Fürth unterlag im Heimspiel mit wehenden Fahnen

27.4.2013, 14:00 Uhr
Fürth unterlag im Heimspiel mit wehenden Fahnen

© Sportfoto Zink

In Mainz hatte Fürth an einem Freitag seinen ersten Bundesligasieg eingefahren, in Hoffenheim und in Frankfurt reichte es zumindest zu einem Remis. Gestern aber musste der Gastgeber eine schmerzliche Niederlage hinnehmen, die im Falle eines Augsburger Sieges den Abstieg besiegelt.

Fürth nahm den Schwung aus dem Derby-Erfolg direkt mit in die Anfangsphase und schnürte das eklatant auswärtsschwache Team (nur zehn Punkte) von Beginn regelrecht in deren Hälfte ein. Nach zehn Minuten erspielte sich der Gastgeber dann auch die erste Großchance, als Edgar Prib in den Strafraum eindrang, sich den Ball auf den starken linken Fuß legte, ihn frei vor Ron-Robert Zieler aber aus rund zehn Metern knapp über das linke Lattenkreuz schlenzte.

Bis zur 25 Minute hatte das Kleeblatt schon acht Mal auf das Gehäuse der Hannoveraner gezielt, während die Gäste vereinzelte Konterchancen nur mutlos ausspielten. Dass in der 36. Minute bereits der zweite ansatzweise ernstgemeinte Versuch zum 1:0 der Niedersachsen führte, passt in die von Rückschlägen geprägte Saison der Weiß-Grünen.

Mohammed Abdellaoue grätschte bedrängt von Bernd Nehrig nach einer Hereingabe von Ya Konan den Ball aus fünf Metern zum 1:0 für die 96er über die Linie. Zuvor hatte die Fürther Abwehr nach einer Seitenverlagerung einen schlecht sortierten Eindruck hinterlassen.

Den Kopf ließen die Kramer-Schützlinge aber nicht hängen. Bereits fünf Minuten später hauchte Nikola Djurdjic dem Traum vom ersten Bundesliga-Heimsieg wieder Leben ein. Der 27-jährige Serbe ließ seinen Gegenspieler mit einer schönen Körpertäuschung ins Leere laufen und erzielte mit einem platzierten Flachschuss aus zwölf Metern den 1:1-Ausgleich.

Auch nach der Pause konnte Fürth das Tempo hochhalten und präsentierte sich couragiert in der Vorwärtsbewegung und aggressiver in den Zweikämpfen. Der verdiente Führungstreffer wollte den Gästen aber nicht gelingen. Nach einem perfekten Pass in die Schnittstelle der Hannoveraner Innenverteidigung von Stephan Fürstner vergab der enteilte Djurdjic frei vor Zieler mit einem etwas zu optimistischen Heber (58.). Zwei Minuten später fehlte ihm die nötige Präzision bei einem Kopfball – der Ball strich knapp am Pfosten vorbei.

Ein fulminanter Freistoß von Derby-Held Johannes Geis spiegelte Fürths unbedingten Siegeswillen wider. Aus rund 30 Metern nagelte er den Ball an die Latte (68.). Die kalte Dusche bei einsetzendem Regen folgte kurz darauf: Nach einer Ecke, die keine war, köpfte Hannovers André Hoffmann den Ball zum 2:1 ins Tor (71.). Fürth ließ sich erneut nicht entmutigen, antwortete mit wütenden Angriffen und hatte durch den eingewechselten Thomas Pledl eine große Chance.

Dessen Versuch wurde aber gerade noch von der Torlinie gekratzt (78.). Kurz vor Schluss gelang Djurdjic per Kopfball der 2:2-Ausgleich (83.), ehe Hannover eine weitere Unachtsamkeit in der Fürther Hintermannschaft durch Sergio Pinto zum 3:2-Siegtreffer nutzte.

Die Fürther Fans hatten sich für den Fall der Fälle schon vor dem Anpfiff mit einem Transparent über eine weitere Niederlage hinweggetröstet: „Der Abstieg ist kein Problem, doch wir werden als Derbysieger gehen.“

Fürth: Hesl – Nehrig, Sobiech (45. Kleine), Mavraj, Baba – Geis, Fürstner (79. Nöthe) – Klaus, Prib, Park (66. Pledl) – Djurdjic / Hannover 96: Zieler – Sakai, Hoffmann, Haggui, Pocognoli – Ya Konan (70. Schlaudraff), da Silva Pinto, Schmiedebach (88. Eggimann), Rausch – Diouf, Abdellaoue / SR: Kinhöfer (Herne) / Tore: 0:1 Abdellaoue (36.), 1:1 Djurdjic (41.), 1:2 Hoffmann (71.), 2:2 Djurdjic (83.), 2:3 Pinto (87.) / Zuschauer: 15370 / Gelbe Karten: Prib (4) – Haggui (6), Sakai (3), Schmiedebach (5), Ya Konan (4).
 

Verwandte Themen


Keine Kommentare