Entscheidung gefallen: Vereine wollen 50+1-Regel behalten

22.3.2018, 16:08 Uhr
Entscheidung gefallen: Vereine wollen 50+1-Regel behalten

© Arne Dedert/dpa

Die 36 deutschen Fußball-Profivereine haben sich auf ihrer Mitgliederversammlung mehrheitlich für eine Beibehaltung der 50+1-Regel und damit gegen eine Öffnung für Investoren entschieden. Ein entsprechender Antrag des Zweitligisten FC St. Pauli wurde am Donnerstag in Frankfurt angenommen. "Allen, die es gut mit dem Fußball meinen, gefällt diese Entscheidung. Es ist ein wichtiges Signal, das davon ausgeht", sagte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig nach dem Treffen in Frankfurt.

Der Hamburger Zweitligist hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, für den 18 der anwesenden 34 Vereinsvertreter stimmten. Ein Trio beteiligte sich nicht an der Abstimmung, vier Vereine waren dagegen, neun Clubs enthielten sich. 

In den nächsten Monaten solle nun bei Beibehaltung der 50+1-Regel darüber diskutiert werden, ob die Regelung noch rechtssicherer gemacht werden kann. "Wir dürfen jetzt nicht die Hände in den Schoß legen und uns neuen Entwicklungen nicht verschließen", mahnte Rettig. 

Die 50+1-Regel, die es nur im deutschen Fußball gibt, sichert den Stammvereinen eine Stimmenmehrheit in den Kapitalgesellschaften. Eine Ausnahmegenehmigung besitzen nur Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim und der VfL Wolfsburg. 

Zuletzt hatte Martin Kind, Präsident von Hannover 96, seine Bemühungen um eine Übernahme des Bundesligisten auf Eis gelegt. Danach hatte die Deutsche Fußball Liga eine Debatte über die Zukunft der 50+1-Regel angeregt. "Wir hatten eine lebhafte Diskussion und einen regen Austausch", berichtete DFL-Präsident Reinhard Rauball. 

Rauball hatte schon vor Beginn der knapp fünfstündigen Sitzung erklärt: "Die 50+1-Regel gehört zu den Grundsätzen, die den deutschen Fußball stark gemacht und in der Gesellschaft verankert haben." Eine Grundsatzdebatte sei aber nötig. Diese werde nun geführt.

 

 

 

 

In den nächsten Monaten solle lediglich darüber diskutiert werden, ob die Regelung noch rechtssicherer gemacht werden kann. Die 50+1-Regel sichert den Stammvereinen eine Stimmenmehrheit in den Kapitalgesellschaften und verhindert dadurch die Komplettübernahme eines Vereins durch externe Geldgeber.

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