Die Ice Tigers wollen in Wolfsburg nachlegen

26.3.2017, 05:53 Uhr
Nach vorne, ihr Ice Tigers! Yasin Ehliz und seine Spielkameraden möchten dem Finale ein gutes Stück näherkommen.

© Roland Fengler Nach vorne, ihr Ice Tigers! Yasin Ehliz und seine Spielkameraden möchten dem Finale ein gutes Stück näherkommen.

Wolfsburg war in den vergangenen fünf Jahren jeweils im Halbfinale und für Nürnberg die Endstation - 2014, 2015 und besonders bitter 2016. Na und?

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Heute jedoch gehen die Ice Tigers mit einer 1:0-Führung bei den Niedersachsen um 14 Uhr aufs Eis - und mit dem positiven Gefühl eines 5:1, vor allem jedoch mit Yasin Ehliz. Der 24-jährige Stürmer wurde schon mit besonders lautem Applaus beim Einlaufen der Mannschaft begrüßt, schien sein Einsatz doch nach dem vierten Sieg über Augsburg am Dienstag unwahrscheinlich. Vom Puck nach einem Schlagschuss von Kapitän Patrick Reimer unglücklich am Ohr getroffen, musste er im Krankenhaus operiert werden. Aber er bestätigte nicht nur die Einschätzung des Trainers als "Krieger", sondern auch als immens formstarker Spieler: Statt Erholungspause das wichtige 1:0 - der Stoff für "Heldengeschichten".

Doch darum geht es primär: Zu erwarten ist nicht unbedingt etwas für Feinschmecker, schon gar nicht gegen und in Wolfsburg. Zweikampf-Intensität und Cleverness ist oberstes Gebot auch in der kommenden Woche (oder gar den noch folgenden). In Spiel eins waren die Ice Tigers im Vorteil, führten die eigenen Statistik-Zahlen und die des Gegners ad absurdum. Nur acht Treffer hatte Grizzly-Torwart Felix Brückmann in den sieben Viertelfinal-Duellen mit Köln kassiert, diesmal gleich fünf.

Power, Power, Powerplay!

Und, fast noch auffälliger, beendet wurde die schlechte Überzahlausbeute, die mit nur zwei Treffern bei 26 Möglichkeiten gegen den bayerischen Rivalen auf einem Tiefpunkt angelangt war. Schon die Führung von Ehliz wurde bei Fünf gegen Vier erzielt, nach dem Ausgleich von Tyler Haskins nutzten erneut Patrick Reimer, Brandon Segal und Rob Schremp, der sich mit seiner Ruhe und Übersicht vor allem bei Überzahl immer positiver einbringt, mit seinem ersten Treffer für Nürnberg die numerische Überlegenheit zu vier Toren bei fünf Versuchen - so viele, wie Grizzly-Abwehr insgesamt gegen Köln kassiert hatte.

Lediglich Brandon Prust tanzte mit seinem 4:1 aus der Reihe, als er bei voller Spielerzahl einen Distanzschuss von David Steckel gekonnt abfälschte.

Und der Nutzen? Auf gar keinen Fall überzubewerten, schon gar nicht gegen einen wie Trainer Pavel Gross und seine Mannschaft, eine ausgebuffte Gemeinschaft. Und wie schnell sich im Eishockey alles ändert, dafür sind die Ice Tigers jüngst durchaus ein gutes Beispiel. Für Trainer Wilson war es daher "nur ein Sieg, ich bin froh, ihn zu haben." Die neue Effektivität tat er fast beiläufig als “etwas Scheibenglück“ ab, aber das änderte nichts am positiven Gesamteindruck: Die Emotionen, die Leidenschaft wurden mit Cleverness und oftmals vermisster Geduld zu einem Erfolgsrezept kanalisiert - souverän gelungen in Spiel eins.

"Die geilste Profisportart in Mittelfranken"

Gewähr für eine Fortsetzung heute gibt es nicht. Aber niemand hätte bei den Ice Tigers und ihren Anhängern etwas dagegen einzuwenden, denn ihr Motto der Play-offs “Eine Stadt. Ein Team. Ein Ziel“ gilt stärker als je. Schon vor dem 5:1 hat nämlich Thomas Sabo, oberster Fan, Namens- und vor allem Geldgeber, im Interview mit den NN nach dem Halbfinal-Einzug seine Meinung über Eishockey kundgetan: "Das ist einfach die geilste Profisportart, die wir momentan in Mittelfranken haben - und auch in Zukunft haben werden."

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