Friedsam verliert längstes WTA-Match der Turnierhistorie

23.5.2019, 22:32 Uhr
Friedsam verliert längstes WTA-Match der Turnierhistorie

© Sportfoto Zink / WoZi

In einem packenden Duell hat nach drei Stunden und 21 Minuten die Russin Yulia Putintseva Anna-Lena Friedsam im Viertelfinale besiegt. Damit ist das Match das längste in der Geschichte des Nürnberger Versicherungscups. Und damit ist auch die letzte verbliebene deutsche Spielerin nicht mehr in dem WTA-Wettbewerb am Valznerweiher.

Handschlag verweigert?

In drei Sätzen mit 7:5, 6:7 (5:7) und 7:6 (7:2) setzte sich die Favoritin durch. Die 24-jährige Match-Siegerin ging bissig und mit präzisen Ballangabe auf den Platz. Anna-Lena Friedsam, momentan auf Platz 523 der Weltrangliste und zwei Jahre wegen einer Schulterverletzung außer Gefecht gesetzt, ließ sich von der auf Platz 39 gesetzten, laufstarken Russin nicht beirren. Sie hielt mit, behielt die Nerven und lieferte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Zum Schluss musste sie sich im Tiebreak, den sie mit 2:7 verlor, geschlagen geben.

Friedsam verliert längstes WTA-Match der Turnierhistorie

© Sportfoto Zink / WoZi

Die hitzige Russin, die gerne mit dem Schiedsrichter diskutierte, weil ihr eine Entscheidung nicht passte, sorgte nach der Partie für Kopfschütteln. Sie schien Friedsam den Handschlag zu verweigern. Alles ein Missverständnis, so Putintseva. Sie habe kein Problem mit Friedsam. Friedsam habe in den kurzen Pausen während der Partie mit ihr reden wollen. Das sei aber im Tennis nicht erlaubt, betonte die 24-Jährige. Daher sei sie nach dem Match gegangen. Sinn machte diese Antwort wenig. Dass es den obligatorischen Handschlag nicht gab, schien sie nicht weiter zu stören. Sie konzentriere sich auf das Halbfinale, sagte sie in der Pressekonferenz nach dem Match.

Hohes Preisgeld rückt einen Schritt näher

Bereits zweimal war Putintseva, (2015 und 2017) im Viertelfinale des Nürnberger Versicherungscups gescheitert. Nun hat sie Chancen auf den Titel und das Preisgeld von rund 250000 US-Dollar. Im ersten Halbfinale am Freitag ab 13.30 Uhr trifft sie auf Sorana Cirstea. Die Rumänin besiegte die Serbin Nina Stojanovic ebenfalls nach drei Sätzen (4:6, 6:4, 6:2). Das zweite Halbfinale bestreiten die an Nummer zwei gesetzte Tschechin Katerina Siniakova und Tamara Zidansek aus Slowenien, die sich am Abend mit 6:4, 2:6, 6:3 gegen die Russin Veronika Kudermetowa behauptete.

Mit den Zuschauerzahlen sind die Verantwortlichen zufrieden, obwohl die ersten Tage im Dauerregen stattfinden mussten. Im ersten Jahr des Turniers kamen 13000 Besucher, seit 2016 stagniert die Zahl und liegt bei insgesamt rund 20000 Besuchern. Das soll auch in der siebten Auflage des Nürnberger Versicherungscups erreicht werden. Für die Halbfinals am Freitag und das Finale am Samstag seien bereits viele Tickets verkauft worden, so der Veranstalter. Weil das Wetter stabil bleiben soll, rechnen die Organisatoren mit Schlangen an der Tageskasse.

Die Ergebnisse des Donnerstags im Überblick:

Julia Putinzewa (Kasachstan) – Anna-Lena Friedsam (Andernach) 7:5, 6:7 (5:7), 7:6 (7:2)
Katerina Siniakova (Tschechien) – Madison Brengle (USA) 1:6, 6:4, 6:0
Sorana Cirstea (Rumänien) – Nina Stojanovic (Serbien) 4:6, 6:4, 6:2
Tamara Zidansek (Slowenien) - Veronika Kudermetowa (Russland) 6:4, 2:6, 6:3

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