Fünferpack in Landshut: Lohkemper lässt sich nicht lumpen

5.9.2019, 21:05 Uhr
Fünferpack in Landshut: Lohkemper lässt sich nicht lumpen

© Sportfoto Zink / DaMa

Zum 100. Geburtstag der SpVgg Landshut, der "Spiele" - wie man den in der Landesliga Südost beheimateten Klub links und rechts des Hammerbachs liebevoll nennt, hatte sich Nürnbergs Vorzeigeverein nach Niederbayern aufgemacht. Dass der Altmeister in Landshuts schmuckem Stadion den Bezirkshauptstädtern nicht nur zum Jubiläum gratulieren, sondern auch eifrig Tore schießen wollte, verstand sich von selbst. Beim standesgemäßen 14:0 gegen den Sechstligisten gelang dies dem FCN dann auch richtig gut.

Club-Coach Canadi positionierte seine Schützlinge vor Andreas Lukse, der in Hälfte eins das Tor hütete, wie zuletzt in einem 3-5-2 System, in dem Johannes Geis auf der Sechs und Nikola Dovedan zusammen mit Felix Lohkemper im Angriff starteten. Mit Geis, Dovedan und Lohkemper nahm der FCN in Niederbayern dann auch ziemlich flott Fahrt auf. Nach einer gelungenen Verlagerung, einem flinken Spielzug über rechts und einer Fußabwehr des auch danach  häufig geforderten Landshut-Keepers Johannes Huber war es jedoch keiner aus diesem Trio, sondern Oliver Sorg, der den Ball am Hammerbach an den Querbalken hämmerte (3.). Auch in Minute neun hätte es 1:0 für den Club heißen können, wenn nicht heißen müssen: Da der Heber von Sebastian Kerk jedoch etwas zu lässig geriet, nutzte Spiele-Schlussmann Huber die Chance, die Kugel per Glanzparade aus dem bedrohten rechten Eck zu kratzen.

Humorlos nach dem Slapstick 

Gegen den Landesligisten erspielte sich der Club auch in der Folge ein deutliches Übergewicht. Landshut hatte den Tempoverschärfungen und der Raffinesse der Profis wenig entgegenzusetzen, hielt sich mit Kampfkraft, Glück und einem überragenden Huber im Gehäuse aber dennoch mehr als eine Viertelstunde schadlos. Ehe, ja ehe Nürnberg etwas weniger nachlässig in der Chancenverwertung wurde. Kerk spielte Doppelpass mit Geis und nutzte seinen Freiraum auf links, um eine scharfe Hereingabe nach innen zu adressieren, wo Dovedan gewohnt handlungsschnell vollstreckte (17.). Nachdem Hanno Behrens frei vor dem Hausherren-Kasten und vermutlich gehandicapt von einem Platzfehler Nürnbergs zweiten Treffer fast schon in Slapstick-Manier ausgelassen hatte, machte es der Club-Kapitän wenig später besser: Wieder steuerte der Zweitligist in Überzahl in den Sechzehner, Dovedans Flanke verwertete Behrens humorlos, direkt und sehenswert (24.). Zwei Minuten später war es erneut der Captain, der - vielleicht auch ein bisschen genervt von seinem kuriosen Nicht-Tor - mit ordentlich Platz am rechten Strauraumeck fintierte, sich dadurch noch mehr Platz schuf und den Ball saftig in den linken Winkel schlenzte (26.).

 

Die Kollegen wollten dem doppelpackenden Behrens natürlich nicht nachstehen. Nachdem Nürnberger - Vorname: Fabian - bei einem der zahlreichen Hochgeschwindigkeitsangriffe das Spielgerät an den linken Pfosten geschweißt hatte, notierte man trotz eines nach wie vor starken Landshuters Keepers vor der Pause dann auch weitere Treffer. Kerk suchte und fand erneut Dovedan (40.), Geis - schon in den letzten beiden Liga-Spielen als Traumtortorschütze aus der Distanz in Erscheinung getreten - stellte keine 60 Sekunden später auf 5:0 (41.), ehe es Lohkemper vorbehielten blieb, nach erneut kluger Vorarbeit von Kerk den Halbzeitstand in diesen Spielbericht zu setzen.

Hungrig auch nach der Pause 

6:0 hieß es am Hammerbach nach Wiederbeginn jedoch nicht lange: Lohkemper hatte seinen Torhunger über die Pause konserviert und markierte binnen neun Minuten Nürnbergs siebten, achten und neunten Treffer (48., 52., 57.). Mehr als eine Stunde war in Niederbayern absolviert, als Michael Frey, der Lohkemper beim 7:0 assistiert hatte, sein Tor-Debüt im Club-Trikot feiern durfte und das Ergebnis damit zweistellig machte (64.). Drei Minuten später war wieder Sendezeit für die große, bunte Lohkemper-Show: Der Ex-Magdeburger schnürte in Minute 67 seinen Fünferpack - 11:0!

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Valentini hat das letzte Wort 

Drei weitere Kirschen sollte ein torhungriger Club dann doch recht bedienten Landshutern danach noch auf die pralle Geburtstagstorte setzen: Valentini (69.), Kerk (74.) und noch einmal Valentini (81.) stellten den 14:0-Endstand her. "Es hat heute einfach richtig Spaß gemacht, das hat man auch gesehen, denke ich. Wir haben viel Spielfreude gezeigt", ließ Tortenguss-Experte Lohkemper nach dem wirklich eindrucksvoll geratenen Gratulationsmatch in Landshut wissen. Für den ersten Liga-Auftritt nach der Länderspielpause in Darmstadt haben sich Lohkemper & Co. jedenfalls warmgeschossen. 

FCN: Lukse (46. Klandt) – Jäger (60. Stoßberger), Erras (46. Suver), Kraulich (46. Valentini) – Sorg, Geis (46. Heußer), Nürnberger – Behrens (46. Harlaß), Kerk – Dovedan (46. Frey), Lohkemper

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