Der Kampf von Roßtals C-Jugend in der Handball-Bayernliga
3.3.2020, 13:46 Uhr
Erfolge auf regionaler, bayerischer und nationaler Ebene hatten Roßtaler Sportler 2019 einige zu feiern. Das zeigte sich Ende Januar, als Bürgermeister Johann Völkl und Sportreferent Rainer Gegner 156 Sportlerinnen und Sportler auszeichneten. Darunter war auch die männliche C-Jugend des TSV Roßtal, die sich für die Handball-Bayernliga qualifizieren konnte. Stellt sich die Frage: Wie ist die Mannschaft von Rene Gerbing und Christian Bauer dort inzwischen angekommen?
Die Tabelle spiegelt einen sehr durchwachsenen Saison-Verlauf wider. Drei Siege und elf Niederlagen bedeuten Platz neun. Den belegen die Roßtaler seit dem Heimspiel gegen den HC Sulzbach Rosenberg. Die Gäste aus der Oberpfalz hatten den TSV seinerzeit überholt.Die Hausherren waren denkbar knapp mit 29:30 (15:16) unterlegen.
Nicht treffsicher genug
Trainer Gerbing sprach von einer unnötigen Niederlage und kritisierte insbesondere einen Punkt: "Die Chancenverwertung war mangelhaft, wir haben ungefähr 20 freie Würfe vergeben. In der Abwehr standen wir nicht immer kompakt genug." Positiv stellt der Coach eine "sehr gute Spielanlage im Angriff" heraus, die permanent Erfolg versprechende Chancen kreiert habe. Ergebnisse und Tabellenstände sind für das Trainerteam im Hinblick auf die Motivation der Jungs wichtig, aber: "In der Jugend ist die Zielsetzung immer, die Spieler und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Ich muss den Spieler auf seinem derzeitigen Niveau abholen und ihn technisch sowie taktisch weiterbringen", umreißt Gerbing die Schwerpunkte seiner Arbeit.
Wöchentlich wird zwei Mal trainiert. Insgesamt stehen 19 Spieler im Kader: zehn für die C 1 und neun für die C 2. Während Rene Gerbing und Christian Bauer für die C 1 die sportliche Verantwortung tragen, kümmern sich Arian Bonakdar und Dave Rößl um Training und Betreuung der C 2, deren Spieler bereits jetzt behutsam an die Bayernliga herangeführt werden. "Wir versuchen immer, ein bis zwei Spieler aus der C 2 bei der C 1 mitspielen zu lassen", sagt Gerbing. Die Trainingsbeteiligung sei gut. Die meisten Jugendlichen spielen bereits seit Jahren beim TSV. "Fünf Spieler haben ihre Handballkarriere bei anderen Vereinen begonnen, die übrigen sind reine Eigengewächse", weiß der Coach, der 1986 in Roßtal mit dem Handball begonnen und bis 2014 aktiv gespielt hat.
Kameradschaft und Zusammenhalt in der Mannschaft sowie im unmittelbaren Umfeld seien sehr gut, so Gerbing. Ein besonderes Lob spricht er den Eltern der Spieler für die Unterstützung aus, sei es bei den Auswärtsfahrten, der Organisation des Verkaufs an den Spieltagen oder beim Kampfgericht.
Eines der jungen "Roßtaler Eigengewächse" ist Tim Gömmel, der als Linkshänder im Rückraum rechts oder auf Rechtsaußen spielt. Der 14-Jährige geht auf das Gymnasium Stein, ist seit zehn Jahren im Verein. Was seine sportliche und berufliche Zukunft angeht, hat der Bayernauswahlspieler klare Vorstellungen: "Ich möchte später über den Handball mein Studium finanzieren und einmal Elektroingenieur werden." Vorbilder sind zwei Bundesligaspieler: Steffen Weinhold und Niclas Ekberg vom THW Kiel.
Mit Handball Geld verdienen
Timo Matschl (14) besucht die Realschule Heilsbronn und ist seit sechs Jahren beim TSV. Zunächst Fußballer, kam er später über Freunde zum Handball. Als Nahziel umreißt Timo einen Platz unter den ersten Fünf der Bayernliga. Und weiter: "Später möchte ich mit dem Handball Geld verdienen." Auch er hat ein Idol: Timo Kastening vom Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf.
Leo Wick (14) agiert als Kreisläufer, seiner Wunschposition. Er will irgendwann in der ersten Mannschaft spielen. Er fühlt sich beim TSV sehr wohl. "Wir spielen schon seit Jahren zusammen und kennen uns sehr gut", erläutert der Realschüler.
Am kommenden Wochenende haben Tim, Timo, Leo und ihre Mannschaftskameraden eine schwere Aufgabe vor der Brust: Dann empfangen sie am Samstag (17.30 Uhr) in der Halle der Mittelschule den Tabellenzweiten HC Erlangen.