Fifa Weekend League: Jetzt spricht das E-Sport-Ass des FCN

11.11.2020, 09:11 Uhr
Pendler zwischen realem und virtuellem Fußballplatz: Tom Krauß. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Pendler zwischen realem und virtuellem Fußballplatz: Tom Krauß. 

Herr Krauß, wie ist das denn so, wenn man auf virtuellen Fußball-Plätzen erfolgreicher ist als auf realen?
Krauß: "Ich würde eigentlich lieber über den Club sprechen."

Wie denken Sie über Ihr 30:0-Wochenende? Sind Sie stolz? Ist es Ihnen vielleicht sogar ein bisschen peinlich?
Krauß: "Peinlich ist es mir nicht. Ich sag’s mal so: Wenn ich Fifa zocke, ist es für mich eine Art Ablenkung. Dass es am Wochenende so gut funktioniert hat, freut mich, aber der reale Fußball steht bei mir 1000-mal mehr im Vordergrund. Was im echten Leben passiert, ist einfach viel wichtiger."

Eine Art Flucht in die Traumwelt? Ohne Relegationsplatz und so?
Krauß: "Wenn ich hier auf dem Vereinsgelände bin, beschäftige ich mich mit Fußball, zuhause und in meiner Freizeit spiele ich auch gern mal Fifa. Ob es bei uns läuft oder nicht, hat damit gar nichts zu tun. Ich habe auch früher schon Fifa gespielt."

"Nicht 30 Spiele am Stück"

Welchen Aufwand betreiben Sie für ihr digitales Hobby?
Krauß: "Fifa liegt mir dieses Jahr sehr gut. Ich spiele mit Freunden schon seit ein paar Jahren. Der Fokus liegt aber immer auf dem Fußball. Doch wenn man sich zu viele Gedanken über Fußball macht, ist das auch nicht gut.

Warum sind Sie an der Konsole so stark?
Krauß: "Ich muss ehrlich sagen: Ich weiß selber nicht, warum ich aktuell so gut bin. Ich mache nichts Besonderes. Deswegen hat es mich am Wochenende auch gewundert. Auf meiner Karte habe ich dieses Jahr ein Downgrade bekommen, obwohl ich die gleichen Werte habe wie letztes Jahr. Das ist ein bisschen komisch. Natürlich will man immer noch eine höhere Karte haben, zufrieden bin ich deshalb im Moment nicht damit."

Beschreiben Sie mal die zeitliche Dimension eines 30:0.

Krauß: "Schwer zu sagen. Zehn Minuten pro Spiel. Es kann auch sein, dass es schneller vorbei ist, wenn man 2:0 führt und der Gegner keine Lust mehr hat. Ich teile mir das aber ja auch auf und spiele nicht 30 Spiele am Stück und habe dann viereckige Augen. Diesmal waren es ein paar Spiele am Freitag und der Großteil am Sonntag."

Konnten Sie auch prominente Gegner besiegen?
Krauß: "In meinem 29. Spiel habe ich einen geschlagen, der 800.000 Abonnenten auf Youtube hat, einen Schalke-Fan. Wir hatten ungefähr 20.000 Zuschauer. Das war schon cool."

Wie sieht die Belohnung aus?
Krauß: "Ich kriege eine Art Pack, um mein Team insgesamt zu verbessern. Es ist aktuell gar nicht so gut. Viele denken vielleicht, ich spiele mit einer 30-Millionen-Mannschaft und habe sehr viel Geld reingesteckt. Das ist nicht der Fall."

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