Die Ice Tigers reifen, aber sie reifen zu spät

13.4.2021, 17:26 Uhr
Glückwunsch: Arturs Kulda hat sich gegen Düsseldorf erstmals in die Torschützenliste eintragen lassen.  

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Glückwunsch: Arturs Kulda hat sich gegen Düsseldorf erstmals in die Torschützenliste eintragen lassen.  

Am Freitag kam Torhüter Ilya Sharipov zu seinem ersten Sieg für die Ice Tigers und überhaupt in der DEL; das 3:0 in Krefeld war zudem das erste Spiel ohne Gegentor; am Montag hat Nürnberg im achten Anlauf erstmals eine Partie gewonnen, die länger als 60 Minuten dauerte, um entschieden zu werden; und als der Puck durch die Schoner des Düsseldorfer Torhüter Mirko Pantkowski trudelte, da hatten die Ice Tigers tatsächlich auch ihr erstes Penalty-Schießen der Saison gewonnen; nach einem unterhaltsamen, weil völlig unberechenbaren zweiten Drittel mit sieben Toren war es zudem der Lette Arturs Kulda, der den Ice Tigers mit seinem ersten DEL-Treffer zum 5:5 den ersten Punkt sicherte, Niklas Treutle (mit seinen Paraden) und der herausragende Torjäger Daniel Schmölz (mit dem einzigen verwandelten Penalty) sicherten den zweiten.

In Berlin, gegen Köln, an der Nordsee

Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die Ice Tigers seit dem 20. März eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen. Mit dem Heimspiel gegen Iserlohn (7:3) wurden die Süd- und die Nord-Gruppe wiedervereinigt. Gegen die Nord-Teams war Nürnberg zuletzt sogar so erfolgreich, dass Düsseldorfs erfahrener Trainer Harold Kreis am Montagabend zum vierten Sieg in Folge gratulierte. Ganz so erfolgreich sind die Ice Tigers dann doch nicht. Aber in einer gemeinsamen Wiedervereinigungs-Tabelle belegten sie vor dem Auswärtsspiel in Berlin am Mittwoch (18.30 Uhr/MagentaSport) Rang fünf. In der allein maßgeblichen Süd-Tabelle sind noch immer Siebter und Letzter – und werden das auch bleiben, egal, wie die Partien gegen Köln am Freitag und in Bremerhaven am Sonntag ausgehen.

Der Reifeprozess der Ice Tigers kommt also so oder so zu spät. Zumindest für die aktuelle Saison. Am Ende der kommenden Spielzeit droht der wiedereingeführte Abstieg, den die Fans zu Hause nun doch weniger fürchten müssen. Dass in Nürnberg nicht vergessen wird, was vor dem 20. März passiert ist, dafür sorgt Stefan Ustorf. Gegen Iserlohn stand der neue Sportdirektor erstmals hinter der Bande. Inzwischen hat er sich auf die Tribüne zurückgezogen, nutzt aber weiter jede Gelegenheit, unangenehme Wahrheiten auszusprechen.

In einem klubeigenen Interview sagte Ustorf: "Im Endeffekt hat es uns ein bisschen an Struktur gefehlt, wir müssen detailorientierter arbeiten, vielleicht auch ein bisschen intensiver trainieren. Wir müssen alles verbessern." Die neuen Ziele scheinen längst formuliert zu sein.

Keine Kommentare