Fürther Baseball-Auftakt mit Hygienekonzept

7.8.2020, 15:16 Uhr
Fürther Baseball-Auftakt mit Hygienekonzept

© Foto: Wolfgang Zink

Auftakt halb nach Maß: Zum Start in die 2. Bundesliga Süd-Ost haben die Fürth Pirates ihr erstes Spiel mit 4:9 gegen die Ingolstadt Schanzer verloren. In der zweiten Begegnung haben sie aber mit 7:3 erfolgreich zurückgeschlagen. Nach diesem Split reiht sich der Aufsteiger zunächst auf Platz zwei der zweiten Bundesliga ein.

Auch wenn nach einem erfolgreichen Testlauf gegen die Schanzer zwei Siege auf der Agenda standen, war Coach Leonard Larry grundsätzlich zufrieden, selbst wenn er noch Verbesserungspotenzial sieht: "In der Defensive müssen wir uns auf der mentalen, vor allem aber auf der physischen Seite verbessern. Mir hat aber die motivierte Einstellung gefallen, die die Jungs gezeigt haben, um sich gegenseitig besser zu machen."

Zu viele Fehler hat auch der Vereinsvorsitzende Georg Barth gesehen, der am Sonntag als einziger Zuschauer auf der Tribüne zugelassen war: "Wir haben uns sechs Fehler im ersten Spiel erlaubt. Besonders bei den Würfen haben wir häufig am Fänger vorbeigeworfen. Sonst hätten wir auch dieses Spiel gewinnen können. Vielleicht haben die Jungs nach dem Testspiel den Gegner auch unterschätzt."

Effektive Kabinenpredigt

Saure Piraten sah der Vorsitzende in der Pause, doch Coach Larry fand zwischen den Spielen die richtigen Worte. In der zweiten Partie war Linkshänder Joep Meulendijks dann alleiniger Pitcher – was eher ungewöhnlich ist, weil sich der Gegner auf die Technik des Werfenden einstellt und man auf dieser Position häufig wechselt. Doch diesmal brachte es Fürths Baseballer wieder auf Kurs.

Die alte Pirates-Tugend, Rückschläge wegzustecken und stark zurückzuschlagen, wenn man mit dem Rücken an der Wand steht, erkannte der Edel-Fan auf der Tribüne und so setzten sich die Fürther mit nur noch drei Wurffehlern am Ende durch. Vielleicht war es auch die ungewohnte Atmosphäre, die für Startschwierigkeiten gesorgt hatte, denn Zuschauer waren nicht zugelassen auf der Anlage in Burgfarrnbach. "Ein wenig gespenstisch war es schon, sehr seltsam", findet Georg Barth, der gemeinsam mit zwei Schiedsrichterbeobachtern allein auf der Tribüne Platz genommen hatte.

Als Barth am Vormittag auf der Anlage ankam, hatte dort bereits ein junger Mann auf der Tribüne gesessen. Schon kurz davor, den Besucher auf die strengen Hygieneregeln hinzuweisen, stellte sich heraus: Es war der Schiedsrichter, der aus Stuttgart angereist und deshalb besonders früh dran gewesen war.

Mail aufs Handy

Mit den Schanzern kamen dann auch tatsächlich zwei Fans aus Ingolstadt, die der Vorsitzende freundlich darauf hinwies, sich das Spiel doch bitte von außerhalb des Geländes anzusehen. Nicht das letzte Kuriosum: In den ersten drei Innings spielten die Mannschaften mit jeweils eigenen Bällen, bei jedem Wechsel mussten also die Bälle getauscht werden.

Während des dritten Innings bekam Barth eine Mail aus Mainz aufs Handy: Der Schiedsrichterobmann hatte einen Hinweis von einem anderen Spiel bekommen und wies darauf hin, dass die Bälle nicht getauscht werden müssten. Also stand Barth auf, zeigte das dem Schiedsrichter, der es dann in die Tat umsetzte. Corona schreibt seine eigenen Regeln.

Am Samstag geht es weiter gegen die Gauting Indians. Coach Leonard Larry weiß, worauf es ankommt: "Ein gutes Offensivspiel wird zwar über die Kontrolle des Spiels bestimmen, aber wir müssen fehlerfreies Defensiv-Baseball spielen. Das wird der entscheidende Punkt am Wochenende werden."

Keine Kommentare