Entwarnung: Ferlin fehlt dem HCE "nur" wenige Wochen

26.4.2021, 19:28 Uhr
Am Boden: HCE-Torhüter Klemen Ferlin erlebt keine leichte erste Saison in der Handball-Bundesliga.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Am Boden: HCE-Torhüter Klemen Ferlin erlebt keine leichte erste Saison in der Handball-Bundesliga.

Wahrscheinlich hätte man den Schmerzensschrei auch in einer voll besetzten Arena Nürnberger Versicherung vernehmen können. 13 Minuten und 34 Sekunden waren am Sonntag zwischen den Handballern des HC Erlangen und des SC Magdeburg gespielt, als sich Klemen Ferlin plötzlich am Boden krümmte und sich das rechte Knie hielt.

Am Tag danach sollte eine Kernspin-Untersuchung Aufschluss darüber geben, wie teuer der Erlanger Torhüter die spektakuläre Parade gegen Lukas Mertens bezahlt hatte. Das Ergebnis: kein Kreuzbandriss, also nicht der größte anzunehmende Unfall, sondern nur eine Innenbandverletzung – „nur“ natürlich in Anführungszeichen.

Rückkehr noch in dieser Saison

Mindestens drei Wochen wird der slowenische Nationaltorhüter wohl ausfallen, vielleicht auch länger. Gleich drei EM-Qualifikationsspiele für seine Landesauswahl verpasst er in dieser Woche somit und wahrscheinlich danach auch ein, zwei oder drei Partien für seinen HCE, immerhin: Aufs Feld zurückkehren soll er in dieser Saison auf jeden Fall noch.

Davon war nicht unbedingt auszugehen, so wie Ferlin am Sonntagnachmittag dreinblickte, als er mit dick bandagiertem Knie von der Auswechselbank aus verfolgte, wie sich seine Kollegen gegen den großen Favoriten zu einer Höchstleistung aufschwangen. Beim HCE hatten sie nach dem 30:28-Erfolg schon das Schlimmste befürchtet in einer an – zumindest was Verletzungen betrifft – schlechten Nachrichten nicht gerade armen Saison.

In der Hinrunde hatte sich Ferlin bei einer Reise zur Nationalmannschaft mit dem Coronavirus infiziert, zuletzt war fast die ganze Mannschaft betroffen und in Quarantäne, dazwischen musste Trainer Michael Haaß zahlreiche Ausfälle hinnehmen.

Der "Busfahrer" übernimmt

Dass sich seine Spieler von all dem nur bedingt ausbremsen lassen, zeigte die Begegnung gegen Magdeburg, bei der sie gleich mehrere Rückschläge wegsteckten. Die ersten 13 Minuten und 34 Sekunden hatte Ferlin dazu genutzt, um seine ohnehin hervorragende Quote weiter auszubauen. Zwei freie Würfe, einen Siebenmeter und damit jeden dritten Ball hatte er bis zu seiner Auswechslung pariert, ligaweit gehört Ferlin damit in seiner ersten Saison in der stärksten Liga der Welt zu den besten fünf Torhütern.

In den kommenden Wochen wird nun wieder der „Busfahrer“ übernehmen, wie sich Stellvertreter Martin Ziemer gerne selbst augenzwinkernd nennt. Seine Statistiken lesen sich nicht ganz so beeindruckend, dennoch hat auch er in dieser Spielzeit schon einen maßgeblichen Beitrag zum ein oder anderen Sieg beigesteuert. Am Sonntag waren es alleine sieben Paraden.

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