Ein Hauch von Messi beim Club

9.3.2012, 08:00 Uhr
Ein Hauch von Messi beim Club

© Sportfoto Zink

Verordnet worden war der auf den ersten Blick fast ein bisschen blasphemisch anmutende Dresscode von Dieter Hecking, der den beiden künftigen Bayer-Profis „das Gefühl geben“ wollte, bei diesem besonderen Spiel in Barcelona „auch dabei gewesen zu sein“, wie der Coach augenzwinkernd erklärte.

Es wird momentan eben viel gelacht und gescherzt am Valznerweiher, nach drei Siegen in Folge könnte die Stimmung beim Tabellenneunten kaum besser sein. Und sollte am Samstag beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr) ein weiterer Dreier gelingen, sähe Hecking das Saisonziel sogar schon als erreicht an – nicht, weil 34 Zähler bereits den Klassenerhalt garantieren würden, sondern „weil wir dann noch genügend Spiele hätten, um die restlichen paar Punkte zu holen“. Pragmatischer Realismus á la Hecking.

Hecking erwartet einen „heißen Tanz“

Ähnlich hatte es der Westfale übrigens auch am 22. Spieltag der vergangenen Saison nach dem 4:1-Triumph in Stuttgart formuliert und damit demonstrativ dem typisch fränkischen Zweckpessimismus, der sich aus den Erfahrungswerten einer an Unwägbarkeiten ja nicht gerade armen Club-Historie speist, getrotzt.

Doch auch seine Profis haben durch die aktuelle Erfolgsserie Selbstvertrauen getankt, „und das“, sagt Hecking, „möchte ich am Samstag auch gerne sehen“. In Mainz, wo er seiner Mannschaft einen „heißen Tanz“ prophezeit.

Weil der Tabellenzwölfte vor allem „über den Willen und hohe Laufbereitschaft kommt“, erwartet Hecking eine sehr intensive Partie. Gerade in der Offensive habe der FSV mit dem nach langer Verletzungspause wiedergenesenen Adam Szalai sowie Winter-Neuzugang Mohamed Zidan, der seit seiner Rückkehr aus Dortmund in jedem Spiel getroffen hat, noch an Qualität gewonnen.

Schon im dramatischen Hinspiel strapazierte der selbsternannte Karnevalsverein die Nürnberger Nerven, als er sich von einem frühen 0:2-Rückstand reichlich unbeeindruckt zeigte und diesen innerhalb weniger Minuten in eine 3:2-Führung ummünzte.

Kurz vor Schluss rettete Tomas Pekhart dem Club mit seinem 3:3 zumindest noch ein Remis. Diesmal muss der Tscheche wegen der fünften Gelben Karte pausieren. Ob ihn Christan Eigler oder Albert Bunjaku im Sturmzentrum vertreten dürfen, hat Hecking noch nicht entschieden. Definitiv zurückkehren wird nach verbüßter Sperre Hanno Balitsch, der im Mittelfeld Daniel Didavi verdrängen könnte.

Unabhängig vom Personal fordert Hecking, dass seine zuletzt kompakt stehende Elf „ähnlich gut organisiert“ auftritt, zugleich aber auch „nach vorne mehr Akzente setzt“. Dass der Trainer in Mainz alle Profis mit Messi-Trikots ausstattet, ist allerdings eher nicht zu erwarten.

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