Gelände des ASV Höchstadt überflutet

Das Hochwasser im Aischgrund trifft auch die Sportvereine

12.7.2021, 12:25 Uhr
Das Hochwasser im Aischgrund trifft auch die Sportvereine

In der Nacht, bevor das Wasser kam, hatten sie noch am Sportplatz zusammen gesessen, berichtet Dave Hofmann, Vorsitzender des ASV Höchstadt. Der Trainingsbetrieb läuft wieder, die Inzidenz im Landkreis lag zuletzt bei 0,0 - auch in den Sportvereinen kehrt die Geselligkeit zurück.

Doch als sich am Samstag gegen sechs Uhr früh die Aisch mit Wucht ihren Weg auf das Sportgelände bahnte, hätte niemand mehr etwas ausrichten können. Zu schnell war das Sportgelände des ASV, das direkt am Fluss liegt, überflutet.

Folgen noch nicht absehbar

Die Folgen für den kleinen Verein ließen sich noch nicht genau absehen, sagte Hofmann am Sonntagmittag - da stand das Wasser noch auf dem Sportplatz. "Das Problem ist, wir können noch nicht rein", erklärte der Vorsitzende.

Doch es könnte den Verein empfindlich treffen. Der ASV hatte gerade mit Hilfe von Sponsoren und Spendern insgesamt rund 20 000 Euro in sein Gelände investiert - mit dem Ziel, nach der Pandemie noch attraktiver für Mitglieder zu werden. Auch eine neue automatische Regenbewässerung hatte man installiert. Vieles, in das man erst Geld und ehrenamtliche Arbeit gesteckt hat, könnte nun dem Wasser zum Opfer gefallen sein.

"Das hätte ich eigentlich nicht gebraucht"

Die neu angeschafften Mähroboter und ihre Elektrik wurden in Mitleidenschaft gezogen. "Da rechnen wir schon mit einem großen Schaden", sagt Hofmann. Auch ein neu gekaufter Mähtraktor könnte beeinträchtigt worden sein. Überhaupt befinden sich auf dem Vereinsgelände einige elektrische Geräte, Kühlschränke zum Beispiel. Und an der gerade neu gestalteten Fassade wird man wohl den Sockel neu streichen müssen.

Viel Treibgut

"Das hätte ich eigentlich nicht gebraucht, in einer Zeit, in der der Betrieb gerade wieder losging", sagt Hofmann. Aber er zeigt sich kämpferisch. "Wenn das Wasser zurückgeht, werden wir mit Helfern und Mitglieder dafür sorgen, dass alles wieder bespielbar ist."

Glimpflich ist vermutlich der SC Adelsdorf davon gekommen, das Sportgelände des Fußball-Bezirksligisten liegt etwa 400 Meter von der Aisch entfernt. Genug, dass nur ein Kleinfeldplatz und kurzzeitig auch der A-Platz überschwemmt wurden. Ins Sportheim ist das Wasser nicht geflossen. "Es ist recht viel Treibgut dabei, wir müssen mal abwarten, wie die Plätze beieinander sind, um den Schaden abzuschätzen", sagt der Vorsitzende Johannes Nagengast. "Die DJK Adelsdorf und Hertha Aisch hat es da härter erwischt."

Kein Wasser im Sportheim

Beim SC Hertha hat Andreas Gambel seinen Humor jedoch noch nicht verloren. "Unsere Hauptversammlung musste leider ins Wasser fallen", sagt er mit einem Lachen. Am Samstag wollten sich die Mitglieder des SC Hertha Aisch eigentlich auf dem Sportgelände versammeln. Doch da war das schon überflutet.

Noch war es nicht möglich, das Sportgelände aufzusuchen, die Straße ist gesperrt. "Im Sportheim ist aber vermutlich kein Wasser. Da haben meine Vorgänger hervorragende Arbeit geleistet. Es musste höher gebaut werden als das Jahrhunderthochwasser", erklärt Gambel.

Wo sind 70 Tonnen Sand?

Außen zeichnen sich zumindest manche Schäden schon ab. Ein Kleinfeldtor wurde abgetrieben. "Das schwimmt in Adelsdorf, mal schauen, ob man das noch reparieren kann." Und vermutlich sind auch knapp 70 Tonnen Sand vom Parkplatz weggeschwemmt worden. Mit denen sollte der D-Platz der Fußballer erneuert werden. 1000 Euro hat der SC sich das kosten lassen.

Am Samstagnachmittag gab es auch einmal einen Moment, in dem Gambel sich Sorgen gemacht hat. Da fehlten am Sportheim nur ein paar Zentimeter, bevor das Wasser hätte einsickern können. Ansonsten scheint der SC aber mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.

Am Sonntagabend war auf den Fußballplätzen an einigen Stellen schon wieder das Gras zu sehen. Und die Jahresversammlung haben sie beim SC Hertha Aisch auf kommende Woche verschoben - vorläufig.

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