bisherigen Saison, berichtet Trautmann, seien neue, "fertige" Spieler dazugekommen, aktuell einer aus Bayreuth und einer aus Nürnberg. Abwerbeversuche aus Altenberg, vom TV Vach, den 60ern oder aus Neustadt/Aisch bleiben aus. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass dem SVB mit dem New Yorker Jean Gaillard ein Glücksgriff auf dem Trainerposten gelungen ist.

U16 muss warten

Viele seiner Schützlinge kennen ihn noch als Spieler in Langenzenn. Benjamin Härtl kümmert sich um die Zweite in der Kreisklasse. Um dem Zulauf im Nachwuchs gerecht zu werden, wollte Trainer Kevin Kellermann mit den 15 Jugendlichen der ehemaligen U 14 eine U 16 an den Start bringen, wenn die Pandemie nicht dazwischengekommen wäre.

Seit Juli bereiten sich die Männerteams auf den Saisonstart vor, der nun ins neue Jahr verlegt wird. Ob auch wie früher die 40 Stammzuschauer kommen werden?

Drei Spiele hintereinander

Die Burggrafenhofer haben bislang immer die drei Spiele der Junioren- und Männermannschaften auf einen Tag gelegt – ein Festtag in der vereinseigenen Halle mit Bier, Wurst, Kaffee und Kuchen. "Das ist im Basketball nicht so üblich", erklärt Trautmann, "meistens fahren wir in trostlose Schulturnhallen ohne Verpflegung." Ansbach, Hersbruck, Altenberg und die Burggrafenhofer bilden seiner Meinung nach die schönen Ausnahmen.

Schöne Ausnahmen sind auch die vier Sponsoren, die sich gefunden haben, den US-Sport in dem gallischen Dorf im Fürther Landkreis zu unterstützen. Es sind die typischen ortsansässigen Mittelständler – und ein Exot: ein Spieler selbst, der als IT-Dienstleister in Fürth selbstständig ist, zahlt die Trikots. "Wir sind zufrieden, Trikots und Trainingsanzüge, mehr brauchen wir nicht", formuliert Trautmann die Bescheidenheit, weil er die Konkurrenzsituation kennt, "du hast schon allein drei Fußballvereine in Langenzenn, Laubendorf und Burggrafenhof."

Frauen für ein Team gesucht

Obwohl schon jeder Zehnte der rund 700 Mitglieder im Gesamtverein Basketballer ist, wollen sie expandieren – für eine Frauenmannschaft gäbe es sogar schon einen Trainer, aber erst zwei interessierte Spielerinnen. "Das wird sich für heuer erledigt haben", glaubt Trautmann, "aber das Thema werden wir wieder aufgreifen." Genauso wie die Meisterschaftsfeier, die nicht stattgefunden hat.

Die Basketballer des SVB suchen Verstärkung. Kontakt: sv-burggrafenhof.de

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