Früher FCN, jetzt Europa: Trio erlebt traumhaften Abend

14.12.2018, 15:35 Uhr
Zenit schaut alt aus! Der Ex-Nürnberger Michael Ngadeu-Ngadjui (links) und seine Prager gaben St. Petersburg das Nachsehen.

© AFP/MICHAL CIZEK Zenit schaut alt aus! Der Ex-Nürnberger Michael Ngadeu-Ngadjui (links) und seine Prager gaben St. Petersburg das Nachsehen.

 Thorsten Kirschbaum: 31 musste Thorsten Kirschbaum werden, bis er auch den Europapokal kennenlernen durfte. In Deutschland hat er die fünf höchsten Klassen durchlaufen, in der Schweiz die so genannte Super League. Seit Donnerstagabend hat der Obernzenner tatsächlich auch Europa-League-Erfahrung; weil die Nummer drei von Bayer Leverkusen hinter Lukas Hradecky und Ramazan Özcan immer so fleißig trainiert, durfte er nicht nur sein Pflichtspiel-Debüt für die Werkself geben, sondern auch im internationalen Geschäft.

"Glückwunsch, Thorsten!" 

Der Abend auf Zypern gegen AEK Larnaka verlief aus seiner Sicht ausgesprochen unspektakulär. Lediglich in der 26. Minute durfte sein Puls nach oben geschossen sein, als ihn Catala mit einem Kopfball überwand. Bei einem weiteren Kopfball des Spaniers in der zweiten Halbzeit war Kirschbaum allerdings zur Stelle.

Viel mehr gab‘s nicht zu tun für den früheren Nürnberger, außer vielleicht hinterher noch etwas Party zu machen. Gründe gab‘s genug. Platz eins in der Gruppe, den 5:1-Sieg - und seine persönliche Premiere. "Glückwunsch, Thorsten!", twitterte sein Arbeitgeber. Bis zu Kirschbaums nächstem Einsatz könnte es schließlich wieder etwas dauern.

Even Hovland: Schon in den vergangenen Wochen hatte Even Hovland einiges zu feiern mit Rosenborg Trondheim. Meister ist der FC Bayern Norwegens Mitte November geworden, bereits zum 26. Mal, auch der Landespokal ging Anfang Dezember wieder an die nationale Übermannschaft. Nur in der Europa League wollte es überhaupt nicht laufen.

Bis, ja bis Donnerstagabend um 22.13 Uhr. Bis Tore Reginiussen in der 86. Minute noch den Ausgleich erzielte in Leipzig. "Starker Punkt in Deutschland", schrieb Rosenborg auf seiner Internetseite, es ist zugleich der erste im Wettbewerb; auch Even Hovland konnte die fünf Niederlagen zuvor in der Gruppenphase nicht verhindern.

Erst Party, dann Urlaub

Im Heimspiel gegen Red Bull Salzburg war dem Innenverteidiger sogar ein blödes Eigentor unterlaufen, am Donnerstagabend allerdings zeigte er gegen Leipzigs B-Elf eine solide Leistung. Danach dürfte es hoch hergegangen sein im Mannschaftshotel und später im Flieger, denn: Rosenborg Trondheim macht jetzt erst mal Urlaub. Die neue Saison beginnt erst Anfang März.

Michael Ngadeu-Ngadjui: Bereits seit Februar 2017 ist Michael Ngadeu-Ngadjui ziemlich berühmt; an der Seite von Edgar Salli und mit Kamerun hatte er nach 15 Jahren wieder mal den Afrika-Cup gewinnen können, im Endspiel gegen Mohamed Salahs Ägypter. Im Halbfinale erzielte der bullige Innenverteidiger damals sogar ein Tor, die Fußballwelt staunte über den großen Unbekannten - der von 2012 bis 2014 sein Glück auch beim 1. FC Nürnberg versucht hatte.

Über 54 Einsätze in der Regionalliga-Mannschaft kam er damals nicht hinaus, den Durchbruch im Verein schaffte er letztlich erst bei Slavia Prag. Seit Sommer 2016 spielt er in Tschechien, am Donnerstagabend zog er mit Slavia in die Runde der besten 32 Mannschaften - durch ein 2:0 gegen Zenit Sankt Petersburg mit dem Ex-Nürnberger Robert Mak.

Eigentlich war Michael Ngadeu-Ngadjui einst nach Deutschland gekommen, um den Beruf des Bauingenieurs zu erlernen. Dass er mittlerweile als Fußballprofi für Schlagzeilen sorgt, wird ihm aber sehr gut auch gefallen. 

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